Prolog

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Es war eine verregnete Frühsommernacht, als Severus Snape sich auf den Weg zum tropfenden Kessel machte. 

Seit einem Jahr hatte er seinen Schulabschluss in der Tasche und hatte nun schon unzählige Bewerbungen geschrieben, doch niemand wollte ihn annehmen. 

Seufzend stieß er die Tür auf und ließ sich erschöpft auf einem Barhocker am Tresen nieder. 

Der einzige Zufluchtsort, der ihm blieb, war bei Voldemort. 

"Ein Glas Feuerwhisky bitte", sagte der schwarzhaarige Mann zu dem krüppeligen Zauberer.

"Kommt sofort", sagte Tom, der Barkeeper, und nahm ein Glas aus dem schmuddeligen Regal.

Erschöpft sah sich Snape um und erblickte plötzlich eine ihm sehr bekannte Gestalt, die gerade mit einem Regenschirm den Pub betrat.

Wie immer leuchteten ihre smaragdgrünen Augen und ihr wunderschönes, rotes Haar umrahmte ihr Gesicht wie ein Bilderrahmen.

Seufzend drehte er sich wieder zu Tom. 

Lily würde ihn wahrscheinlich gar nicht bemerken, er hatte sie als Schlammblut bezeichnet, sie verletzt und nicht einmal den Mumm dazu gehabt, ihr zu sagen, dass er sie abgöttisch liebte.

"Hallo, Sev", hörte er plötzlich die zaghafte Stimme seiner ehemaligen Mitschülerin.

"Du redest noch mit mir?", fragte er verwirrt.

Es war Aussichtslos, sie war verheiratet, also wieso sollte er noch irgendetwas von ihr wollen. Sie hatte diesen Mistkerl namens James Potter geheiratet.

"James und ich haben uns gestritten...Ich brauchte einfach ein wenig Ablenkung und bin hier her gekommen...", erzählte Lily ihm.

"Wieso habt ihr euch denn gestritten?", fragte Snape und musste sich dabei ein triumphales Lachen verkneifen.

"Es geht darum, dass ich gerne einen Job hätte, aber er meint, dass es sinnlos wäre, weil wir sowieso schon genug Geld von seinen Eltern bekämen...Wir haben uns beide angeschrien und dann bin ich einfach abgehauen...", erklärte sie niedergeschlagen.

"Ihr Feuerwhisky", sagte Tom und stellte ein Glas mit einer goldenen Flüssigkeit vor Severus ab.

"Danke", sagte dieser und nippte kurz an seinem Glas.

"Ich nehme auch einen", sagte Lily und lächelte den Barkeeper an.

"Liebend gerne", sagte Tom ebenfalls lächelnd und drehte sich zu seinen Regalen um.

"Was machst du eigentlich?", fragte die Rothaarige interessiert.

"Oh...ähm...ich habe keinen Job...aber meine Eltern haben mir etwas Geld gegeben...", sagte Snape und stellte das Glas auf den Tresen.

"Ich würde ja gerne bei der Apotheke oder so arbeiten...Du weißt ja, dass ich Zaubertränke geliebt habe", sagte Lily verträumt.

"Warum machst du es denn nicht einfach?", fragte Severus.

Er fand es wirklich komisch, nach all der Zeit wieder mit seiner großen Liebe zu reden. Ihr Lächeln und ihre Stimme waren genauso wunderschön, wie er es noch in Erinnerung hatte, wenn nicht sogar schöner.

"Ich will keinen Streit mit James...", sagte sie leise.

"Kann ich verstehen", sagte der Schwarzhaarige und versuchte, sie mitfühlend anzusehen.

"Vielleicht solltest du auch in der Apotheke arbeiten, ich wette, das würde dir sehr viel Spaß machen", schlug Lily ihm vor.

"Oh nein, das ist nichts für mich", sagte er ausweichend.

No one knows - die Tochter des PrinzenWhere stories live. Discover now