Nach dem Training duschte ich mich und traf mich dann mit Jane beim Rudelhaus. Wir erledigten ein bisschen Kleinkram und weil wir dann noch Zeit hatten liefen wir noch etwas durch den Wald.
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Sicht von Blake
Du solltest mal so langsam zurück zum Palast. Collin und seine Familie sind bald da. "Anna meint ich sollte zurück zum Palast. Collin und seine Eltern kommen ja gleich." sagte ich und drehte mich etwas zu Jane. "Ich wünsche dir viel Glück. Und du beschreibst mir danach wie Collins Gesicht aussah, als er dich erkannt hat, verstanden?" fragte Jane und lachte leicht. "Klar." sagte ich und grinste als ich mir seinen Gesichtsausdruck vorstellte.
Dann lief ich durch den Wald zurück. In meinem Zimmer angekommen suchte ich mir ein schlichtes Kleid aus meinem Kleiderschrank heraus. Es hatte lange Ärmel und ging fast bis auf den Boden. Der obere Teil lag eng an, während der Rock locker und in Falten nach unter fiel. Das Kleid war oben schwarz und ungefähr ab mitte der Oberschenkel wurde es immer heller, bis schließlich weiß.
Ich setzte meine Krone auf und betrachtete mich kurz im Spiegel. Die Krone und die Kette von der alten Frau passten wirklich perfekt zusammen!
Ich ging durch die Flure zum Speisesaal, wo auch schon meine Eltern saßen. Sie begrüßten mich kurz und ich setzte mich zu ihnen an den langen Tisch. "Ich muss euch noch was erzählen." sagte ich und lächelte bei dem Gedanken an Collins Gesicht wenn er mich erkennen würde. Meine Mutter sah mich lächelnd aber fragend an. "Collin geht in meine Klasse. Er hat erzählt, dass er heute mit uns isst und deshalb sehr einflussreich ist. Achtete einfach auf seinen Gesichtsausdruck wenn er mich erkennt." sagte ich und musste am Ende etwas lachen. Meine Mutter lachte leise und mein Vater lächelte. "Das werde ich mir nicht entgehen lassen." sagte er.
Kurz darauf kam Leon gefolgt von zwei Wachen zu uns. Die beiden verschwanden wieder, nachdem er sich neben mich gesetzt hatte. "Warte gleich auf Collins Reaktion wenn er mich sieht." sagte ich leise zu Leon. "Wer ist Collin?" fragte er etwas verwirrt.
"Ihre Gäste sind nun hier." sagte ein Diener, der gerade den Raum betreten hatte. "Hol sie herein." sagte mein Vater. "So alt wie ich, schwarze Haare." flüsterte ich Leon noch kurz zu. Dann kamen sie nacheinander in den Raum. Collins Vater, seine Mutter und er selbst.
Meine Eltern, Leon und ich sahen zu Collin, welcher seinen Blick einmal über uns alle wandern ließ. Sein Blick blieb an mir hängen und als er mich Bruchteile einer Sekunde später erkannte wurden seine Augen groß und sein Mund öffnete sich etwas. Er starrte mich an und verbeugte sich dann völlig perplex mit seinen Eltern. Damit hat er nicht gerechnet! Es ist auch schon etwas überraschend wenn das Mädchen, was sich gestern als Alpha entpuppt hat und dir drei Rippen gebrochen hat, plötzlich mit dem König und der Königin am Tisch sitzt. Ja, schon, aber nur etwas! Ich sah im Augenwinkel, wie sich auf Leons Gesicht ein kleines Grinsen schlich.
"Herzlich willkommen." begrüßte sie mein Vater und deutete auf die Stühle uns gegenüber. Sie setzten sich hin. Wie nicht anders zu erwarten saß Collin mir gegenüber.
Während des Essens endstand ein Gespräch zwischen meinen und Collins Eltern. Collin aß kaum. Er sah mich eigentlich nur verwirrt und prüfend an. Irgendwann stellte ich eine Mindlink-Verbindung zu ihm her und sagte: "Ja ich bin es wirklich." Collin sah mich mit einem mehr als schockierten Blick an. "Wie kann das sein?" fragte er und zog die Augenbrauen zusammen. "Wir waren schon mehr mals bei der königlichen Familie." "Das ist für dich nicht so wichtig, aber was mich eher interessiert ist, dass du es nicht bemerkt hast. So viel Blut wie ich gestern bei unserem Kampf verloren habe." wich ich seiner Frage aus.
