#8 - Ich falle in Rosenbüsche und treibe eine alte Lady zur Weißglut

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"Rose, wer ist das?", wisperte James mir zu. "Zack." James schnaubte.

"Das hilft mir jetzt unglaublich." Zack zog spöttisch eine Braue hoch. "Deine Freunde wissen gar nichts von mir? Ich bin enttäuscht."

Hilfesuchend blickte ich aus dem Fenster, keine Bushaltestelle in Sicht. Schnell drückte ich den Stopp Knopf, ich wollte nur noch aus diesem Bus raus. Vielleicht hielt der Busfahrer ja an. Bitte.

"Schätzchen, warum so nervös?", fragte Zack, mit einem Hauch Hohn in der Stimme. "Geh weg", zischte ich. Auf Zack schien das nicht sonderlich eindrucksvoll zu wirken. Endlich kam der Bus quietschend zum Stehen, ohne abzuwarten zerrte ich James aus dem Bus und rief sofort ein Taxi. "Rose jetzt erklär mir mal was zum Teufel da los war!" Ich schwieg ihn weiter an, das konnte ich ihm nicht erzählen. "Was hat dieser Zack gemacht?" Er verschränkte die Arme vor der Brust. "Du erzählst niemanden davon! Verstanden? Bitte." Während ich auf James Antwort wartete, kam frostiger Wind auf, ich schlang die Arme um meinen Körper. Er sagte nichts. Stumm standen wir an der Straße, das Taxi ließ auf sich warten, ohne das ich es kontrollieren konnte lief mir eine einzelne Träne die Wange runter, kurz darauf folgte noch eine. Plötzlich wurde mir bewusst, wie ewig lange, ich nicht mehr gemeint hatte. Ich spürte, wie eine warme Hand auf meiner, die meine umschloss, dann zog James mich wortlos zu sich. "Jetzt spucks aus", meinte er bestimmt und schob mich ein bisschen vor sich, sodass ich ihm in die Augen sehen musste. "Nein, er ist jemand den du nicht kennen musst und sollst. Wenn du immer noch nicht Ruhe gibst, werde ich dir höchstpersönlich auf irgendeine Weise diese Erinnerungen nehmen!"

Entschuldigend hob James die Hände. "Okay gut. Meinetwegen. Ich bekomme es trotzdem raus. Irgendwann. Wenn du mir er erzählst." Ich lächelte leicht zufrieden. "Geht doch." Ein paar Sekunden später kam das gelbe Auto, unter dem Namen Taxi bekannt, vor uns zum stehen. Nachdem wir eingestiegen waren, beugte ich mich zum Fahrer und sagte: "Upper East Side."


Dieser nickte und trat aufs Gas. Ich ließ mich zurück fallen, meine Gedanken kreisten um die letzten Minuten im Bus. Lily, ich musste mit Lily reden.

"Rose? Hallo?" James wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht rum.

"Sorry, was willst du?" entschuldigte ich mich. "Hast du noch Geld", fragte er. Ich wühlte in meiner Tasche rum, bis mein schwarzer Geldbeutel zum Vorschein kam. "Ich habe noch, uhm zwei Dollar", sagte ich langsam. "Okay ich habe noch vier." Eine Straße waren wir noch von unserer entfernt wahrscheinlich reichte es nicht mehr, ich hatte Recht, mit einem quietschen kam das Taxi abrupt zum stehen.

"Die letzte Straße müsst ihr laufen", meinte er unfreundlich. James ließ das Geld auf den Rücksitzen liegen anstatt es dem Fahrer zu geben, was ihm zum Fluchen brachte.

"James, das war unhöflich", lachte ich. "Weißt du woran mich das jetzt erinnert", grinste James. "Nein, an was?"

"Daran als du mich noch nicht mochtest und dann meintest du mal, dass wir Engländer ja so höflich sind." Ja, das war was gewesen, als ich James noch gehasst hatte. Plötzlich geriet ich aus dem Gleichgewicht, ich war neben den Rand vom Bürgersteig auf die Straße getreten. Ich hätte so was ja nie für möglich gehalten, dass man von einem Bürgersteig fallen konnte, aber schupws hatte die Straße mich in eine steinige Umarmung gezogen. Also wie Jungs es normalerweise in Filmen taten, half James mir nicht hoch, sondern fing an zu lachen. "Rose, wie dämlich muss man sein, um von einem Bürgersteig zu fallen? Stolpern ja aber fallen? Nein." Ich hievte mich wieder hoch, sodass ich nun im Schneidersitz auf dem Boden saß und meinte mit einem Hauch Sarkasmus in der Stimme: "Ja, James ich hab dich auch ganz doll lieb, willst du mich jetzt hoch ziehen? Damit kannst du wieder gut machen, dass du mich eiskalt ausgelacht hast." Mit einem Schmollmund streckte ich ihm meine Hand entgegen, amüsiert grinsend nahm er sie und zog mich mit Leichtigkeit wieder hoch. "Wenn ichs mir Recht überlege, ganz gut gemacht, hast du es noch nicht." Er legte die Stirn in Falten. "Soll ich dich tragen? Kleines Äffchen."

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