das siebte Kapitel

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Der Schock saß so tief, dass es mich davon abhielt zur Ruhe zu kommen. Ständig dachte ich an die widerlichen Blicke und die Berührung, so dass ich meine Tränen nicht mehr aufhalten konnte. Während der Fahrt schwieg Nadal und es tat mir so unheimlich gut. Er wusste scheinbar doch, wann er seine sonst so vorlaute Klappe zu halten hatte.

Leider und auf eine ungeduldige Art und Weise konnte ich mich nicht davon abhalten sein Seitenprofil zu beobachten. Vielleicht lenkte es mich ab. Vielleicht aber wollte ich es schon seit dem ersten Tag, an dem ich ihn sah, tun. Wie er konzentriert auf die Straße blickte und dabei die Zähen aufeinander biss, da er spürte, wie mein ermüdeter Blick auf ihm lag.

Ein anderer Mann würde anhalten, mich umarmen und mir sagen, dass alles besser werden würde, doch Nadal war das direkte Gegenteil eines liebevollen und rücksichtsvollen Mannes, der einem zum Frühstück Tee statt Café eingießen würde. Von denen gab es genug.

„Sieh' mich nicht so an" Seine rauchige Stimme ließ mich den Kopf senken. Die Geschehnisse waren kurz davor mich in ein so unheimlich tiefes Loch zu ziehen, aus dem ich so schnell nicht herauskommen würde.

All die Jahre hielt ich mich zurück, blieb zu Hause und dachte, dass es mir an nichts Besonderem fehlen würde. Nun, wo ich Unterhaltungen mit einem außergewöhnlichen Charakter, wie Nadal Belluci führte, fragte ich mich, ob es nicht mehr solcher Persönlichkeiten gab.

Und doch störte es mich nie, wie eingeschränkt mein Leben doch war. Immerhin gab es das Palace. Jedoch war auch dieser Ort nicht mehr für eine Dame, wie mich. Dieser eine, besondere Ort bedeutete mir viel und nun war er weg. Gleichzeitig demütigte man mich mit Blicken und dieser einen Berührung an meinem Dekolleté, die ich immer noch spürte. Ich spürte die Hand dieses widerlich alten Mannes und schloss die Augen gequält.

Unkontrolliert schluchzte ich auf und hielt mir augenblicklich die Hand auf den Mund, da ich mich schämte vor einem so kaltherzigen Mann, wie Nadal zu weinen.

Er begleite mich komischerweise bis ins Anwesen. Meine Gedanken fraßen mich auf und ich hielt es nicht länger aus mich an die Berührung zu erinnern. Es war, als wäre ich beschmutzt, unrein. Meine Hände hatten nicht aufgehört zu zittern, genau so wie sich ein Stress in mir aufbaute, den ich herausließ.

„Wieso bist du mit hereingekommen?" Meine Stimme klang belegt, da ich sehr nasal sprach. Nadal blinzelte langsam und atmete tief aus. „Sicher nicht, um meine Zeit mit dir zu verschwenden" Seine unverschämte Antwort trug dazu bei, dass es mir bloß schlechter ging und das war mein Problem.

„Ich werde mit deinem Vater sprechen" Meine Kinnlade klappte herunter, bevor ich laut aufkeuchte. Das meinte er nicht ernst. Nein, nein. Das wäre mein Ende. Mein Vater würde mir nichts mehr erlauben, mich von allem fern halten und meine Mutter würde mit ihm deshalb streiten und ihn zur schlechten Laune treiben, da er es hasste mit ihr zu streiten. Nein, das durfte nicht passieren.

Die Tochter des GangstersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt