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„Du bist schwanger" stellt Jayden fest und blickt auf meine kleine Kugel. Ich habe ein langarmiges Shirt an, welches enganliegend sitzt. Es betont meine kleine Kugel sehr gut.

„Ja" antworte ich ihm strahlend.

„Du bist schwanger" wiederholt er ein weiteres Mal, völlig verblüfft von der Tatsache. Zwischen uns beiden liegt noch eine Entfernung von mindestens drei Metern.

Sein Blick liegt fest auf meinem Bauch.

„Von mir?" fragt er langsam und schon fast peinlich berührt. Wäre ich noch die alte Liv, würde ich jetzt ein großes Drama, aufgrund seiner Frage abziehen. Heute kann ich seine Frage jedoch nachvollziehen.

Ich ging scheinbar nicht schwanger und komme mit einer kleinen Kugel zurück. Ich wollte eine Auszeit, zwar nicht von unserer Beziehung, aber jeder würde eine Auszeit anders definieren. Jemand anderes würde vielleicht mit Auszeit auch die Beziehung meinen und die Zeit mit anderen Partnern nutzen.

Für gab und gibt es jedoch keinen anderen Mann als Jayden.

„Du warst es schon immer und wirst es immer sein" antworte ich ihm und lege ihm somit offen, dass es nie jemand anderen gab und nie geben wird.

„Ich-" beginnt er zu sagen, unterbricht sich aber dann von selbst. Nicht einmal zwei Sekunden später steht er direkt vor mir und schließt mich fest in seine Arme. Sein Gesicht legt er in meine Halsbeuge und er atmet meinen Duft tief ein. Seine Hände liegen auf meinem Rücken und die meinen auf seinem.

„Ich hab dich so vermisst" flüstert er in meine Haare und seine Stimme bricht beinah.

„Bitte verlass mich nie wieder" fügt er noch hinzu und ich höre die pure Verzweiflung aus seiner Stimme heraus. Sein Hände klammern sich in mein Oberteil, als würde er mich nie wieder loslassen wollen.

In dieser Position stehen wir noch einige Minuten und genießen die Körperwärme des anderen. Sein Duft umhüllt mich und ihn endlich wieder zu berühren, gibt mir ein besänftigtes Gefühl. Jetzt fühlt sich wieder alles richtig an, als wäre ich angekommen.

Ich habe mich bei Rosie wohlgefühlt, habe den Alltag mit den beiden geliebt, aber es hat immer ein Teil gefehlt. Jayden hat gefehlt.

„Wir müssen über einiges sprechen" teile ich ihm mit und streiche ihm sanft über den Rücken, um ihm ein beruhigendes Gefühl zu vermitteln.

„Ich will dich noch nicht loslassen" sagt er und klammert sich weiterhin an mir fest. Seine Lippen berühren sanft die Haut meines Halses.

„Du musst mich ja nicht vollständig loslassen, aber ich glaube ein ernsthaftes Gespräch wäre wirklich angebracht." erkläre ich ihm und löse langsam seine Arme von mir. Langsam löst er auch sein Gesicht von mir, direkt danach greift er mit seiner linken Hand nach meiner rechten. Seine Finger umwickeln meine und gemeinsam machen wir uns auf den Weg ins Innere des Hauses.

Ins Innere meines Zuhauses.

Ins Innere unseres Zuhauses.

„Wo wollen wir beginnen?" frage ich ihn, nachdem wir auf dem Sofa sitzen. Ich habe es mir in der Ecke gemütlich gemacht, meine Beine liegen auf dem Schoß von Jayden, damit wir noch genügend Körperkontakt haben, aber ich ihm ins Gesicht schauen kann. Seine Hände liegen auf meinen Beinen und halten mich an Ort und stelle, als hätte er Angst, dass ich im nächsten Moment wieder davongehen könnte.

„Das Baby" antwortet er mir verträumt und blickt immer wieder zu meinem Bauch, um sicher zu gehen, dass die Kugel noch vorhanden ist.

„Von Anfang an?" frage ich ihn, woraufhin er mir ein vielsagendes Nicken schenkt und bekräftigen mein Bein drückt. Also beginne ich von Anfang an und erzähle von den Geschehnissen vor meiner Auszeit. Ab und zu nickt Jayden verständnisvoll oder gibt ein Brummen von sich.

„.. Irgendwann hat mich Rosie dann zu ihrem Hausarzt begleitet. Der hat mich dann untersucht und schnell war ihm bewusst, ich bin schwanger. Ich befinde mich bereits fast im fünften Monat. Zu Anfang konnte ich es gar nicht glauben, jedoch habe ich mich schnell an den Gedanken gewöhnt und nun könnte ich gar nicht glücklicher sein. Ich wurde an eine Frauenärztin weitergewiesen und bin regelmäßig zu ihr gegangen. Rosie hat mir bei allem wichtigen geholfen, dank ihr weiß ich nun genau, was innerhalb meiner Schwangerschaft gut ist und was dem Baby schaden würde." erzähle ich ihm und seine Augen haben wieder dieses faszinierende leuchten angenommen.

„Rosie scheint eine wundervolle Frau zu sein" teilt er mir seine Gedanken mit.

„Das ist sie wirklich und ihr Sohn ist der reinste Engel. Ich könnte mir richtig vorstellen, wie wir auch einen so kleinen wundervollen Sohn bekommen könnten." erwidere ich lächelnd.

„Vielleicht wird es ja ein Junge" sagt Jayden und genau in diesem Moment scheint er so glücklich zu sein.

„Das ist nicht möglich" erkläre ich ihm. Er legt seinen Kopf schief und blickt mich fragend an, bis ihm ein Licht aufgeht. Er blickt erst erstaunt und dann so glücklich wie noch nie. Er zieht mich fest in seine Arme und lacht laut los. Ich spüre seine Freude bis in mein Herz und könnte diese gar nicht mehr mit ihm teilen. Es sind unglaublich schöne Nachrichten, die ich mit ihm teile. Es ist eine wundervolle Veränderung und nun scheine ich bereit zu sein.

„Es wird ein Mädchen" flüstert er mit so viel Freude in seiner Stimme und ich kann nur lachend nicken.

Wir werden ein kleines Mädchen bekommen.

No escape from my BabyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt