12 - Silvester

9.2K 395 114
                                    

Als Matteo an den nächsten Tagen aufstand, was Jace nie da. 

Er verbrachte auch den ganzen Tag allein, was ihn teils etwas frustrierte. 

Jace hatte zwar schon gesagt, dass er oft weg sein würde, aber er war nur abends da und dann war er auch meistens müde und ging einfach schlafen.

Doch dann kam der 31. Dezember, Sylvester. 

Matteo stand auf und lief die Treppen hinunter. In der Küche pfiff Jace zum Radio mit und kochte gerade Tee. 

Er reichte eine Tasse an Matteo weiter. ,,Heute Abend ist am Hafen ein großes Feuerwerk, willst du hingehen?", fragte der Ältere. ,,Ja, wird bestimmt schön", antwortete der Brünette. 

,,Das ist doch mein Pulli oder?", harkte Jace nach. ,,Ähm... ja... Meine Sachen sind so unbequem", gab Matteo zu und spielte am Saum des geklauten Pullovers. 

,,Steht dir", sagte der Blonde nur und nahm einen Schluck seines Tees. ,,Äh... danke?" 

,,Was willst du heute machen? Also bis abends halt?", fragte der Ältere. ,,Filme schauen?", schlug Matteo vor. 

Gesagt getan. Die beiden saßen mit einigem Abstand nebeneinander auf dem Sofa und sahen sich einen Film an. 

Matteo rutschte unsicher etwas an Jace heran. Dieser legte die Arme um ihn und zog ihn ganz an sich. 

Der Jüngere konnte nicht vermeiden zu lächeln. 

Jace fing an ihm durch die Haare zu streichen, was Matteo nur genoss und die Augen schloss. 

Irgendwann nahm Der Blonde seine Hand vom Kopf des Jüngeren, aber dieser brummte unzufrieden und legte die Hand zurück, damit Jace weiter machte. 

Dieser schmunzelte und führte seine Bewegungen fort. 

Aus Matteos Mund kam ein befriedigtes Geräusch, das sich etwas nach dem Schnurren eines Kätzchens anhörte. Er hielt sich etwas erschrocken den Mund zu. 

Jace lachte über diese Reaktion und drückte Matteo einen kleinen Kuss auf die Stirn. 

Süßer, du wirst wegen mir noch ganz andere Geräusche von dir geben, dachte er, auch wenn er wusste, dass der Gedanke extrem unangebracht war.

,,Ich denke wir sollten los, wenn wir noch rechtzeitig um 0 Uhr am Hafen sein wollen", meinte Jace. 

,,Kann ich mir 'ne Jacke von dir leihen?", fragte Matteo. ,,Ja. Du trägst ja sowieso fast nur noch meine Sachen", antwortete der Blonde. ,,'tschuldigung", murmelte der Jüngere. ,,Nein, ich hab ja nichts dagegen", meinte der Größere, reichte ihm eine Jacke und zog sich selbst den Mundschutz an. 

Dann gingen sie Hand in Hand in Richtung Hafen. Matteo war von dieser neuen Nähe etwas überrascht und es verwirrte ihn, aber er mochte es. Nein, er liebte es. 

,,Ist alles okay? Du wirkst gerade etwas abwesend", meinte Jace. ,,Ja, alles gut", lächelte Matteo, was man durch die Dunkelheit aber wahrscheinlich nicht sehen konnte.

,,Da vorne ist der Hafen", sagte der Blonde und zeigte auf einige Lichter ein paar Hundert Meter weg. 

Sie kamen am Hafen an, wo schon einige andere Leute rumstanden. Jace zog den Jüngeren durch die Leute und quatschte jemanden auf Italienisch an. 

Kurz darauf drückte er Matteo ein Bier in die Hand und hielt auch selbst eins. Dann lehnten sie sich an einen Baum. 

Wow, Jace ist echt sexy, wenn er italienisch redet, dachte Matteo und seufzte.

,,Äh? Alles okay?", fragte der Blonde. ,,Ja... sorry", antwortete der Jüngere. 

