Kapitel 23: Jongin

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Tag 230: Das Ende der Normalität

Jongin keuchte, als er sich gegen die Wand fallenließ.

„Bist du in Ordnung, Jongin?"

„Bestens", erwiderte er. „Was ist mit dir?"

„Ich wurde nicht getroffen, aber ich glaube es war knapp."

Jongin schluckte und vergewisserte sich selbst, ob Junmyeon auch wirklich in Ordnung war. Er sah blass und sein Haar und seine Kleidung durcheinander aus, aber zumindest war er nicht blutdurchtränkt wie vor ein paar Tagen. „Was war das?"

„Ein versuchter Attentat", sagte der Mann, der ihnen gerade das Leben gerettet hatte. Er stand auf und klatsche sich kleine Glassplitter von den Händen ab. „Ihr habt Glück, das ich in der Nähe war. Wir haben es mit einem Profi zu tun."

„In der Nähe?" Jongin war so verwirrt. Hier stand ein Mann – in einer verdammten Seven-Eleven Uniform mit einem Plastiknamensschild und erzählte ihnen von einem Mordversuch.

„Wer bist du überhaupt?"

„Mein Name spielt nicht zur Sache."

„Er steht buchstäblich auf deiner Brust", merkte Junmyeon an.

Der Mann – Baekhyun – blickte an sich hinunter und seufzte. „Das war so nicht geplant. Schön. Ich heiße Baekhyun."

„Also, Baekhyun, wer hat es auf uns abgesehen und warum?"

„Ich weiß nicht, ob das hier der richtige Ort für dieses Gespräch ist."

„Ich denke, wir verdienen eine Antwort."

„Nein", sagte Baekhyun mit Bestimmtheit. „Wir sollten erst von hier verschwinden."

Jongin und Junmyeon tauschten einen Blick. „Wieso sollten wir mit dir kommen?"

„Weil so eben ein Krankenhauszimmer mit Kugelfeuer attackiert wurde und noch immer keine Menschenseele hier aufgetaucht ist. Das sollte verdächtig genug sein."

Jongin blickte sich nach rechts und links um, aber... Baekhyun hatte nicht unrecht. Die Gänge waren wie leergefegt.

„Gut, hört zu. Ich habe keine Beweise für meine Vermutung und ich schwöre, dass ich selbst auch nur vollkommen zufällig in diese Situation hineingeraten bin, aber ich glaube, jemand in hoher Position hat es auf dich abgesehen." Er deutete auf Junmyeon.

„Das... wieso? Wieso ausgerechnet Junmyeon?"

„Um zu verhindern, dass ein Impfstoff für Comort-20 entsteht", sagte Junmyeon leise.

„Richtig. Das ist der einzige Grund, warum ein Profi wie er es auf dich abgesehen haben könnte."

„Wie er?", wiederholte Jongin. „Ehrlich, wer bist du und warum weißt du über diese Dinge Bescheid, wenn du... vermeintlich nur ein Supermarkt-Mitarbeiter bist."

Junmyeon nickte. „Und wenn all das stimmt, wieso willst du uns dann helfen?"

„Ich helfe euch, weil ich ein Supermarkt-Mitarbeiter bin und wegen Comort-20 mit den Nerven blankliege."

Das war... tatsächlich ein Argument dem Jongin folgen konnte.

„Und ich kenne mich mit diesen Dingen aus, weil der Mann, mit dem ihr es zu tun habt, mein Partner war, bevor ich den Beruf gewechselt habe."

Jongin schluckte. „Das bedeutet... du bist ebenfalls ein... Killer."

„Nein, ich bin ein Supermarkt-Mitarbeiter, verlier nicht den Faden." Sie zuckten zusammen, als Stiefel über den Boden trommelten.

„Das klingt nicht nach Krankenhaus-Mitarbeitern."

„Nein."

Kurz darauf preschten Personen in schwarzen Uniformen und schwarzen Tarnmasken um die Ecke.

„Glaubt ihr mir jetzt?"

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