das sechsunddreißigste Kapitel

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Die Hochzeit am Tag darauf war eine klein gehaltene und das gefil mir. Es war ruhig, friedlich und sehr gelassen. Meine Cousine und ich hatten uns im Leben zwei Mal gesehen und an das eine Mal konnte ich mich nicht einmal daran erinnern, weil ich noch zu jung war.

Sie lebte mit ihren Eltern ursprünglich in Spanien, weshalb es etwas Besonderes war, dass sie in der Heimat ihrer Eltern heiratete. Es war ein Zeichen von Anstand und Respekt. So tat es fast jedes Nachkommen der Nuevas. Damit bewies man, dass man niemals vergaß, woher man kam.

Angelica zog mich zur Seite, als ich spät am Abend die Toilette aufsuchen wollte. "Das ist doch nicht Nadal Bellucci, oder?" Lachend riss ich mich von ihrem Griff los. "Angel, du bist ab heute verheiratet. Deine Augen sollten nicht so glänzen, wenn du über einen anderen Mann sprichst", schimpfte ich gespielt mit ihr.

Doch Angelica blieb ernst und musterte Nadal, als hätte sie in ihrem Leben noch nie ein männliches Wesen gesehen.

"Penelope, weißt du, wen du da in deiner Nähe hast?" Eine rhetorische Frage, auf die ich nicht antworten würde. "Ich kenne ihn noch aus Spanien. Fast alle meine Freundinnen sind auf ihn reingefallen. Dieser Mann ist wie Gift. Solche, wie er, nehmen und nehmen bloß. Wieso hat dein Vater ihn eingestellt?"

Mein Herz raste. Angelica war kein Mensch, der Lügen erzählte. So eine war sie nie.

"Er gilt als der Beste in seinem Gebiet in Mexiko" Ich räusperte mich, als ich spürte, dass mein Hals trocken wurde. "Wieso soll er wie Gift sein? Was soll das heißen?" Angelica wand ihren Blick von Nadal ab und die Ernsthaftigkeit in ihren Augen ließ mich zusammenzucken.

"Diese Familie ist nur auf ihr eigene Profite und Vorteile aus. Sie tun nichts ohne Hintergedanken. Das macht sie so gefährlich. Die Belluccis sahen sich in Spanien immer als die Obersten in der Nahrungskette"

Welcher Mensch tat denn überhaupt irgendetwas ihnen Hintergedanken? Versuchte ich sie gerade zu verteidigen? Was verteidigte ich denn überhaupt? Mir wurde übel. Und schwindelig.

"Entschuldige mich" Mit diesen Worten betrat ich Terrasse der Hochzeit.

Eine Weile später spürte ich ihn neben mir, genau so wie ich ihn roch. "Es ist kalt hier" Ich blickte zu ihm auf und wäre fast in Ohnmacht gefallen, als ich auf seinen einnehmenden und intensiven Blick traf. In deinem Herzen ist es auch oft kalt. Oder nicht?

"Wer bist du, Nadal?" Augenrollend wollte er die Terrasse verlassen, als ich seinen Arm packte und ihn zu mir zurückzog. Augenblicklich weiteten sich seine Augen, als er um sich herum sah. "Penelope, sei vorsichtig"

"Ja. Ja, ab sofort werde ich das sein" Nadals dunkle Augen blitzen auf. Oh, Gott, wieso zog mich alles an diesem Mann an? Seine düstere und so tiefe Aura und einnehmende Ausstrahlung, die Einfluss auf jeden in seiner Umgebung hatte, veränderte mich.

"Was willst du mir damit sagen?" Schulterzuckend ließ ich ihn los. "Das kannst du dir selbst denken" Es war wirklich kalt, weshalb meine Unterlippe zitterte.

"Ich weiß kaum etwas über dich und deine Vergangenheit. Wenn ich dich frage, blockst du ab. Willst du mich verarschen, oder was soll der Mist?"

"Wenn dein Vater hört, wie du sprichst, wird er mir die Schuld dafür geben, also pass' auf deine Wortwahl auf, wenn wir in der Nähe deiner Familie sind" Natürlich musste er mich wieder einmal belehren, bevor er mir ordentlich antworten konnte.

"Zweitens ist meine Familie ein Thema, über welches ich nicht sprechen werde. Es ist ein Tabuthema. Versteh' das endlich" Die Grobheit und Schärfe seiner Stimme enttäuschte mich.

Doch die plötzliche Sanftheit seines Blickes erleichterte mich. "Bitte", fügte er still hinzu. Seine Hand zitterte, da er vorhatte, mich zu berühren.

"Es ist so schwer" Nadal sprach über die Maßnahme, sich zurück halten zu müssen. "Scheiße, Penelope. Was ist das, was ich fühle?" Er wirkte so verrucht und gleichzeitig so verloren.

Gefühle und Emotionen waren für Nadal zuvor nichts mehr als Fremdworte. Ich war es, die diese zum Leben erweckte. Mir gefiel es, wie er seine Augen auf mir und sonst keinem auf dieser Hochzeit ruhen ließ.

"Ich weiß, dass ich intelligent bin, Nadal. Aber auf manche Fragen habe selbst ich keine Antworten" Schmunzelnd schubste ich ihn mit meiner Hand an der Schulter. Augenrollend trennten wir uns und gingen durch verschiedene Türen zurück in die Halle.

Über den Abend trafen sich hin und wieder unsere Blicke. Es wirkte so, als wäre er in Gedanken versunken. Was wollte er mir sagen? Was ging ihm durch den Kopf? Wieso wollte ich mich unter seinen Blicke winden? Was fühlte ich, sobald er mich ansah? Merkte er die anderen gierigen Blicke der Frauen?

In den Armen meiner Mutter wippten wir leicht nur Musik der spanischen Band, als sich auch Adnan zu uns gesellte und ich ihn in die Umarmung zog. "Schaut euch an", flüsterte meine Mutter den Tränen nah. "Kommt sie in die Wechseljahre?"

Adnans Frage ließ mich die Schultern schmunzelnd zucken. Als Antwort auf seine Frechheit schlug meine Mutter ihm leicht auf den Hinterkopf.

"Auch wenn ihr so unverschämt, wie eure Vater seid" Kurz drehte sie sich zu meinem Vater, der gerade in ein Gespräch mit meinem Onkel verwickelt war. "Seid ihr meine Herzen"

Ihre warmen Augen glänzten vor purer Liebe. Mein Herz ging auf. Ich küsste sie sanft auf die Stirn.

"Ihr zwei habt das Gute unserer beiden Seelen bekommen.

Ich sehe es in euren Augen. Ihr seid das Licht in unserer dunklen Welt"

Und ein Licht wurde ihnen noch an diesem Abend genommen.

















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uh shit, dika

ihr werdet auf das nächste Kapitel niemals klar kommen.

und darauf verwette ich meinen Million Dollar ass.

Die Tochter des GangstersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt