Kapitel 33

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* POW Hinata*

Ich ging rein. In die große Sporthalle, wo gleich unser Spiel stattfinden wird. Ich war trotz meinen Schwierigkeiten immer noch Teil der stammspieler. Ich wusste ich durfte nicht schlecht spielen, wir mussten einfach gewinnen.

Das Spiel startete nicht so gut, da Ushijima noch besser war, als ich befürchtete, aber die anderen Spieler seines Teams waren auch nicht zu unterschätzen. Dennoch hatten wir uns irgendwie durchgekämpft und waren gerade beim letzten Spiel. Als die Sache mit Tsukishima passierte, hatte ich Angst zu verlieren. Ich würde nicht nur das Spiel verlieren, sondern auch noch meinen Traum, den letzten Willen zu leben.

Wir gewannen, es war kaum vorstellbar, aber am Ende hatten wir es doch irgendwie geschafft. Das hieß für uns standen nun die nationalen Meisterschaften an. Aber irgendwie konnte ich mich gar nicht so freuen wie ich vorher gedacht hatte. Ich meine klar freute ich mich für unser Team, aber eben irgendwie nicht für mich, als ob ich nicht dabei wäre. Diese Gefühl bereitete mir Sorgen, aber ich dachte, dass es sich legen würde, dass es nur da wäre, weil ich mein Glück gar nicht fassen konnte.

Nach der Siegerehrung fuhren wir wieder zur Schule und besprachen dort alles. Aber diese Freude, die ich normalerweise bei einem Sieg verspürte, war noch immer nicht da. Ich konnte mich kaum bei der Besprechung konzentrieren. Ich dachte über jeden einzelnen Fehler nach, den ich gemacht hatte. Auch wenn es den Zuschauern gar nicht aufgefallen war, bin ich sehr viel schlechter geworden und das ärgerte mich. Schlimmer, es fraß mich von inneren heraus auf und ich konnte nichts dagegen tun, außer immer weiter zu trainieren.

Nach der Besprechung war eine kleine Feier angesagt. Wir waren alle echt Müde, wollten aber dennoch ein bisschen Party machen. Aber schon nach kurzer Zeit gingen einige, wie auch Kageyama und ich. Wir gingen zu mir und ich schlief schon ein, ehe ich das Bett betreten hatte.

Ich konnte in diese Nacht wieder nur schlecht schlafen. Mein Schlafverhalten hatte sich zwar mittlerweile enorm verbessert, wie auch mein Essverhalten, aber ab und zu war es wieder ganz schlecht, genauso wie heute. Ich träumte aber diesmal nicht von meinem Vater, sondern davon wie mich keiner mehr mochte. Alle ignorierten mich und warfen mir Beleidigungen an den Kopf. Aber es war ja nicht so, dass sie logen, ich war nutzlos, schlecht und einfach furchtbar.

Am nächsten Morgen wachte ich auf. Es war wieder einmal Wochenende und Kageyama blieb hier. Wir verließen das Haus nur selten, machten es uns lieber gemütlich und schauten Filme. Ich hatte meine Selbstverletzung natürlich nicht in den Griff bekommen, ich tat es immer noch wenn es der Moment gerade erlaubte. Aber ich wollte damit auch irgendwie gar nicht aufhören. Ich war mir durchaus darüber Bewusst, dass hinterher hässliche Narben zurückbleiben würden, aber das war mir gerade egal.

Ich sah mich sowieso nicht in der Zukunft. Ich konnte mir keine Zukunft vorstellen, in der ich glücklich war. Diese Vorstellung machte mir Angst. Was, wenn ich den Rest meines Lebens so verbringen müsste? Wenn es niemals besser werden würde? Was, wenn ich für immer so leiden müsste, wenn diese Qual niemals enden würde? Dann würde sich das Leben doch gar nicht lohnen, so wollte ich nicht leben. Ich würde dann lieber sterben.

Das Problem war, ich wusste nicht zu 100%, dass mein Leben niemals besser werden würde. Wenn das alles ein Ende haben könnte, ohne dass ich sterbe, wäre mein Tod schade, dann hätte ich diese schöne Zeit verpasst. Aber was wenn nicht, so könnte ich nicht lange weiter leben.

Ich dachte das ganze Wochenende über den Tod nach, wie ich mich umbringen könnte, was ich in den Brief schreiben könnte. Sowas halt. Aber sollte ich das jetzt wirklich durchziehen? Ich war mir noch unsicher. Kageyama traf sich heute mit Yamaguchi, er fragte mich zwar, ob ich mitkommen wollte, aber ich lehnte ab. Ich hatte zu viele Gedanken und ich musste sie erst einmal ordnen. Diese Zeit zum nachdenken nutzte ich auch.