"Nicht viele wissen wie das Königliche Blut riecht, aber jetzt weiß ich warum mir der Geruch von deinem Blut so anders vor kam." antwortete er. Ich deutete ein winziges Nicken an. "Wie kommt es, dass ich nie bemerkt habe, dass du eine Alpha bist?" fragte er. "Meine Ausstrahlung wurde versteckt, da sie einfach zu stark war." erklärte ich. Collin sah mich etwas verwirrt an und legte den Kopf leicht schief. "Was meinst du mit sie war zu stark? Und wie wurde sie versteckt?" fragte er. "Ich habe Freunde, die das können. Und sie war zu stark, da alleine durch meine Anwesenheit sich mir jeder unterworfen hat." antwortete ich mit einem immer noch kühlem Gesichtsausdruck. Collin nickte leicht und seine schwarzen, Haare wippten ganz leicht mit.
"Wie geht es dir jetzt? Hast du dich schon wieder erholt?" wechselte ich das Thema. "Ja. Erstaunlicherweise schon. Ich habe immer noch Schmerzen im Bereich der Rippen, aber sonst ist alles verheilt. Das hätte eigentlich zwei bis drei mal so lange dauern müssen." sagte er. Ich nickte wieder und plötzlich sah er mich überrascht an. "Und bei dir?" fragte er schließlich. „Bei mir ist alles wieder verheilt." Antwortete ich wahrheitsgemäß. „Wie kann das sein? Du warst mit Verletzungen übersäht und dein Fuß gebrochen." warf er ein. „Unwichtig." Antwortete ich stumpf und machte eine wegwerfende Handbewegung. Collins Augen verengten sich leicht. „Hast du etwas damit zu tun?" fragte er und lehnte sich auf seinem Stuhl etwas weiter nach vorne. Wow. Ich hätte ihm nicht zu getraut, dass er darauf kommt. Ich auch nicht! Ganz und gar nicht!
"Das ist für dich nicht von Wichtigkeit. Das einzige was dich interessieren sollte ist, dass du noch am Leben bist." sagte ich und straffte meine Schultern etwas, sodass ich ganz aufrecht saß. "Hättest du es wirklich geschafft mich zu töten?" fragte Collin neugierig und sah mich prüfend an, als könne er erkennen, ob ich die Wahrheit sagte. "Du wärst nicht der erste gewesen." antwortete ich und warf ihm einen kalten Blick zu.
"Wie meinst du das?" fragte er und musterte mich misstrauisch. Er wusste was ich meinte, aber wollte trotzdem, dass ich es ihm selbst sagte. "Genau so wie ich es gesagt habe: Du wärst nicht der erste Alpha gewesen, der sein Leben durch mich verloren hat." antwortete ich ohne jegliches Gefühl in der Stimme, oder einen Gesichtsausdruck, den er deuten konnte. "Meinst du das ernst?" Er war wirklich überrascht, aber das nicht im positiven Sinne. Ich deutete erneut ein Nicken an. Dann begann ich zu erzählen: "Der erste Alpha ist in mein Gebiet eingedrungen und hat sein Rudel misshandelt. An dem Tag sind er und einzelne seiner Wölfe gestorben. Der zweite Alpha hat unser Rudel angegriffen. Es hat ein großer Kampf stattgefunden. Dabei sind er und weitere Rudelmitglieder von ihm ums Leben gekommen. Der Rest, der überlebt hat habe ich in mein Rudel aufgenommen."
"Das heißt du hast schon zwei Alphas und ein paar ihrer Rudelmittglieder getötet?" fragte er und schien zwischen misstrauen und Verwunderung hin und her zu schwanken. Ich nickte leicht. "Waren das alle?" fragte er nun. Seine Stimme klang etwas verstört. "Fast. Da gab es noch einen Auftragsmörder, an dem ich mich rächen musste. Aber das ist schon lange her." ergänzte ich. Mich wunderte, dass ich das einfach so sagen konnte. Ohne jegliche Emotion.
"Kann ich dir das glauben?" fragte Collin plötzlich und versuchte in meinem Gesicht Anzeichen einer Lüge zu finden.
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Hallo White Rudel,
vielleicht ist es euch aufgefallen, dass ich heute versucht habe die Reaktionen und Emotionen der Personen etwas genauer zu beschreiben. Das hat auch zu Folge, dass dieses Kapitel fast 200 Wörter mehr hat als die letzten.
Ich wollte euch fragen, ob ihr es beser findet wenn ich es, wie hier, genauer beschreibe, oder lieber so wie sonst weiter machen soll.
Was denkt ihr?
~White_Alpha_Girl
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Elementwölfe 《Prinzessin》
FantasyBlake lebt ihr Leben so normal, wie es halt mit ihrer, nicht ganz gewöhnlichen, Vorgeschichte und ihren ebenso besonderen Fähigkeiten ging. Bis jemand besonderes in ihr Leben kommt und alles, wirklich alles, auf den Kopf stellt! Jemand mit dem sie n...
