•53•《nach dem Kampf und wieder Training》

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Als ich an mir herunter sah, sah ich überall leicht angerocknetes Blut und sehr, sehr viele Wunden.

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Sicht von Blake

"Was machst du nur immer?" fragte Jane und ließ sich mir gegenüber nieder. "Ich hatte zwischendurch immer wieder so eine Angst um dich! Besonders als er dich von hinten angegriffen hat."

Ich nickte. "Das war ein heftiger Kampf." stimmte ich ihr zu und atmete tief ein und aus. Mein Puls und meine Atmung gingen immernoch sehr schnell. Jane deutete auf meine Wunden und sah mich etwas fürsorglich an. "Jaja!" lachte ich. "Lass mich erstmal wieder normal atmen." Jane schüttelte grinsend den Kopf, während ich versuchte immer ruhiger zu atmen.

"Okay. Ich denke es geht wieder." sagte ich nach ein paar tiefen Atemzügen. "Macht am bessten die Augen zu. Es wird sehr hell." Jane, Jules und Luisa schlossen ihre Augen und ich begann meine zahlreichen Wunden zu heilen. Ich überdeckte das blaue Licht nicht, da dies nur Kraft kosten würde, die ich im Moment nicht hatte. Das Licht wurde mir zu grell und auch ich schloss meine Augen, bis ich keinen Schmerz mehr spürte. Als das Licht verschwand öffneten Jane und die beiden Füchse wieder ihre Augen.

Jane sah mich an und ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. "Was?" fragte ich, von ihrem Lächeln angesteckt. Sie grinste und sagte: "Eigendlich ist es ja deine Aufgabe, als Alpha, auf das Rudel auf zu passen und ich, als Beta, sollte theoretisch auf dich aufpassen und dich unterstützen. Ich bin mir in manchen Situationen echt nicht sicher wer von uns beiden die schwerere Aufgabe abbekommen hat." Jules nickte zustimmend. Ich zog eine Augenbraue hoch und fragte: "Heißt das es ist auf mich schwerer auf zu passen als auf 180 Wölfe und Panther?" Jane lachte und nickte. "Sehe ich auch so." sagte Luisa. "Da muss ich den beiden auch zustimmen." meinte Jules. "Das nehme ich jetzt einfach mal als Kompliment." kommentierte ich mit einem Lächeln auf den Lippen.

Jane stand auf. "Lass uns zurück laufen." sagte sie und hielt mir ihre Hand hin. Ich griff danach und sie zog mich auf meine Füße. Jane verwandelte sich in ihren rot-braunen Wolf. Jetzt verwandelst du dich aber nicht wieder in einen Wolf! Ich bin mal wieder dran.

Ich rollte mit den Augen und verwandelte mich in meinen weißen Panther. Wenige Sekunden später fegte Jane über den Waldboden und ich sprang über ihr durch die Baumkronen. Jules und Luisa flogen im Zickzack zwischen den Bäumen hindurch. Der abnehmende Mond erleuchtete den Nachthimmel ein winzigen bisschen und ließ den dichten Wald mystisch wirken.

Wir brauchten nicht lange bis zum Palast, aber als ich dort auf die Uhr sah, war es schon nach mitternacht. Wir gingen trotzdem noch nicht sofort schlafen, sondern setzten uns auf den Balkon.

Irgendwann, ungefähr um halb zwei, gingen wir erst schlafen. Ich schlief erstaunlich gut.

Das erste was ich nach dem Aufwachen tat war Jules zu streicheln. Heute war es soweit. Heute stand das Abendessen mit Collin und seiner Familie an. Aber was mir noch viel wichtiger war: Heute kam nochmal der Arzt, um zu entscheiden wann ich endlich wieder Sport machen durfte! Hast du sonst auch. Und du hast gestern gegen Collin gekämpft. Ja, aber dann ich kann endlich wieder mit den Wachen Trainieren.

Der Arzt sagte nach einer kurzen Untersuchung, dass ich ab heute wieder Sport machen dürfte, aber immernoch nicht extrem viel. Das hat dich aber echte Überredungskünste gekostet! Aber ich hab es geschafft. Ich darf wieder Sport machen und das ist auch das was ich gleich machen werde.

Ich zog mir meine Trainingsklamotten an und machte mir einen Geflochtenenzopf, der über meinen Rücken hing. Dann erzählte ich Jane über mein Vorhaben. Sie schüttelte tadelnd den Kopf, aber machte keine Anstalten mich davon abhalten zu wollen. Das hätte ich auch schon lange aufgegeben. Verständlich.

Ich ging dann in die Halle, wo ich genau passend kam - sie wollten gerade mit dem Aufwärmen beginnen. Mittlerweile war ich schon so weit, dass sie mich einfach akzeptierten und wir uns gut verstanden. Alle nannten mich einfach nur Blake und die meisten hatten auch kein Problem damit mit mir zu trainieren. Trotzdem trainierte ich nach dem gemeinsamen Aufwärmen meistens mit Sam, weil er einer der besten war.

Heute begannen wir wieder mit den Kampfstöcken. Wir wiederholten die Grundhaltung und die Schläge, die ich bis jetzt gelernt hatte. Dann zeigte Sam mir, wie ich Schläge gezielt ablenken und deren Schwung für einen eigenen Angriff nutzen konnte.

Danach kämpften wir wieder, um das Gelernt in der Situation anwenden zu können. Gegen Sam hatte ich zwar nicht den Hauch einer Chance - Noch nicht! Noch! - Ich hatte noch nicht den Hauch einer Chance, aber wir Kämpften auch nicht ernsthaft. Es ging viel mehr um das Lernen als um das Kämpfen.

Nachdem wir die Kampfstöcke wieder weg geräumt hatten machten wir erstmal eine Pause. Wir hatten uns beide wirklich verausgabt. Sam schlug daher vor mit Bogenschießen weiter zu machen. Ich stimmte natürlich sofort zu und kurze Zeit später standen wir mit Bögen und Pfeilen am Schießstand. Ich korrigierte mich - sofern das nötig war - nach jedem Schuss selbst.

Hab ich einen Knick im Blick oder schießt Sam immer zwei bis drei Zentimeter zu weit nach rechts? Ja. Das habe ich mir auch schon gedacht, aber wenn wir es beide so sehen wird es schon stimmen.  Warum achtet ihr überhaupt auf sowas? Mir wäre das nicht aufgefallen. Warum sollten wir nicht darauf achten? Wenn das noch schlimmer wird finde nicht nur ich euch beide gruselig! Ich denke das nehmen wir in Kauf, oder wie siehst du das Blake? Sehe ich auch so.

"Sam. Versuch mal ein bisschen weiter nach links zu zielen." sagte ich zu ihm. Er nickte mit einem fragenden Gesichtsausdruck und schoss dann erneut. Dieses mal hatte er getroffen. "Wie machst du das?" fragte er lachend. "Du schießt einfach immer etwas zu weit nach rechts. Beim letzten Schuss hast du es ausgeglichen, in dem du mehr nach links gezielt hast." erklärte ich. Sam lachte nur.

Nach dem Training duschte ich mich und traf mich dann mit Jane beim Rudelhaus. Wir erledigten ein bisschen Kleinkram und weil wir dann noch Zeit hatten liefen wir noch etwas durch den Wald.

Elementwölfe 《Prinzessin》Where stories live. Discover now