31. März 2024

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"Ok, es werden wahnsinnig viele Leute da sein.", warnte Natasha Bram, als sie vor dem Einfamilienhaus am Stadtrand standen. Er nickte, es war das fünfte oder sechste Mal, dass Natasha oder Rain ihn darauf hinwies und mittlerweile war er sich nicht mehr so sicher, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, die Einladung zum Osterfest bei den Grangers anzunehmen. 

Rain hakte sich bei ihm unter. 

"Keine Sorge, wir bekommen das hin.", meinte sie fröhlich und stieg die Stufen zum Eingang hinauf. Natasha folgte ihnen und seufzte. 

"Das sagst du nur, weil du in dieser Familie aufgewachsen bist.", sagte sie. "Ich erinnere mich noch gut daran, als ich damals das erste Mal alle getroffen habe. Das war ein echter Kulturschock."

Rain lachte nur. 

"Ja, aber damals waren wir ja auch im Fuchsbau mit allen Weasleys.", erinnerte sie ihre Verlobte. "Und heute sind nur die Potters da." Rain grinste. "Bereit?", fragte sie und obwohl Bram alles andere als bereit war, nickte er. Natasha drückte auf die Türklingel. 

Sofort schwang die Tür auf und darin stand eine Frau Anfang Vierzig mit einem hellbraunen Lockenungetüm auf dem Kopf und einem strahlenden Lächeln im Gesicht. 

"Rain!", rief sie begeistert und schloss ihre...Tochter? in die Arme. Zumindest vermutete er, dass es Rains Mutter war. 

"Mum." Rain schloss die Frau - also tatsächlich ihre Mutter - in die Arme und trat zur Seite, dass auch Natasha sie begrüßen konnte. "Mum, das ist Abraham Moore, ein guter Freund von uns. Bram, das ist meine Mutter, Hermine Granger." 

Bram lächelte und streckte seine Hand aus. 

"Sehr erfreut, Sie kennen zu lernen, Mrs. Granger.", erklärte er und Mrs. Granger schlug mit einem breiten Lächeln ein. 

"Ebenso, kommt rein, kommt rein." Sie winkte die drei Ankömmlinge ins Haus. "Wir sind gerade noch in der Küche und kümmern uns ums Essen, aber die Anderen sind im Wohnzimmer.", sagte sie und verschwand durch den Flur nach hinten. 

Bram sah sich um. Das Haus wirkte auf den ersten Blick wie ein normales Einfamiienhaus. An der Garderobe hingen Jacken und im Regal standen Schuhe - ziemlich viele sogar, was Natashas Warnung bestätigte. An der Wand hingen Familienfotos und...woah, die Leute in den Fotos bewegten sich! 

Sie entledigten sich ihrer eigenen Jacken und Schuhe und Bram versuchte, nicht allzu genau darüber nachzudenken, dass er sich in einem Haus voller Hexen und Zauberer befand. Neugierig lugte er in den Raum linker Hand, der eine Art Bibliothek zu sein schien. In einem Raum, den man durch die offenen Türen dahinter sehen konnte, schnatterten sechs Leute miteinander, vier Jungen und zwei Mädchen. Den jüngsten schätzte Bram auf elf oder zwölf, die ältesten konnten nicht viel jünger sein, als er selbst.

"Wollen wir erst die Erwachsenen begrüßen und uns dann zu den anderen setzen?", schlug Rain vor und Natasha nickte. Bram beeilte sich, ihrem Beispiel zu folgen, auch wenn er es lustig fand, dass Rain ihre Eltern als "die Erwachsenen" bezeichnete, obwohl sie doch selbst fast vierundzwanzig war. 

Er folgte seinen Freundinnen den Flur hinunter, in die gleiche Richtung in die auch Mrs. Granger verschwunden war und sie erreichten eine recht geräumige Küche, in der ein blonder Mann und eine rothaarige Frau am Herd irgendetwas kochten, während Mrs. Granger und ein dunkelhaariger Mann am Fenster lehnten und Wein tranken. Alle vier unterhielten sich rege, aber die rothaarige Frau bemerkte die drei und wischte schnell ihre Hände an ihrer Schürze ab und kam ihnen entgegen. 

"Oh, du musst Bram sein.", sagt sie sofort. "Hermine hat gerade schon von dir erzählt." Bram wunderte sich, was Mrs. Granger wohl gesagt hatte. "Ich bin Ginny Potter.", stellte sich die Frau vor und zog Bram in eine überraschend feste Umarmung. Er sah etwas hilfesuchend zu Rain und Natasha, aber während erstere nur aufmunternd mit den Schultern zuckte, wirkte letztere geradezu amüsiert. Zum Glück ließ Mrs. Potter aber recht schnell wieder von Bram ab und umarmte die beiden ebenfalls. Dann eilte sie fluchend wieder zurück zum Herd, wo gerade etwas übergekocht war. 

Rain III - SnapshotsWhere stories live. Discover now