Kapitel 11: Chanyeol

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Tag 227: Auf gar keinen Fall

„Karen", rief Chanyeol, während er das Tablet langsam sinken ließ. „Karen!"

„Was kann ich—"

„Ruf alle für eine Notfallkonferenz zusammen. Augenblicklich."

Chanyeol griff sich ins Haar, als er den Artikel noch einmal durchlas.

Heilung? Ausgerechnet jetzt? Was war mit Chanyeols Entwurf für eine neue Rolle Klopapier? Er hatte wochenlang daran getüftelt! Die Produktion sollte nächste Woche beginnen und er hatte Großes damit vorgehabt! Wenn die Panik abebbte... dann würde die Nachfrage automatisch wieder sinken.

Er erinnerte sich daran, dass er ruhig bleiben musste. Panik würde ihm in dieser Situation nicht weiterhelfen.

Karen kam kurz darauf wieder in den Raum geeilt und erklärte, alles für die Konferenz in die Wege geleitet zu haben.

„Sehr gut. Mach das Tablet bereit und schalte ein. Ich warte dort drüben, bis du damit fertig bist."

„Wieso bleiben Sie nicht sitzen, wenn Sie schon—"

„Für den Effekt, Karen!", rief Chanyeol aus. „Na los!"

Karen machte sich an die Arbeit, während Chanyeol hinter seinem Schreibtisch wartete und an seinen Nägeln kaute. Sie nickte ihm zu, als sie alles eingerichtet hatte.

Chanyeol richtete sich auf, strich sich durch die Haare und ging gemäßigten Schrittes auf seinen Schreibtisch zu. Er lockerte seinen Krawattenknoten, als er sich in den Sessel sinken ließ.

„Meine Damen und Herren", sagte er und faltete die Hände unter dem Kinn. „Wir haben ein Problem."

„Ich stimme Ihnen zu", sagte der Vertreter des weltweit größten Herstellers für Seifen und Desinfektionsmittel Bubble-Boo. „Das ist eine durchaus ernstzunehmende Situation."

Reed Hastings – der CEO der Online-Videothek Netflix fuhr sich über seinen Kinnbart. „Noch wurde nicht über ein Heilmittel für Comort-20 gesprochen."

„Wenn es einen Genesungsfall gibt, dann wird ein Heilmittel nicht lange auf sich warten lassen. Selbst wenn wir die gesamte Medizinforschungs-Lobby bestechen", wandte die Sprecherin für Amazon ein.

„Wir müssen also mit drastischen Rückgängen unserer Produktnutzung rechnen."

Chanyeol verstand noch immer nicht genau, wieso der CEO einer App – und dann auch noch TikTok und nicht Instagram oder Youtube – in seinen Kontaktdaten gelistet war. Dementsprechend ignorierte er ihn. „Wenn die Dinge sich zum Schlimmsten wenden, müssen wir wohl mit Rückgängen in unserer Produkt-Nachfrage ausgehen."

Die Anwesenden schwiegen betroffen.

Laura Peets schlug schließlich mit der flachen Hand auf ihren Tisch. „Das können wir unmöglich zulassen."

Chanyeol verstand ihren Frust. Sie war die Besitzerin der größten Nudelmanufaktur weltweit. Pasta, Drasta war von einem kleinen Familienbetrieb zu einem der wichtigsten Unternehmen weltweit aufgestiegen. Und all das dank Covid-19.

Chanyeol räusperte sich,bevor er sich bequem in seinem Sessel zurücklehnte. „Meine Damen und Herren,ich schlage vor, dass wir eine Lösung für unser kleines Problem finden."

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