#47 - Neun Jahre

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- Neun Jahre später, 19. November 2024 -

"Muuuum, Toby weint." Ich stöhnte auf und vergrub mein Kopf unter meinen blauen Kissen.

"Von wem hat sie das frühe Aufstehen?" Mein Mann rollte sich aus dem Bett. Ich setzte mich aufrecht hin un deutete mit einer ungläubig hochgezogenen Augenbraue auf mich. "Sehe ich so aus, als ob ich die Frühaufsteherin bin?"

"Eindeutig nicht. Du siehst schrecklich aus."

Mit einem Schnauben ließ ich mich wieder ausgestrckt auf die Matratze fallen. "So was sagt ein Mann seiner Frau nicht."

"Er sagt aber >Ich liebe dich<." Er warf mir ein Grinsen zu.

"Das schon", sagte ich und zog ihn an der Hand zurück. Einen gefühlten Herzschlag später saß ich auf seinem Schoß, die Beine um seine Hüfte geschlungen und ihn küssend. Verdammt. Das war hundert pro ein Trick gewesen.

Ich löste mich von ihm und schlug ihm auf die nackte Brust.

"Du bist so ein Mistkerl", fluchte ich, wahrscheinlich so laut, dass Felicia es mitbekommen hatte.

"Ein Mistkerl, der gewonnen hat", flüsterte er neben meinem Ohr, dich gefolgt von einer Gänsehaut, die sich überall breit machte. Nach all den Jahren hatte er immer noch diese Wirkung auf mich. "Aber jetzt kann ich auch das wieder tun," Er küsste meinen Hals runter. "ohne zu verlieren."

Oh Gott. Selbstbeherrschung fahr die besten Geschütze auf, schoss es mir durch den Kopf. Wenn diese Selbstbeherrschung überhaupt existierte. Ich hatte es nicht mal zwei Wochen durchgehalten, ohne ihn zu küssen. Wir hatten eine Wette laufen. Wer schaffte es länger, den anderen nicht zu küssen? Verführung durch den Anderen hatten wir nicht verboten. Es waren anstrengende zwölf Tage gewesen. An diesen zwölf Tagen waren mir seine Lippen und einfach alles an ihm noch anziehender vorgekommen. Wobei ich mich nicht schlecht geschlagen hatte.

"Maaaa", rief Felicia wieder.

"Deine Tochter wartet auf dich", wisperte ich und streifte seine Lippen.

"Eigentlich ruft sie >Mum<", korrigierte er mich. Ich rollte mit den Augen und zeigte zur Tür.

"Los jetzt."

Widerwillig verließ er unser Schlafzimmer um nach unserer fast vierjährigen Tochter und unserem einjährigen Sohn zu sehen.

Es war nun schon sieben Jahre her, seit wir durch einen Streit zusammen gefunden hatten.

Drake lächelte mir zu, als ich ihm meinen hochgestreckten Daumen zeigte, ehe er anfing zu singen. Ich stand ganz oben im Saal und hatte die Arme vor der Brust verschränkt, während ich Drakes Stimme lauschte, die so sanft wie eh und je erklang.

"Bags all packed, make sure you remember everything. No looking back no more, not for anything."

Eigentlich wollte er ein anderes Lied nehmen, aber ich hatte ihn schlussendlich dazu überredet, dieses Lied zu nehmen und er sang es so perfekt. Unwillkürlich schloss ich meine Augen und schaukelte meinen Körper im Takt der Musik hin und her.

Dass wir so gute Freunde werden würden, wäre mir in meinen kühnsten Träumen nicht untergekommen. Aber nun stand ich hier, alleine mit ihm in diesem Saal und hörte ihm zu. Ich liebte es mit Drake zusammen zu singen, aber einfach nur seine Stimme zu hören, war unvergesslich.

"But my empty walls won't let me let you go. When you took it all you forgot your shadow." Der Refrain war der beste Teil des Liedes. Ich hörte gar nicht, wie die Tür hinter mir auf ging und jemand an meine Seite trat.

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