XIII

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Es geschah nachts, im Unbekannten, im Ungesehenen, im Geheimen. Es geschah unerwartet, im Ministerium.

Mein Wecker klingelte wie jeden Morgen gegen sieben Uhr. Ganz normal stand ich auf und zog mir meine Schuluniform an.

Aber ich spürte, dass etwas anders war. Etwas war passiert, etwas, was mich auch betraf.

Als ich runter in den Gemeinschaftsraum kam, warteten dort weder Fred noch George auf mich. Nur Lee stand lässig an die Rücklehne des Sofas gelehnt und blickte zu mir.

Verwirrt ging ich auf ihn zu und fragte: "Was ist passiert? Wo sind Fred und George?".

"Arthur Weasley, ihr Vater, wurde gestern angegriffen...Er ist nur knapp von der Schippe des Todes gesprungen...Harry hat davon geträumt...Aber sag es niemandem...Wenn du-weißt-schon-wer von der Verbindung zwischen ihm und Harry Wind bekommt, wird er das ganz schnell ausnutzen", erzählte mir Lee.

"Wo sind sie jetzt?", fragte ich besorgt.

Mit Voldemort war nicht zu spaßen, das wusste ich von meinem Vater. Er hatte mir früher oft Geschichten von seiner Todesserzeit erzählt und diese Geschichten waren einfach nur grausig.

Damals, als ich geboren wurde, hatte Paps noch für Voldemort gearbeitet, allerdings war er schon längst kein totaler Vertreter von Voldemorts Idealen mehr. Doch er hatte nicht die Kraft und den Mut, sich seinem Meister zu entziehen.

Erst als der dunkle Lord meine Mutter umbringen wollte, war er Dumbledores Spion geworden.

Mich hatte Paps immer versteckt, wenn Todesser in unserem Haus waren. Ich war also eigentlich gar nicht existent, zumindest für Voldemort und seine Anhänger.

"Sie sind ganz früh heute Morgen ins St.-Mungo-Hospital gebracht worden. Allerdings kommen sie heute Abend oder morgen Früh zurück...Mach dir keine Sorgen, Fred geht's gut", sagte er grinsend und tätschelte meine Schulter.

Was sollte das denn jetzt? War es wirklich so offensichtlich, dass ich mehr als nur Herzklopfen empfand, wenn er mich anlächelte?

"Wie bitte? Soll das eine Andeutung sein?", fragte ich empört.

Wie konnte er jetzt an Spaß denken? Jemand war angegriffen worden.

"Ich seh doch, was mit dir passiert, wenn er dich anstarrt oder du ihn", sagte der Dunkelhäutige und grinste noch breiter.

Seit wann starrte mich Fred denn bitte an?

Er hatte recht. Ich schaffte es einfach nicht, ihn aus meinem Kopf zu bekommen, aber wieso sollte ich das Lee erzählen?

"Selbst wenn, warum machst du jetzt über so etwas Späße?", fragte ich empört.

"Um die Stimmung aufzulockern...Niemand außer mir, dir, Harry Ron und Hermine und die ganzen anderen Weasleys wissen davon...Also will ich sozusagen mit niemandem außer dir darüber reden, weil Fred und George weg sind und die anderen alle zu jung oder nicht da", sagte er und sah mich entschuldigend an.

"Du redest gerade von dem Angriff, oder? Du redest nicht von der Behauptung, ich würde auf Fred stehen?", fragte ich sicherheitshalber nach.

"Ich rede von dem Angriff, aber das mit der Stimmung auflockern war mit dieser 'Behauptung' gemeint", sagte Lee grinsend.

Wie er dieses Wort betonte. 'Behauptung'. So als wäre es das gesamte Gegenteil. Gut, es war das Gegenteil, aber wieso interessierte ihn sowas? Hatte er nicht genug eigene Probleme? Ich hatte genug davon und konnte mich nicht mit solchen Nebensächlichkeiten, wie ob mein bester Freund nun auf meine beste Freundin stand, befassen.

No one knows - die Tochter des PrinzenWhere stories live. Discover now