das achtunddreißigste Kapitel

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Man hatte mich achtlos in ein Zimmer gesteckt, welches größer war, als unser Garten. Eine hohe Decke könnte mir mehr Luft zum Atmen bieten und doch fühlte ich mich eingeengt. Es war ein Zimmer, wie aus dem Buckingham Palace, in welches sie mich gesteckt hatten.

Die ganze Nacht hatte ich kein Auge zubekommen, denn dafür floss zu viel Adrenalin und Angst durch meinen Körper. Doch in einer dunklen Ecke meines Verstandes war Nadal. Nadal Belluccis Präsenz und Existenz.

Er hätte mich nicht so behandeln brauchen, wie er es im Flugzeug getan hatte, nur um mich am Ende von meiner Familie zu reißen. Nein, das war nicht nötig und ich war schlau genug, um zu wissen, dass diese Berührungen und Küsse nie zu seinem Plan gehört haben.

Vor meinen Augen sah ich meine Eltern, ich sah Adnan. Noch nie war ich lange von meinen Eltern getrennt. Das ist alles so unfassbar neu und erschreckend für mich. Ich wusste nicht, ob sie mich leben lassen würden. Dieses Unwissen hielt mich die ganze Nacht wach.

Irgendwann als es hell wurde, öffnete die junge Haushälterin die Tür und stellte ein Tablett mit Croissants und Aufstrich auf den Tisch. Das war wohl ein schlechter Scherz. Dachten sie etwa, dass ich von ihren Tellern essen würde? Von den Tellern der Menschen, die mich meiner Familie entzogen hatten?

"Du siehst sehr schwach aus. Das wird dir gut tun", haspelte die Blondine unsicher. Wusste sie vielleicht auch, wieso ich schwach aussah, oder war sie einfach nur blind? War sich sich dessen bewusst, für welche Familie sie arbeitet?

"Erzähl mir was über diese Menschen" Ich musste über ihre Dummheit hinwegsehen und mich darauf konzentrieren einen Weg aus diesem Haus zu finden. Möglicherweise konnte sie mein Ticket zur Außenwelt sein.

Ihre dümmliche Naivität spiegelte sich in ihren blauen Augen, die mich fasziniert betrachteten, wider.

"Ich, man hat mir befohlen nicht mit Ihnen zu sprechen" Oh, das war gut zu wissen. Sie sahen mich als Gefahr und das zurecht. Ich würde diese Frau noch auf meine Seite ziehen.

Sie war schon wieder an der Tür angekommen und legte ihre Hand auf den Knauf, als ich mich erhob. "Hat er noch Geschwister? Wo ist die Mutter?" Die Haushälterin wurde zunehmend unsicherer, als sie sah, wie ich auf sie zukam.

"Einen Bruder noch" Mit diesen Worten knallte sie die Tür zu.

Nadal hatte einen Bruder. Und ich ein neues Opfer, welches mir bei meiner Flucht helfen würde.

Den ganzen Mittag über aß ich nichts, denn auch wenn mich das dampfende Brot zuerst sehr anlockte, konnte ich aufgrund meines zu großen Stolzes nichts anderes tun, als zu versuchen meinen Hunger zu unterdrücken.

Die Tochter des GangstersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt