45

3.8K 169 8
                                    

Es war kalt, nass und merkwürdig modrig. Genauso wie es aussah, roch es, fühlte es sich an und kroch es in bis ins tiefste meiner Seele. Ich bekam eine Gänsehaut. Ein Schauer durchzog meinen Körper. Ich spürte wie Severus Hand in meine glitt und wie die Feuchtigkeit der Wolken, die durch meinen Atem in der eisigen Luft entstanden, meine Haut streifte. Es war schwer meine Füße auf dem rutschigen Boden stabil zu halten, während wir ein riesiges Skelett zugingen. Es war zweifellos eine Schlange, eine gigantische Schlange. Je näher wir kamen umso kälter wurde mir, umso mehr schien sich alles in mir gegen diesen Gang zu sträuben, umso mehr hatte ich das Gefühl einen riesigen Fehler zu begehen.

Als Severus dann plötzlich wenige Meter vor dem riesigen Maul der Bestie anhielt und eine Schar Ratten zwischen den Knochen hervor huschten und in den Kanalzugängen überall um uns herum verschwanden, viel plötzlich alles von mir ab, jede Angst, jeder Zweifel, jeder Gedanke, einfach alles. Severus blieb stehen, doch ich konnte meine Schritte nicht mehr aufhalten.
Ich ging also weiter auf den Basilisken zu, griff ihm zwischen die Kiefer und zog mit einem Ruck einen der wenigen Zähne hervor, die sich noch in seinem Maul befanden.,,Severus sag mir was ich tun muss",sagte ich bestimmt und sah ihn mit aufeinander gepressten Kiefern an. Ich spürte wie die Muskulatur in meinen Wangen arbeitete. Er antwortete mir nicht. Ich ging auf ihn zu. Ich sah den Schimmer in seinen Augen. Doch anstatt irgendetwas zu sagen, irgendetwas zu tun, stand er nur da, starrte mich an und versank in seinem Selbstmitleid.

In mir breitete sich eine Wut aus die ich nicht zuordnen konnte. Ich kam bei ihm an, sah ihm tief in die Augen und holte aus.
Mit einem in diesem Raum hallenden Knall traf meine Hand seine Wange. Sein Kopf glitt mit dem Schlag zur Seite und seine Augen hatten sich geschlossen. Ich sah ihn tief durchatmen bevor er seinen Blick wieder hob. Eine Träne schaffte den Kampf aus seinem Augen, doch diese glänzten nun nicht mehr vor Trauer sondern vor Entschlossenheit.

Er griff nach meinem Handgelenk und zog ein Messer aus der Tasche. Die Klinge zog einen roten Faden auf die Innenseite meiner Hand, aus dem langsam das Blut quoll.,,Lily...",hauchte er, als er den Zahn sanft aus meinen fingern löste und richtete somit meinen Blick auf seine Augen, ,,Ich habe dich immer geliebt. All diese Zeit. Und es wird immer so bleiben, Lily... immer".

Ich spürte wie die Spitze des Zahns über die Wunde in meiner Handfläche glitt. Mir blieb sofort die Luft weg. Ich ergriff Severus Unterarm. Meine Knie wurden weich und gingen zu Boden. Severus folgte mir. Alles war kalt, so kalt. Ich zitterte am ganzen Körper und meine Finger krallten sich in Severus Unterarm.
Meine Augen hatte ich auf den Boden gerichtet, doch ich kämpfte dafür sie noch ein letztes Mal zu heben. Als ich in Severus dunkle Augen sah bildete sich ein Lächeln auf meinen Lippen.,,Ich dich auch".

He Snaped My Heart [Severus Snape]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt