III

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Am Abend des ersten Septembers stand ich vor dem Spiegel meines Gästezimmers und zupfte abschätzig an meiner Gryffindor-Robe herum.

Schwarz fand ich schon immer toll, aber dieses Rot gefiel mir ganz und gar nicht. 

Meine Haare hingen offen über meine Schultern, weil ich keine Lust hatte, mir die Haare irgendwie zu zaubern. Außerdem durfte ich schließlich nicht auffallen.

"Olive, du musst deinen Trank einnehmen", sagte plötzlich mein Vater, der einfach so in mein Zimmer geschneit war.

Er hielt in seiner Hand einen Becher und musterte mich interessiert.

"Paps, man kann übrigens anklopfen", sagte ich gereizt und nahm mir den Becher mit meinem Tarnungstrank.

"Draußen ist aber schon reger Betrieb, da kann ich nicht einfach anklopfen und warten, bis du mich hereinlässt", entschuldigte er sich.

"Prost", sagte ich und kippte mir die ekelige Flüssigkeit in den Rachen.

Ich schüttelte mich und ging dann zur Tür.

"Tschüss, Paps", sagte ich und hatte schon die Hand auf der Klinke.

"Es ist besser, wenn ich zuerst raus gehe und du danach, Olive. Tschüss", sagte er, küsste mich auf die Stirn und schob sich an mir vorbei aus der Tür.

Ich wartete fünf Minuten, warf noch einmal einen Blick auf meinen gepackten Koffer, den die Hauselfen bald hochschleppen würden, und trat dann hinaus auf den steinernen Gang.

Unsicher folgte ich dem Strom der Schüler und kam schließlich bei der großen Halle an. 

Kurz sah ich mich um und erspähte an der rechten Seite der Halle meinen Haustisch.

Ich folgte einer Dreiergruppe von Jungen zum Gryffindortisch und setzte mich unweit von ihnen auf die Bank.

Offenbar unterhielten sie sich gerade darüber, welchen Streich sie als nächstes aushecken könnten. 

Unbewusst fing ich an, ihnen aufmerksam zuzuhören und begann ebenfalls auch, mir selbst Streiche auszudenken.

"Nehmen wir einen Bombada für die Toiletten?", fragte der dunkelhäutige von den Dreien.

Es waren zwei Jungen, die sich unfassbar ähnlich sahen und eben dieser dunkelhäutige Junge.

"Nehmt lieber Deprimo, damit könnt ihr ein Loch in alle Toilettendeckel machen, oder ihr macht einen Auslöser dran und schon passiert das, wenn jemand den Deckel öffnen will", sagte ich geistesabwesend.

"Was?", fragte mich plötzlich einer der Jungen, die gleich aussahen.

"Deprimo, damit kann man Löcher in Gegenstände, Böden und keine Ahnung was machen...Es ist ziemlich witzig das zu machen...Ich habe mir damit schon ein paar mal Ringe oder ähnliches gemacht", sagte ich und merkte immer noch nicht, dass ich mich gerade sehr auffällig verhielt.

"Wie heißt du?", fragte mich der andere Zwilling.

"Olive", sagte ich und grinste ihn an.

"Ich bin Fred, das ist George, mein Bruder, und das ist Lee, unser bester Freund", stellte Fred die anderen vor.

"Du verstehst also was von Streichen und Explosionen?", fragte George interessiert.

"Ich kenne mich nur mit Zaubersprüchen aus...mehr nicht", sagte ich schulterzuckend.

"Also könntest du uns bei unseren Scherzartikeln helfen?", fragte Lee interessiert.

"Was für Scherzartikel?", fragte ich ebenfalls interessiert.

No one knows - die Tochter des PrinzenWhere stories live. Discover now