15. März 2024 - Draco und Hermine

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Hermine lag still im Bett und versuchte, sich nicht zu bewegen. Das hatte zwei Gründe - zum einen lag ihr Mann neben ihr und sie wusste, dass er einen leichten Schlaf hatte. Zum anderen befand sich vor ihrer Schlafzimmertür ein kleiner, sehr niedlicher Kater, der sehr laut sein konnte, wenn er der Meinung war, dass ihm nicht genug Aufmerksamkeit entgegengebracht wurde. Was für gewöhnlich der Fall war, sobald er merkte, dass jemand wach war und es wagte, etwas anderes zu tun, als ihn zu streicheln - versuchen, wieder einzuschlafen, zum Beispiel. Was morgens um zwei natürlich absolut skandalös war. 

Seufzend drehte sie sich auf die Seite und beobachtete die entspannten Gesichtszüge von Draco, die sie so wirklich nur dann sehen konnte, wenn er im Tiefschlaf war. Sie musste sich zurückhalten, nicht ihre Hand auszustrecken und ihm sanft über die markanten Wangenknochen zu streichen. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie eine Welle der Zuneigung für ihn durchfuhr. 

Sie schloss die Augen und versuchte, wieder in den Schlaf abzudriften, aber nach einigen Minuten gab sie auf. Warum auch immer - sie war hellwach. Wahnsinnig praktisch, wenn man am nächsten Tag um acht Uhr im Büro sein musste. Sie unterdrückte ein leises Seufzen. 

"Wie spät ist es und warum starrst du mich an?", murmelte eine verschlafene Stimme neben ihr. Hermine zog überrascht die Augenbrauen hoch. Ihr war nicht bewusst gewesen, dass er aufgewacht war. 

"Sorry.", wisperte sie. "Schlaf weiter."

Kurz wirkte es so, als würde er genau das tun, dann drehte er sich mit einem tiefen Seufzer ebenfalls auf die Seite und öffnete die Augen. Sie sahen sich an. 

"Warum schläfst du nicht?", fragte er und seine Stimme war rau. Sie zuckte mit den Schultern. 

"Keine Ahnung, irgendwie bin ich wach.", erwiderte sie leise. "Lass dich von mir nicht stören. Ich weiß, dass du wieder um sechs aufstehst." Sie unterdrückte ein Lächeln. "Außerdem brauchst du deinen Schönheitsschlaf." Sie drückte ihm einen sanften Kuss auf die Nase, aber er bewegte seinen Kopf, sodass am Ende doch ihre Lippen aufeinander trafen. 

"Wie soll ich das denn bitte verstehen?", fragte er amüsiert. "Findest du mich etwa nicht mehr hübsch, seit ich die Vierzig hinter mir gelassen habe?"

Sie kicherte, antwortete aber nicht, genau wissend, dass ihn ihr Schweigen mehr aufregen würde, als jeden Antwort, die sie ihm geben könnte. Wie erwartet begann er, sie in die Seite zu piksen, um eine Antwort aus ihr herauszukitzeln. Sie unterdrückte ein leises Quietschen, als er zielsicher die Stelle fand, wo sie am kitzeligsten war. Er ließ von ihr ab und zog sie stattdessen mit beiden Armen an sich heran. An ihrem Rücken spürte sie das Vibrieren des unterdrückten Lachens in seiner Brust. 

Es wurde still zwischen ihnen, beide genossen die Wärme des anderen Körpers. Hermine zeichnete mit ihrem Finger Muster auf seinen Unterarm. 

"Weißt du was?", flüsterte Hermine nach einigen Minuten. Er antwortet zuerst nicht und sie befürchtete schon fast, dass er wieder eingeschlafen war (was man ihm um diese Uhrzeit nicht wirklich vorwerfen konnte), aber dann brummte er zustimmend. "Ich hab gerade richtig Lust auf Kuchen."

Wieder spürte sie das leise Lachen. Er drückte einen federleichten Kuss in ihren Nacken. 

"Dann lass uns welchen backen.", schlug er vor. Sie nickte und kuschelte sich weiter in seine Arme.

"Ok.", sagte sie. "Ich bringe morgen nach der Arbeit die Zutaten mit."

"Wir könnten auch jetzt backen.", sagte er und fast schon hörte sie das Grinsen in seiner Stimme. Irritiert drehte sie sich zu ihm um, was gar nicht so leicht war, wenn man zwei Arme fest um den eigenen Oberkörper geschlungen hatte. 

Rain III - SnapshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt