#12 - Ich werde im Regen stehen gelassen und finde mein Handy wieder

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Es herrschte einen Moment lang Stille. Ja, mit dieser Frage hatte er jetzt nicht gerechnet. Ich musste zugeben, es kam wirklich überraschend.

"Öhm." Er stotterte, dass war doch mal ein Anzeichen. Vielleicht hatte er es auch vergessen, okay, so was vergaß man nicht. Oder doch? "Sollten wir nicht mal hoch gehen? Louis meinte er kommt wieder, wenn wir fahren aber das dauert ziemlich lang dafür dass er von einer halben Stunde sprach."

Aha er lenkte ab, aber weil ich ein guter Mensch war, fragte ich fürs erste mal nicht weiter nach. Als wir den Hügel wieder 'erklommen' hatten, ich war hoch gehüpft, erwartete uns nichts. Kein Louis, keine Chrisi und kein Picknick. "Was ist hier los?" Fragend drehte ich mich zu James um, doch dieser sah genauso ratlos drein. James lief zur anderen Seite und kam kurz darauf mit einem frustrierten Gesichtsausdruck zurück. "Nichts. Das Auto ist weg." Ich kickte ein Stück Rinde weg, was vor meinen Füßen lag. "Das kann doch echt nicht war sein", schnaubte ich. "Ich nehme an du hast dein Handy zu Hause?" Betreten nickte James. Plötzlich landete etwas auf meinem Kopf, es fühlte sich verdächtig nach einem Regentropfen an. Kurz darauf tropften schon die nächsten auf uns herunter. Das kam ja wie gerufen.

"Wann hört es auf zu regnen", fragte ich mit weinerlicher Stimme. "Woher soll ich das wissen ich bin nicht der Regengott oder so", erwiderte James. Wir saßen zusammen unter einem Baum und warteten das Unwetter ab, es waren gefühlte Stunden vergangen, aber James Uhr zufolge war erst eine viertel Stunde um . "Du glaubst nicht an den einen Gott?" Ich drehte meinen Kopf nach hinten, das musste ich tun da ich auf seinem Schoß saß. "Nope." War seine Antwort. "Gut ich auch nicht", meinte ich. "Weißt du was?"

"Mm?" James stand auf und zog mich somit auch hoch. "Jetzt bring ich dir tanzen bei, wir sind eh durch gefroren. Also könnten wir das jetzt auch zum Besten wenden." Er streckte mir auffordernd seine Hand entgegen, nach kurzem überlegen ergriff ich sie.

Nach zehn Minuten konnte ich immerhin schon die Grundschritte und es wurde auch immer besser. "Klappt doch", sagte ein durchnässter James zu mir. Lächelnd nickte ich. Meine nassen Haare klebten in Strähnen überall in meinem Kopfbereich rum, meine Jeansjacke hatte ich über einen Ast gehängt, um wenigstens sie vor dem Regen zu schützen. Die Bewegung bewahrte mich davor,  komplett bis auf die Knochen ab zufrieren. "Und jetzt einen Schritt hier hin", fügte mich James mit weicher Stimme. Ich legte meinen Kopf an seine Brust und wir hörten auf zu tanzen. Dann griff ich unter seinen Armen durch, um meine Hände von hinten auf seine Schultern zu legen. "Ich will nach Hause", murmelte ich, immer noch an seine Brust gelehnt. James legte sein Kinn auf meinen Kopf und antwortete: "Ich auch. Falls das ganze hier ein Witz sein sollte, er ist nicht lustig."

"Überhaupt nicht", nuschelte ich. "Wollen wir wieder in den Schutz von unserem tollen Baum gehen?", kam es wieder von James. Ich versuchte bestmöglich zu nicken, immer noch aneinander gekuschelt, tapsten wir zurück unter den Baum. Wir warteten noch eine weitere Viertelstunde bis endlich ein Auto in Sicht kam. Sofort sprang ich auf, denn es kam immer näher. "Das sieht aus wie Chrisis", schrie ich begeistert. Sie war es wirklich, das Auto wurde am Fuß geparkt und wir konnten beobachten wie eine Tür geöffnet wurde.

Diese Person kam, im Schutz eines Regenschirmes auf uns zu gerannt.

"Aha ihr entscheidet euch auch mal, uns zu holen? Nachdem ihr uns hier sehen gelassen habt", fragte ich meinen Bruder mit hochgezogener Augenbraue. "Ja wir haben ja erst mal ewig gebraucht bis wir hier waren. Chrisi hat sich verfahren", druckste Lou rum, während wir zu dritt, unter den Regenschirm gedrängt, den Hügel runter liefen. Wohl eher trippelten. "Naja, ich hab dir geschrieben, dass ihr hochkommen sollt, weil wir fahren und dann kam deine Antwort...-"

Ich unterbrach ihn energisch: "Louis?! Ich find mein Handy im Moment gar nicht!"

"Shit. Stimmt ja." Mein Zwilling sah betreten drein.

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