Veränderung

73 4 0
                                    

Richard

Ich hätte nicht gedacht, dass das wirklich so reibungslos von Statten geht, doch so war es. Und nun sitze ich neben meinem Entführer vor dem Kamin seines Hauses und trinke Tee.

,,Das war lustig", sage ich lächelnd und lasse meinen Kopf auf Oriahs Schulter fallen.

,,Und ermüdend. Lass uns schlafen gehen", schlägt der Braunhaarige vor, erhebt sich und löscht das Feuer. Ich stehe ebenfalls auf, stelle die Tasse beiseite und laufe dann nach Oben. Schuhr und Jacke hatte ich schon an der Tür abgelegt und so kann ich mich fertig auf das Bett fallen lassen.

,,Lass mir diesmal aber auch etwas Platz, okay?" Oriah tritt aus dem Bad und lässt sich erschöpft neben mich fallen. Belustigt ziehe ich die Decke über uns und lösche die Öllampe auf dem Nachttisch.

,,Gute Nacht", murmle ich, bekomme als Antwort allerdings nur ein kleines Grunzen. Da ist aber jemand wirklich müde. Nun, ich habe aber auch keine Ahnung, was genau er gemacht hat, um überhaupt zu mir zu gelangen und außerdem hatte ich ja schon ein wenig geschlafen. Also sollte ich ihn einfach schlafen lassen.

Am Morgen wache ich alleine auf. Das Bett ist neben mir leer. Auf Grund dessen, dass er das letzte Mal im Bad war, suche ich dort als erstes nach ihm. Es ist allerdings leer. Warme Dämpfe liegen allerdings in der Luft, was bedeutet, dass er erst vor kurzem hier war. Bevor ich ihn allerdings unten suchen gehe, erledige ich meine Morgenroutine und ziehe mir Kleidung von ihm an.

,,Guten Morgen, mein Herr", ertönt die Stimme des jungen Bauers, als ich die Treppen hinunter komme. Er bereitet gerade das Frühstück vor, doch das ist nicht das, was meinen Blick auf ihn zieht. Ob er das absichtlich macht, weil er weiß, dass mich das ablenkt, weiß ich nicht. Die Tatsache ist zumindest, dass er mit nichts weiter bekleidet ist, als einer braunen Stoffhose.

,,Ha- Hallo", stottere ich und setze mich an den gedeckten Tisch. Er brät noch die Eier zu Ende und setzt sich mir dann gegenüber. Ohne es verhindern zu können, bleibt mein Blick sofort an seinen muskulösen Oberkörper hängen. Daraufhin fängt er leicht an zu lachen und streckt seinen Arm aus, um mein Kinn zu heben.

,,Meine Augen sind hier oben." Oriah grinst und lässt mich wieder los, um sich seinen Teller zu befüllen.

,,Machst du das mit Absicht?", frage ich ihn mit geröteten Wangen.

,,Vielleicht. Deine Reaktionen sind einfach amüsant." Sein Grinsen verstärkt sich und wird noch breiter.

,,Da muss ich mich jetzt dran gewöhnen oder? Was sollen wir eigentlich machen, wenn man mich hier sucht?"

,,Ich könnte dein Aussehen ein wenig verändern. Zum Beispiel deine Haare schneiden. So lang und ordentlich tragen sie nur adelige."

,,Und was ist mit meinem Gesicht?"

,,Wenn du mir immer schön auf den Feldern und mit den Tieren hilfst, wird das von ganz alleine. Du wirst ein wenig Farbe bekommen und Dreck wird sich auch nicht vermeiden können. Dein Leben wird sich ein wenig verändern. Du wirst erfahren, wie wir normalen Menschen leben."

,,Werde ich am Ende genauso gut aussehen, wie du?" Mit leichtem Unbehagen deute ich auf seine Muskeln.

,,Wenn du das möchtest, können wir die etwas trainieren."

Sofort nicke ich, was ihn anfangen lässt zu lachen. Um meine Scham zu verstecken fange ich schnell an zu essen. Na das kann ja was werden.

Robin Hood Jr.Where stories live. Discover now