Sollte ich sterben, sollte ich das alles beenden? Ich dachte sehr viel über diese Frage nach und kam letztendlich zu dem Schluss, dass das Leben sowieso keinen Sinn mehr machen würde. Ich würde meinen Traum nicht erfüllen können, ich wurde doch immer schlechter. Oder noch schlimmer, ich würde es tatsächlich schaffen und zum kleinen Titan werden, könnte mich aber nicht darüber freuen. Dieser Gedanke machte mir einfach Angst. Zudem konnte ich das Leben einfach nicht ertragen, der einzige Ausweg war wohl der Tod.

Dann kam die nächste Frage. Wie sollte ich es tun? Das erste was mir einfiel, waren Schlaftabletten. Dann könnte ich weiter sehen. Nun die letzte Frage. Der Abschiedsbrief... Ich überlegte lange, was ich den anderen schreiben wollte, was ich ihnen mitteilen wollte. Ich nahm mir einen Stift und begann zu schreiben. Währenddessen flossen die Tränen aus meinen Augen. War es das jetzt wirklich? War das hier mein letzter Brief, meine letzte Aktion? Es ging wohl nicht anders. Ich durfte mich jetzt nicht drücken, ich musste das jetzt durchziehen.

Als ich fertig damit war, dachte ich darüber nach, wie genau ich das durchziehen wollte. Ich fasste mir einen Plan. Dann steckte ich den Brief in meine Sporttasche und ging wieder nach unten. Ich wollte noch Zeit mit den anderen verbringen, nicht einfach so verschwinden, ohne mich verabschiedet zu haben, auch wenn das wahrscheinlich leichter wäre. Ich könnte es jetzt tun, ohne dass mich jemand aufhalten könnte, aber das wollte ich den anderen nicht antun. Ich wollte ihnen noch eine letzte schöne Erinnerung an mich geben. Ein mal, ein Training.

Ich war weiter in Gedanken versunken und war auch weiterhin von meinem Plan überzeugt, da kam Kageyama mit Yamaguchi rein. Es war kalt draußen, also wollten sie ins warme. Sie hätten auch zu ihm gehen können, kamen aber trotzdem zu mir.

Wir verbrachten dann ein paar schöne Stunden. Wir sahen uns Filme an und spielten Brettspiele, in denen Yamaguchi verdammt gut war. Irgendwann kam Tsukishima, um seinen Freund abzuholen. Er blieb nur kurz, er hatte keine Lust auf uns, sondern wollte seinen Freund ganz für sich haben. Aber das war mir gerade recht. So konnten auch Kageyama und ich noch alleine miteinander sein und schöne Erinnerungen machen. Ich wollte ihm einen schönen letzten Abend mit mir schenken. So dass seine letzte Erinnerung an mich schön war.

(OK weil nur langweilig af ist, mach ich noch einen kurzen Lemon Teil)

Ich ließ ihn unten einen Film starten, während ich hoch ging und mein Bett romantisch herrichtete. Als ich fertig war, band ich ihm eine Augenbinde um und führte ihn in mein Schlafzimmer. Dort begann ich, ihn leidenschaftlich zu küssen, er nahm die Augenbinde währenddessen ab. Er verstand natürlich sofort, worauf ich hinaus wollte und küsste auch mich zurück. Dann legte er mich in mein Bett un begann, mich auszuziehen. Daraufhin tat ich es ihm nach und wir standen beide nackt voreinander. Ich fühlte mich nicht mehr so unwohl, auch mit den ganzen Narben an meinem Körper. Er schien sie zu ignorieren, zumindest jetzt gerade und dafür war ich ihm sehr dankbar. Der sex mit ihm war sehr intensiv und ich fühlte mich wie im Himmel.

(Ende von lemon Teil)

Aber alles endet irgendwann, also konnte ich nicht für immer dieses Gefühl zu schweben behalten. Ich musste zurück in die Realität und in der wollte ich mich morgen umbringen. Ich gab mir Mühe, ihn nichts merken zu lassen und das gelang mir auch relativ gut. Ich kuschelte mich eng an ihn und küsste ihn immer wieder. Ich liebte ihn so sehr und es brach mir das Herz, ihm seines zu brechen und ihn hier zurück zu lassen. Aber ich hielt diese Leben einfach nicht aus. Sicher, es hatte schöne Seiten an sich, meistens waren es diese kleinen Momente, wie genau dieser jetzt, die das Leben bunt und schön machten, aber wenn ich den Rest einfach nicht ertragen konnte, änderte das auch nichts. Ich konnte dadurch höchstens ein bisschen länger durchhalten, aber den Tod wählte ich im Endeffekt trotzdem.

Wir blieben noch lange so wach und kuschelten einfach. Dann schliefen wir in Ruhe zusammen ein. Ich träumte davon, wie ich mich morgen umbringen würde, wie die anderen mich finden würden und dann zu meiner Beerdigung kommen würden. Die Gesichter der anderen brachen mir echt das Herz, aber es ging nun mal nicht anders. Ich hatte einfach keine Wahl!

Hinatas gebrochene Maske حيث تعيش القصص. اكتشف الآن