XXIV

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Das Träumen lässt sich definieren als psychische Aktivität während des . Das Träumen selbst ist für die Forschung selbst nicht zugänglich, sondern nur der rückerinnerte Bericht: der Traum - Lexikon der Psychologie

Hogwarts, 1944

Zu meinem großen Bedauern ging dieser Moment nur leider viel zu schnell vorbei und er Tom löste sich mit einem leichten Grinsen auf den Lippen von mir, ehe er meinte: „Wir sollten zurück zum Schloss gehen, bevor es dunkel wird", woraufhin er mir galant seinen Arm anbot, damit ich mich einhängen konnte. Und so liefen wir fast schon schlendernd zurück nach Hogwarts, allerdings sprachen wir während des gesamten Weges kein Wort mehr miteinander.

„Wie war es? Du musst mir alles ganz genau erzählen!", durchlöcherte mich Ane, die offensichtlich bereits im Gemeinschaftsraum der Ravenclaws auf mich gewartet hatte, weswegen ich keine Zeit hatte zu Atem zu kommen. „Es war wunderbar", meinte ich und konnte mir ein verträumtes Lächeln nicht verkneifen, während ich mich in den Sessel, gegenüber von ihr, setzte. „Zuerst war es etwas komisch, aber dann als wir im Brews and Stews waren, war es auf einmal total entspannt mit ihm und es kam mir fast so vor als wäre ich mit einem anderen Menschen unterwegs und nicht mit dem kühlen Tom Riddle. Er hat sogar gelacht und waren gemeinsam im Honigtopf, einen Ort, an dem ich ihn mir niemals hätte vorstellen können,...wo wir schon beim Thema sind ich habe dir etwas mitgebracht", berichtete ich ihr und holte die kleine Tüte mit den Süßigkeiten für meine Freundin heraus, die ich ihr feierlich überreichte.

„Wie komme ich denn zu dieser Ehre?", entwich es ihr, als sie den Inhalt erkannte, woraufhin sich augenblicklich ein fröhliches Lächeln auf ihrem Gesicht abzeichnete. „Einfach so, du hast so viel für mich getan und außerdem konntest du ja heute nicht nach Hogsmeade. Wie war es denn mit Eva?" „Ach naja, sie hat sich ganz tapfer geschlagen, aber ich weiß wirklich beim besten Willen nicht, wie wir sie auf den aktuellen Leistungsstand bringen sollen", erwiderte mir Ane und auf ihrem Gesichte konnte man deutlich ablesen, dass sie sich Sorgen, um unsere schottische Freundin machte und ich tat es auch. „Dann werde ich auch nochmal mit ihr die Bücher durchwälzen", schlug ich vor, immerhin konnten wir die Slytherin ja nicht einfach so hängen lassen, was meine Freundin mit einem zustimmenden Nicken kommentierte. „Aber nun erzähl schon, wie war es genau, ich will jedes Detail hören", bohrte sie weiter nach und machte sich zeitgleich über ihre Lakritzzauberstäbe her. Also begann ich von meinem wundervollen Tag mit Tom Riddle zu erzählen, bis hin zu unserem Kuss, denn ich ihr ganz genau schildern musste, was mich leicht rot werden ließ.

Tom Riddle

Wie so oft saß der junge Slytherin auf seinem Bett, hatte die Hände zusammengefaltet und überdachte seine Pläne. Doch heute waren andere Gedanken im Vordergrund, als seine Ideen für die Welt der Zauberer, und die meisten von ihnen drehten sich um Juliet Cavendish. Ihr Treffen miteinander war außerordentlich erfreulich verlaufen, nachdem er ihr für ein paar Stunden den liebenswerten Gentleman vorgespielt hatte, war sie förmlich in seiner Gegenwart dahingeschmolzen und er war sich ziemlich sicher, dass die Dinge endlich ihren geplanten Lauf nehmen würden.

Trotzdem war er sich nicht sicher, wie gut seine schauspielerischen Fähigkeiten waren, um ihr den Mann vorzuspielen, den sie wollte. Bereits heute hatte seine Fassade immer wieder zu bröckeln begonnen, da es unglaublich schwer war permanent alles darzustellen, was man verabscheute. Juliets Naivität und die Tatsache, dass sie sich sowieso nicht allzu oft sehen konnten, spielten ihm zwar ungemein in die Karten, allerdings würde er nach seinem Schulabschluss nicht mehr so viel Zeit in dieses dumme Mädchen investieren können, immerhin war sie ihm jetzt fast schon lästig. Andererseits wusste er auch, dass er sie bis zu einem gewissen Punkt brauchte und nun war der Grundstein für ihre gemeinsame Zukunft gelegt, weswegen es eine schreckliche Ressourcen Verschwendung wäre sie nun abzuservieren. Er musste sich wohl oder übel noch ein paar Monate mit der Rolle des attraktiven Freundes zufriedengeben, bis er ihr endlich einen Heiratsantrag machen konnte.

Afterglow - TOM RIDDLE Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt