Secret Love - Lily Evans und James Potter FF (Jily)

Kapitel 18

Am Abend saßen James und Remus zusammen im Gemeinschaftsraum der Schulsprecher.

Remus' Feder kratzte auf dem langen Bogen Pergament, während er seinen Aufsatz für Zauberkunst fertig schrieb. Eine tiefe Falte hatte sich in seine Stirn gegraben, die James schon erahnen lies, wie Remus in dreizig Jahren aussehen würde. Nachdenklich sah er auf seinen eigenen, noch leeren, Bogen Pergament.

Remus wirkte geade jetzt sehr viel älter, als seine Mitschüler. Er wurde immer ernster und immer mehr Sorgenfalten zeigten sich auf seinem jugendlichen Gesicht, die ihn grimmig wirken ließen.

James konnte es nur kaum erahnen wie es sein musste ein Werwolf zu sein. Er war immer nur als Zuschauer dabei, wenn Moony sich in einen riesigen Wolf verwandelte. Es sah sehr schmerzhaft aus.

Remus setzte ein letztes Mal seine Feder auf und schrieb noch seinen Namen unter den Aufsatz. Dann rollte er die Pergamentrolle zusammen. Er legte sie auf das kleine Tischchen neben seinem Sessel und lies sich mit einem glücklichen Seufzen zurück sinken.

Auch James wollte gerade seinen, noch nicht einmal angefangenen, Aufsatz zur Seite legen, als sich plötzlich die Eingangstür öffnete und Lily hindurch trat. Nur kurz lies sie ihren Blick über James schweifen, dann wandte sie sich Remus zu.

"Remus, du siehst echt schlecht aus!"

Mitfühlend sah sie ihn an. Moony wiech ihrem Blick aus. Lily setzte sich auf die Lehne seines Sessels.

"Vielleicht solltest du versuchen mehr zu schlafen!"

Sie fuhr ihm durch die Haare, dann stand sie wieder auf. Sie sah kurz zwischen James und Remus hin und her.

"Ich geh dann mal in mein Zimmer... Und Remus, ich würde dir wirklich raten auch schlafen zu gehen!"

Moony brummte nur etwas unverständliches und Lily ging auf ihr Schlafzimmer zu. Dann öffnete sie die Tür, trat hindurch und verschloss sie dann wieder.

Seufzend erhob Remus sich von seinem Sessel. Die Pergamentrolle klemmte er unter seinen Arm.

"Ich glaube ich sollte auf Lily hören und wirklich ins Bett gehen!"

Er lachte kurz. Auch James stand jetzt auf und schlug Moony freundschaftlich auf die Schulter.

"Mach's gut Moony und ruh dich aus. Denk dran, für übermorgen musst du fit sein!"

"Ja ja!"

Remus schüttelte kurz den Kopf, dann ging er auf sein Schlafzimmer zu und schloss, genau wie Lily zuvor, die Tür hinter sich. Plötzlich kam der große Raum James sehr laut vor. Nur das leise knistern des Feuers war zu hören. Langsam begann James seine Atemzüge zu zählen und achtete gleichzeitig auf verdächtige Geräusche aus Remus' Zimmer.

Als nach fünfzig Atemzügen immer noch nichts aus Moony's Zimmer zu hören war, schlich James leise auf Lily's Schlafzimmer zu und klopfte leise. Gedämpft drang Lily's Stimme durch die Tür. James öffnete sie, trat in Lily's Zimmer und schloss die Tür wieder leise hinter sich.

Lily lag auf ihrem Bett und hatte wie immer ein Buch vor der Nase. James glaubte die Geschichte Hogwarts' zu erkennen. Er musste leise lachen. Lily las dieses Buch sicher schon zum zwölften Mal. James setzte sich neben Lily aufs Bett.

Überrascht sah sie zu ihm. Flink legten ihre Finger ein Lesezeichen zwischen die Seiten und schlossen das Buch. Dann legte sie es neben sich auf den kleinen Nachttisch.

"Ehm... Hey, was willst du hier?"

"Ich hab mir gedacht ich könnte mir mal dein Zimmer ansehen!"

James grinste sie breit an. Gleichzeitig zog er sich die Schuhe von den Füßen, schmiss sie neben das Bett und legte sich dann hin.

"Ok, und was machst du jetzt?"

"Das siehst du doch. Ich lege mich in dein Bett!"

James stützte sich auf seinen Ellebogen und sah Lily immer noch breit grinsend an. Sie fing an leicht zu lachen. Dabei fielen ihr eine einzelne Strähne ihres roten Haares ins Gesicht. Langsam strich James ihr die Strähne aus dem Gesicht, hielt sie kurz zwischen den Fingern und sah sie sich genauer an, dann schob er sie hinter ihr rechtes Ohr.

Lily sah ihn konzentriert an. Seine braunen Augen trafen auf ihre wunderschönen grünen Augen. Langsam beugte er sich zu ihr runter. Dann trafen ihre Lippen aufeinander.

Der Kuss raubte James den Atem. Er war unglaublich. Lily's Lippen hatten für ihn noch nie besser geschmeckt. Es war perfekt.