Die unerzählte Geschichte

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Miller blieb eine Weile zu Hause. Das Ende der Ermittlung erfuhr er über die Zeitung der Stadt, was Anlass genug für ihn war sofort zur Arbeit zu fahren. Er war rasend vor Wut. Wieso beendet der Chief die Ermittlungen ohne ihn vorher auch nur um rat zu fragen? Erst das komische Verhalten bei Herr Winter und jetzt das? Er wusste das dort etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Und der Sache wollte er entschlossen auf den Grund gehen. 

Wütend stampfte er in das Büro seines Chefs, welcher gerade im Gespräch mit einem anderen Polizisten war und donnerte die Zeitung auf die Mitte des Tisches. 
"Miller bist du bescheuert?" fragte sein Kollege. 
"Was soll die Scheiße?" fragte Miller seinen Boss, ohne überhaupt auf seinen Kollegen einzugehen. 
"Miller, reden sie mal nicht in diesem Ton! Was soll das?" fragte der Chief überrascht, aber dennoch bestimmt. 
"Sie haben meinen Fall eingestellt! Wir waren noch nicht fertig! Ich kann den Jungen finden!" sagte Miller entschlossen und lehnte sich über den Tisch. Er schaute dem Chief direkt in die Augen, dieser zog nur die Augenbrauen hoch. 
"Alles was du noch findest ist eine Leiche. Du glaubst doch nicht wirklich das wir nach sechs Monaten einen Lebenden Junge finden?" sagte er spöttisch. 
"Winter hat ihn kalt gemacht und irgendwo verbuddelt. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen" fügte er hinzu und beendete den Blickkontakt mit dem aufgebrachten Kommissar. 

"Das kann doch jetzt nicht ihr ernst sein?! Stellen sie sich vor ihr Sohn wäre da draußen!" sagte er schockiert und erhob sich vom Tisch. 
"Miller mein Sohn ist Tod und ich habe seinen Mörder umgebracht! Ich möchte wirklich nicht..." versuchte der Chief sich zu verteidigen. 
"Nein! Sie sind es diesem Jungen schuldig! Und wenn wir nur eine Leiche finden geben wir wenigstens den Eltern Gewissheit! Ich will das sie diesem Jungen die Chance geben die er verdient!" forderte Miller und wurde von Wort zu Wort immer lauter. 

"Wollen sie mir jetzt sagen was ich zu tun habe Miller?" fragte der Polizist dann und schaute zu Miller hoch. 
"Das hier ist MEIN Revier und ICH habe hier das Kommando" betonte er. 
"Und wenn  es ihnen nicht zusagt wie ich mein Revier leite dann sollten sie sich eine andere Dienststelle suchen" sagte er mit einem bedrohlichen Unterton. 
"So läuft das also? Sie wollen mich Feuern weil ich mich an meinen Eid halte? Um was geht es hier wirklich Chief?" fragte Miller skeptisch. 
"Was meinst du?" antwortete der Chief zornig. 
"Lass uns alleine" sagte er dann zu dem anderen Kollegen, welcher das Spektakel bis jetzt nur von seinem Stuhl aus beobachten konnte. Dieser nickte nur hastig und verließ schnell den Raum. 

"Du kanntest Kai Winter. Er war der Geliebte von deinem Sohn, sein Vater war der Mörder deines Sohnes und du hast die Ermittlungen nach Kai geleitet" fing Miller an. 
"Worauf willst du hinaus?" 

Der Chief wirkte immer zorniger. 
"Winter sagte, dass du den Jungen nicht leiden konntest. Sein Haus wurde nie durchsucht..." fuhr Miller fort. 
"Miller, sie mischen sich in Angelegenheiten ein die sie nichts angehen" antworte der Chief angespannt in seinem Stuhl. 
"Vielleicht wurde Kai Winter nur nie gefunden weil nicht ausreichend nach ihm Gesucht wurde." sagte Miller dann und beendete damit seinen Satz. 
"Das kannst du nicht Beweisen" antworte der Chief und stand aus seinem Stuhl auf. 
"Noch nicht, aber wir wissen beide das es so ist. Du machst Kai für den Tod deines Sohnes verantwortlich, deswegen soll niemand nach ihm Suchen. Wir wissen beide das Kai und Paul etwas gemeinsam haben..." 

"Sie sind gefeuert Miller!" sagte der Chief laut. 
"Geben sie mir ihren Ausweis und ihre Dienstwaffe!" befahl der Chief. 
Miller donnerte seinen Ausweis auf den Tisch. 
"Sie können ihr Büro ausräumen und in einer Stunde sind sie hier weg!" sagte der Chief wütend, jedoch wirkte er nicht mehr so angespannt. Für ihn war das Gespräch gewonnen. 

"Das wird ein Nachspiel haben" sagte Miller nur und drehte sich um und warf die Tür hinter sich zu. 

"Wichser" sagte er leise zu sich selbst. Die Konsequenz seines Handelns war ihm hier noch nicht bewusst, allerdings musste er sich darum auch keine Gedanken mehr machen...

Der HinterbliebeneWhere stories live. Discover now