~Kapitel 23~

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Verwundert warf Enya einen Blick in den Schrank, in dem die Vorräte aufbewahrt wurden. Es herrschte eine erschreckende Leere. Nur ein halber Sack Mehl, zwei eingelegte Fische und einige Stücke Fleisch waren noch da. 

Wie sollte sie denn daraus ein gescheites Frühstück machen, geschweige denn ihr Team die ganze Woche ernähren? Enya machte den Schrank wieder zu und wandte sich an Ilyas, der heute mit ihr Küchendienst hatte. ,,Unsere Vorräte sind fast leer", teilte sie ihm mit, ihr Freund schaute sie nur verwundert an. 

,,Aber... hätten uns die Organisatoren nicht genug mitgeben sollen, dass wir mit den Vorräten über den Monat kommen?", fragte er verwirrt und schaute von seiner Arbeit, den Tisch zu decken, auf. 

Enya zuckte mit den Schultern. ,,Ja, das dachte ich eigentlich auch. Außer... vielleicht ist das eine neue Aufgabe! Auf der Karte hab ich eine Vorratsinsel gesehen. Vielleicht können wir da ja unsere Vorräte aufstocken", schlug sie vor und lief schnell zum Schrank, um die Karte heraus zu ziehen. 

,,Schau. Wir brauchen ungefähr einen Tag dahin, wenn ich die Wasserströme ein wenig verstärke. Bis dahin müssen wir eben mit dem Essen auskommen, das wir noch haben. Wasser ist ja zum Glück kein Problem, ich glaube, da haben die anderen Teams größere Probleme mit."

Der Schwarzhaarige nickte zustimmend und zusammen beschlossen sie, den anderen beim Essen davon zu erzählen. 

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,,Also, wir haben ein kleines Problem", begann Enya zu reden, nachdem sie fertig gegessen hatte. Die Gespräche verstummten ruckartig und alle Blicke richteten sich auf sie. 

,,Unsere Vorräte neigen sich dem Ende zu, ich gehe davon aus, dass das eine neue Aufgabe ist. Ilyas und ich haben auf der Karte eine Vorratsinsel entdeckt, auf der wir hoffen, neue Vorräte zu finden.  In ungefähr einem Tag werden wir dort ankommen und unsere Vorräte auffüllen können, ich werde eine Gruppe anführen, die mit auf die Insel kommt, zwei werden hier bleiben und das Schiff bewachen", erklärte sie, woraufhin ihre Teamkameraden nickten, finstere Entschlossenheit stand ihnen ins Gesicht geschrieben. 

Nur Naemi war seltsam still geblieben. Sie saß schweigend neben Freya und schaute nachdenklich auf ihre im Schoß gefalteten Hände. Enya betrachtete sie kurz verwirrt, schob ihr außergewöhnliches Verhalten aber auf ihre Stimmungsschwankungen und beschloss, sich nicht weiter Gedanken darüber zu machen. 

,,Gut, dann ist es also beschlossen. Morgen gegen Mittag werden wir ungefähr ankommen, bis dahin heißt es, erst mal weniger zu essen." 

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Der nächste Tag kam schnell und tatsächlich kam um die Mittagszeit herum eine Insel ins Blickfeld des Team Belandes. 

Elian hatte sie zuerst bemerkt und dann sofort Enya geholt, die schnell gehandelt hatte, die Wasserströme unter dem Schiff alle auf die Insel zu gelenkt hatte und ein paar leere Säcke aus der Truhe im Esszimmer geholt hatte, um die Vorräte transportieren zu können. 

Nun saßen alle aufgeregt um den Tisch herum und sahen gespannt schweigend zu Enya, die ernst in die Runde schaute. ,,Gut, wir sind da. Jetzt heißt es, vorsichtig zu sein. Außerdem kann ich nicht immer für euren Schutz garantieren, vor allem, da auf der Insel weniger Wasser ist als hier auf dem Meer und ich nur eine begrenzte Menge an Wasser selbst erzeugen kann und mich danach erst wieder ein wenig erholen muss, bevor ich wieder neues Wasser erzeugen kann. Wir sind also auf alle angewiesen, die mitkommen und wer das sein wird, habe ich mir auch schon überlegt", begann Enya zu reden. 

Kampf auf den WellenOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz