27 - Kompromiss

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Einige Tage später saß Matteo auf seinem Freund und sah ihn schmollend an. ,,Du hattest heute schon wieder fast keine Zeit für mich", beschwerte er sich.

,,Ich weiß. Es tut mir so leid. Das wird bald wieder besser. Ich muss gerade nur Bill und Marcos Fehler begradigen und die beiden haben teils ziemlichen Mist gebaut", rechtfertigte Jace sich. 

,,Ja... aber es ist trotzdem schade, dass du nie Zeit für mich hast", fand Matteo. ,,Mi dispiace ma ti amo più di ogni altra cosa e cerco di guadagnare più tempo possibile", sagte der Rothaarige (Übersetzung: tut mir leid aber ich liebe dich über alles und probiere mir schon so viel Zeit wie möglich zu schaffen).  

,,Ich hab davon nichts verstanden, aber du bist so heiß, wenn du Italienisch redest", fand der Jüngere. ,,Hey! Ich bin immer heiß!", warf Jace ein. ,,Natürlich bist du das", lachte Matteo und küsste ihn. 

Er schloss die Augen und schlang seine Arme um den Nacken seines Freundes. Dieser legte seine Hände an seine Hüfte und strich vorsichtig mit seiner Zunge über Matteos Unterlippe.

Dieser öffnete seinen Mund und gewährte ihm so Einlass. Jaces Hände fuhren Matteos Seiten auf und ab. 

Es klingelte an der Tür. ,,Ignorieren?", fragte Jace. ,,Ignorieren", bestätigte Matteo und legte seine Lippen zurück an die Stelle von zuvor. 

Doch aus ihrem Plan wurde nichts als die Person vor der Tür anfing Sturm zu klingeln. ,,Ich mach auf", seufzte Jace und schob den Jüngeren von seinem Schoß, ehe er zur Tür ging und sie genervt aufriss.

 Vor ihm standen Lucas, Stefan und Rick. ,,Hey!", rief Jace überrascht und umarmte erst Stefan und dann Rick. 

Er wollte auch Lucas umarmen, aber dieser stand mit verschränkten Armen und finsterem Blick da. 

,,Okay... Was gibt's, Boys? Was macht ihr hier?", wollte Jace wissen. ,,Der Zettel, den du geschrieben hast? Schon vergessen?", fragte Rick. ,,Nein, natürlich nicht, kommt rein", antwortete der Rothaarige. 

Als Matteo die drei erkannte, warf er Jace einen erschrockenen Blick zu. ,,Kuck nicht so. Das letzte Mal als ihr euch gesehen habt war unglücklich, aber die drei gehen klar", meinte dieser und setzte sich neben seinen Freund. 

,,Wir haben euch bei was gestört, richtig?", fragte Rick. ,,Jap", antwortete Jace nur. 

,,Also wie sieht es damit aus uns wieder zusammenzuschließen?", wollte Stefan wissen. ,,Ich fühl mich nicht wohl dabei das allein zu entscheiden. Ich würde eben kurz die anderen holen", meinte der Rothaarige. 

,,Das kann ich machen", Matteo sprang auf und ging zum Haus der anderen. Er wollte eigentlich einfach nur nicht mit den anderen dreien allein sein. Seinen Freund bei ihnen zu lassen fand er zwar auch nicht optimal, aber er hatte es 1,5 Jahre bei ihnen überlebt. Also würde er auch 5 Minuten schaffen.


Bill, Marco, Luke, Matteo, Bella, Jace und die drei anderen Jungs saßen in Jaces Haus am Tisch. ,,Rick, du hast Jim umgebracht! Wie konntest du nur?", fragte Bill sichtlich sauer. 

,,Und Jace, es kann nicht dein ernst sein, dass du dich wirklich mit denen wieder zusammentun willst! Hast du vergessen, dass sie uns schon einmal verraten und dann auch noch gekidnappt und einen von uns umgebracht haben?", fügte er hinzu.