Es schüttelte ihn einmal, weil es so kalt war. ,,Komm her", raunte Jace und zog ihn zu sich, sodass Matteo mit dem Rücken zu seiner Brust stand. 

Die beiden schauten aufs Wasser, auf dem einige Boote Schaukelten. 

Die Leute Fingen an zu zählen: ,,10." 

 Jace drehte den Jüngeren zu sich, sodass er die Arme um seine Taille gelegt hatte.Er blendete alles um sie herum aus und raunte: ,,9...8...7...6...5...4...3...2..1..."

Als alle um sie herum ,,Null" schrien, zog er sich den Mundschutz runter und küsste den Kleineren vor sich zärtlich auf die Lippen. 

Matteo erwiderte den Kuss noch bevor er realisierte, was überhaupt passierte. Seine Hände legten sich ganz von selbst um den Hals des Größeren. 

Sie lösten sich voneinander und der Brünette brauchte einen Moment den Kuss zu realisieren. Sofort stiegen ihm Tränen in die Augen und er schluchzte los. 

Er krallte sich an Jace, als wäre er ein Rettungsboot, und drückte sein Gesicht in dessen Halsbeuge. 

Dieser hatte allerdings keine Ahnung, was abging und hielt ihn einfach nur fest. ,,Tut mir Leid", flüsterte er und bereute diesen Neujahrskuss sofort. 

Matteo löste sich von ihm und sah in den Himmel, um das Feuerwerk zu betrachten. 

Einige Minuten standen sie einfach nur so schweigend da.

,,Können wir zu deinem Strandhaus gehen... bitte?", fragte Matteo. ,,Klar, Micino... komm wir schauen nach einem Taxi", antwortete Jace. 

Als er Richtung Hauptstraße lief, spürte er wie sich eine Hand in seine schob. 

Bald darauf saßen sie aneinander gekuschelt im Taxi und fuhren zum Strandhaus. 

Matteo ließ sich auf die Couch fallen und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. 

,,Hör zu. Es tut mir wirklich leid. Wenn ich gewusst hätte, dass du es nicht willst, hätte ich es nie gemacht", fing Jace an. 

,,Weiß ich. Aber das war mein erster Kuss mit einem Mann... und dann auch noch mit dir... also du bist toll... du bist echt super.... und heiß... also ich meine... also... äh... du bist doch mein Boss", stotterte Matteo. 

,,Ich weiß... deshalb hatte ich mich so auf die zweite Woche hier gefreut. Ich muss vermutlich kaum arbeiten und wollte uns eine schöne Zeit machen... wenn wir zuhause sind geht das so einfach nicht mehr. Die anderen Jungs merken jetzt schon, dass ich dich anders behandle", meinte der Blonde. 

,,Bist du denn... schwul?", fragte Der Jüngere. ,,Ja, das wissen die anderen auch, aber das mit dir... mit uns ist schwierig", antwortete Jace. 

,,Ich hatte wirklich gehofft, dass wir beide uns eine schöne Woche machen könnten, aber wenn du das nicht willst, respektiere ich das", fügte er hinzu. 

,,Also wolltest du mit mir schlafen und mich danach fallen lassen", fasst Matteo zusammen. ,,Nein! Merkst du denn nicht selber, dass ich das nicht könnte? Ich würde alles geben um dich zu beschützen! Ich sehe dich manchmal einfach als mein kleines Baby. Ich würde dir nie etwas tun!", versicherte der Blonde. 

,,Außerdem will ich nicht, dass du irgendwas machst, was du nicht willst. Wenn du nicht willst, dass ich dir noch einmal nahe komme, werde ich das auch nicht. Du brauchst auch keine Angst haben, dass du dann deinen Job los bist, ich akzeptiere deine Gefühle egal wie sie stehen", plapperte er. 

Matteo stand wieder vom Sofa auf und zog Jace zu sich hin, um ihre Lippen miteinander zu vereinen. 


-----------------
Und wie gefällts euch?


Bosses Boyfriendजहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें