#21 - Ich bin ein starkes Mädchen und überlebe einen Besuch in der Jungskabine

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Ich wurde davon wach, dass jemand neben mir ausgiebig gähnte. Als ich meinen Kopf um neunzig Grad drehte, sah ich direkt in Chris' Gesicht. "Was machen wir auch der Couch?", fragte ich und unterdrückte ein Anflug des Gähnens. "Wir sind alle eingeschlafen, auf dem Boden liegt Andy."

Ich sah über den Couchrand und tatsächlich lag Andy wie eine Katze zusammengerollt auf dem Boden. "Ich weck' ihn auf", murmelte Chris und rollte sich von der Couch runter, dadurch wurde auch sein älterer Bruder wach. "Chris! Verdammt spinnst du?", beklagte sich dieser Sekunden später.

"Möglicherweise."

"Wie viel Uhr ist es?", fragte ich schläfrig ins streckte mich. Chris klärte die Frage mit einem Blick auf sein Handy. "Wir haben noch fünfzehn Minuten, dann fängt die Schule an."

"Schnelldurchlauf Fertigmachen", kündigte Andy an. Während Chris und ich in die Küche stürzten, um ein provisorisches Frühstück zum Mitnehmen zu machen, besetze Andy zu aller erst das Bad. "Wir kommen sowas von zu spät", sagte Chris, während die Tüte mit den Toastes zuwarf. Zwei landeten schon mal im Toaster. Andys Toast musste noch warten.

Dreizehn Minuten später hatten wir tatsächlich alle im Stehen gefrühstückt und im Bad waren wir auch alle gewesen.

"Ich denke, ich sollte euch vielleicht fahren", überlegte Andy laut. Ich rollte mit den Augen. "Ich dachte eher ans zu Fuß gehen."

"Morgendlicher Sarkasmus", murmelte er. "Wie wundervoll."

Wir stiegen alle in Andys Auto und er fuhr uns in Windeseile zur Schule.

"So wie ich das mitbekommen habe, verpasst ihr heute eh nicht so viel", meldete Andy sich wieder zu Wort, als wir an einer Ampel standen. Er trommelte mit seinen Fingern auf dem Lenkrad rum, was mich ziemlich nervös machte. "Trotzdem, außerdem hab ich's mir mit der Direktorin verscherzt. Sie hasst mich", sagte ich. "Ist die Direktorin nicht die Mutter deiner schrecklichen Freundin?", fragte Andy an seinen kleinen Bruder gewandt. Dieser nickte nur und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Nimm's nicht persönlich." Andy grinste.
"Lass deinen Bruder in Ruhe", unterstützte ich Chris, obwohl ich ihm im Geheimen doch zustimmte. Chris hatte wirklich jemanden besseren verdient. Selina war einfach nur eine Schreckschraube. Ich konnte dieses Mädchen auf den Tod nicht ausstehen. Da verbrachte ich lieber einen Abend mit meiner gesamten "Familie" und das war mein absoluter Ernst.

"Soo, wir sind da. Ich seid auch nur achtzehn Minuten zu spät."
Andy grinste uns an.
"Wir sehen uns beim Spiel", rief ich ihm noch zu. Dann liefen Chris und ich ins Schulgebäude.

"Ich hab jetzt Geschichte, du?", fragte ich Chris. "Erdkunde", erwiderte er knapp.

"Dann, bis gleich." Ich lächelte ihn an. Wir würden uns in der zweiten Stunde wiedersehen, da dort die Einführung für die Praktika stattfanden.

Auf dem Weg zu den Geschichtsräumen, checkte ich noch meine Nachrichten. Eine von Louis, der fragte, wo wir blieben und eine von Lily, in der es hieß, dass sie gut in London gelandet wäre. Ein Monat ohne Lily würde ungewohnt werden. Nur noch Tessa, Lindsay und ich. Wunderbar.

Geschichte hatte ich, wenn man von Teufel sprach, auch noch mit der lieben Miss Smith.

"Tut mir leid, dass ich zu spät bin", entschuldigte ich mich, als ich zwanzig Minuten zu spät in den Geschichtsraum platzte. Mrs. McCarthy verdrehte einfach die Augen und bedeutete mir, mich hinzusetzen.

"Na, wie wars bei Chris?", fragte Tess, nachdem ich mir den Tisch neben ihr gekrallt hatte. "Woher weißt du das denn jetzt wieder?"

"Von Louis. Von wem sonst?"

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