,,Nein, das habe ich natürlich nicht vergessen. Aber Derek ist jetzt nicht mehr hier. Er war doch der, der das ganze angezettelt hat", meinte Jace. 

,,Und du hast ihn einfach getötet! Als hätte es keine andere Lösung gegeben! Wir wissen alle wie sehr du ihn vergöttert hast! Wie kannst du ihm dann einfach die Kehle durchschneiden?", meldete Lucas sich zum ersten Mal zu Wort. 

,,Ich musste! Er hätte mich mein Leben lang eingesperrt! Du hast doch keine Ahnung was für eine psychische Folter das war!", rechtfertigte Jace sich. 

,,Und du hast keine Ahnung wie es sich anfühlt, dass Derek tot ist!", schrie Lucas. ,,Oh doch! Ich habe ihn gehasst! Aber er war immer ein wichtiger Teil meines Lebens! Ohne ihn wäre ich nicht wer ich jetzt bin! Ich wäre tot! Was denkst du denn warum ich ihn erst nach 1,5 Jahren getötet habe? Weil ich ihn nicht töten konnte! Aber ich habe gespürt wie das Leben aus ihm gewichen ist! Und das war meine Schuld! Denkst du ich fand das toll? Denkst du mir tut das nicht weh?", brüllte Jace zurück. 

Daraufhin folgte Stille. Keiner am Tisch traute sich etwas zu sagen. Sie wussten nicht einmal was sie hätten sagen sollen. 

Sie sahen einfach nur in der Gegend rum und ließen die angespannte Stimmung über sich ergehen. 

,,Wir besprechen das morgen. Zwei Straßen weiter ist ein Motel. Da könnt ihr euch Zimmer buchen. Morgen um 12 Uhr hier. Bringt Pizza mit. Wehe ihr kommt ohne!", drohte Jace und stand auf. 

Die anderen machten es ihm nach und verließen das Haus. Nur Matteo stand rum und wusste nicht genau was er machen sollte. 

Schließlich entschied er sich dazu einfach zu fragen. Er betrat Jaces Schlafzimmer. ,,Hey, ich wollte fragen, ob du deine Ruhe brauchst und ich gehen soll oder ob ich bleiben soll", sagte er. 

,,Ich... bleib bitte", antwortete Jace. Matteo krabbelte zu ihm ins Bett und kuschelte sich an seine Brust. 

,,Willst du drüber reden?", wollte er wissen. ,,Nein, aber du wie ich dich kenne", antwortete der Rothaarige. 

,,Naja, ich wusste nicht, dass dir das so nah geht. Ich hatte keine Ahnung, dass dir sein Tod so sehr weh tut", meinte Matteo.

,,Ich meine, er war eine wichtige Person in meinem Leben, auch wenn ich ihn gehasst habe", gab Jace zu. 

,,Wieso hast du mir das denn nicht erzählt?", fragte der Jüngere. ,,Ich wollte dich nicht belasten und auch nicht, dass du dich schlecht fühlst oder eifersüchtig bist", antwortete der Rothaarige. 

,,Aber du kannst mir doch nicht alles verheimlichen. Wir sind zusammen! Du musst doch mit mir reden, wenn es dir schlecht geht", fand Matteo. 

,,Derek ist nun mal kein Thema, das mir sonderlich gut gefällt. Ich will  darüber nicht reden, wenn es nicht nötig ist und ich hielt es eben nicht für nötig mit dir darüber zu reden", meinte Jace. 

,,Wird das ab jetzt immer so laufen, dass du mir Sachen verschweigst und ich das dann wenn überhaupt so wie vorhin erfahre?", fragte der Kleinere. 

,,Es gibt nun mal Sachen, die dich nichts angehen! Akzeptier das!", rief Jace aufgebracht. ,,Ich penn bei den anderen",  zischte Matteo. 

Dass sein Freund ihm noch hinterherrief, war ihm gänzlich egal. 


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Wie gefällts?

Bosses BoyfriendWhere stories live. Discover now