9 - Jace der Softie

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Matteo lag schon seit Tagen im Bett. Er war nur aufgestanden um ins Bad zu gehen oder ab und zu etwas zu essen. 

Er wusste nicht einmal gescheit was los war. Er war einfach deprimiert, hatte Heimweh obwohl er seit langer Zeit kein Zuhause hatte. 

,,Ja... er ist da schon seit fast einer Woche drinnen und will nicht mit uns reden", hörte er Lukes Stimme von vor der Tür. 

,,Wir haben wirklich schon alles versucht. Er sagt nicht was los ist und gegessen hat er auch kaum was", ergänzte Jim.

,,Also habt ihr keine Ahnung was passiert sein könnte?", fragte Jace. Da keine Antwort kam, ging Matteo davon aus, dass die Jungs den Kopf geschüttelt hatten.

,,Bill? Hast du was angestellt?", knurrte der Boss. ,,Nein, wirklich nicht", versicherte Bill. 

,,Ich versuche mal mit ihm zu reden. Zischt ab", befahl der Blonde und klopfte, nachdem die anderen gegangen waren, an die Tür. 

,,Matteo, mach bitte auf. Ich bin es, Jace", sagte er. Nach kurzem Zögern öffnete der Jüngere die Tür und ließ sich direkt danach schon wieder aufs Bett fallen. 

,,Darf ich?", fragte Jace und deutete neben ihn. Matteo zuckte nur die Schultern, also setzte der Ältere sich. 

,,Was ist denn los?", wollte er wissen. ,,Nichts...", antwortete der Angesprochene. ,,Bitte, lüg mich nicht an. Du kannst mit mir reden", versicherte Jace. 

,,Ich weiß ja selbst nicht was los ist...", murmelte der Brünette und band seine Haare erneut zu einem zerzausten Dutt.

,,Tut mir Leid... ich will euch nicht auf die Nerven gehen", entschuldigte er sich. ,,Schon okay, es ist normal, dass man ab und zu einfach down ist", meinte Jace.

Kurz darauf fand Matteo sich in seinen Armen wieder und krallte sich an den Rücken des Älteren. 

Er fing an zu schluchzen, was ihm überaus peinlich war. Doch Jace schien das nicht zu stören. Er strich ihn nur über die Haare und zog ihn auf seinen Schoß, um ihn besser an sich drücken zu können. 

,,Alles wird gut, Bellissimo", raunte er. ,,Was heißt das eigentlich?", wollte Matteo leise wissen und legte seinen Kopf auf die Schulter des Blonden. 

,,Bellissimo?", fragte Jace. Der Jüngere nickte. ,,Es heißt ,Hübscher'", antwortete der Boss auf die Frage.

Matteo lächelte an Jaces Schulter. ,,Du musst jetzt was essen. Die anderen haben gesagt, dass du fast nichts gegessen hast", meinte dieser. 

,,Okay", hauchte der Brünette und wollte gerade von Jaces Schoß rutschen, als der Ältere ihn einfach hoch hob und an den Oberschenkeln festhielt.

Matteo quietschte auf und schlang Arme und Beine fest um ihn, da er Angst hatte runterzufallen. 

Als sie am Wohnzimmer vorbeikamen, pfiff Bill ihnen anzüglich hinterher und Jace zeigte ihm den Mittelfinger. 

Dann setzte er den jüngeren auf der Arbeitsfläche der Küche ab und kochte ihm Nudeln mit Soße. 

,,Buon Appetito", wünschte er und reichte ihm den Teller. ,,Danke, wäre aber echt nicht nötig gewesen", lächelte Matteo und fing an zu essen. 

Im Laufe des Nachmittags schickte Jace alle Jungs zu irgendwelchen Aufträgen, sodass er gegen 17 Uhr mit Matteo allein war. 

Dieser lag an ihn gekuschelt auf dem Sofa und vergaß total, dass das der Typ war, der ihn Wochenlang gestalkt hatte und nun sein Boss war. 

Er hatte seinen Kopf auf der Schulter des Älteren abgelegt und malte nachdenklich mit dem Finger Kreise auf dessen Brust. 

,,Jace?", fragte er. ,,Mhm?", machte Angesprochener. ,,Wieso bist du eigentlich so nett? Die anderen haben gesagt, dass du normalerweise eher kalt bist", sagte Matteo. 

Jace seufzte. ,,Ich habe irgendwie den Drang dich zu beschützen. Du bist anders als die anderen Jungs... ich will einfach nicht, dass dir was passiert... du erinnerst mich auch in gewisser weise an mich selbst... außerdem hab ich dich gern", erklärte er. 

Matteo nickte nur. Sein Herz schlug schon seit Jace zu ihm ins Zimmer gekommen war ungesund schnell und er fing langsam an sich Gedanken um einen Herzfehler zu machen.

Ein Telefon klingelte. ,,Es ist meins. Ich muss schnell rangehen", meinte Jace. ,,Ciao", meldete er sich und fing dann ein Gespräch auf Italienisch an.

Da das Gespräch wirklich lange ging, setzte Matteo Wasser für Tee auf und legte zwei Teebeutel in zwei Tassen. 

Er kam mit dem fertig gezogenen Tee ins Wohnzimmer, wo Jace gerade sein Gespräch beendete. 

Als er Matteo sah leuchteten seine Augen kurz auf, aber erloschen dann sofort wieder. 

,,Tut mir Leid, ich kann das nicht trinken. Ich kann den Mundschutz nicht abnehmen. Tut mir leid", meinte er. 

Matteo seufzte enttäuscht. Er hatte irgendwie gehofft, dass sie eine besondere Beziehung aufbauen würden und er sich öffnen würde. 

,,Und mit Strohhalm? Den kannst du doch unten durchfädeln oder?", fragte er. ,,Ja ich denke schon", antwortete Jace und trank den Tee kurz darauf umständlich durch einen Strohhalm. 

Er wirkte abgelenkt, was auch Matteo auffiel. ,,Ist alles okay?", wollte er wissen und drehte seine Tasse in den Händen. 

,,Ja", log Jace. ,,Wenn ich dich nicht belügen soll, solltest du mich auch nicht belügen", fand der Jüngere. 

,,Tut mir Leid... Aber ich muss rüber, was wichtiges klären. Danke, für den Tee. Komm morgen Vormittag vorbei, wird müssen noch was bereden", Jace drückte Matteo unüberlegt einen Kuss auf die Stirn, wofür er eine Sekunde lang seine Maske runterzog. 

Leider nur so kurz, dass der Brünette rein gar nichts sah und nur etwas verwirrt und mit rot glühenden Wangen zurückblieb.

Bosses BoyfriendWhere stories live. Discover now