Ängste

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Draußen wartete Tom auf mich, er stand lässig an einer Wand gelehnt und lachte leicht. „Was ist denn so lustig?" er schaute mich nur kurz erschrocken an und beruhigte sich dann wieder. „Dein Ex meinte, mir drohen zu müssen. Aber ist ja jetzt auch egal." meinte Riddle vollkommen ruhig. Hat dieser Crouch denn noch alle? Leider darf ich ihm ja keine reinhauen, sonst wäre dass das Letzte was ich gemacht hätte. „Und was meinte er?" es fiel mir zwar schwer, über ihn zu reden, doch ich wollte es wissen.
Tom schaute mich unsicher an, aber als er meinen ernsten Blick sah, rückte er mit der Sprache raus. „Crouch meinte, wenn ich dich auch nur ansatzweise berühren würde, wäre ich tot, denn du wärst nur seins." nur seins, genau. Wir dürfen uns nie wieder berühren oder sonstiges, da bin ich nicht mehr seins. Natürlich liebe ich ihn noch, aber dieses Gefühl musste ich loswerden.
Also brachte ich nur ein unsicheres Lachen hervor. „Vielleicht hatte er einen Aussetzer und hat unseren Schwur vergessen. Ab jetzt bin ich nicht mehr seins. Ich würde ihm das ja gern persönlich verklickern, aber dann würde ich den Schwur brechen, also lass ich das lieber." entgegnete ich Tom mit einem Zwinkern. Irgendwie ist das jetzt schon gefährlich komisch, wie schnell ich über ihn hinweg gekommen bin, innerhalb einer Minute. Also ich war natürlich nicht komplett über ihn hinweg, aber mir war nicht mehr wie weinen. Geschweige denn trauern. Ich verbannte den Gedanken an ihn einfach aus meinem Gehirn und schaute in die Zukunft.

Tom nahm mich schließlich an die Hand und wir gingen zum Slytheringemeinschaftsraum. Dort angekommen, setzten wir uns auf das schwarze Sofa und ich legte meinen Kopf an seine Schulter. Jedesmal wenn ich das machte, durchfuhr mich ein Gefühl von Geborgenheit. Das stellte ich jetzt wieder fest. Abgesehen davon, fühlte ich mich in seiner Nähe immer so wohl. Er war wirklich der beste Freund der Welt.

„Wieso warst du heute früh eigentlich schon wach?" das fragte ich mich schon die ganze Zeit, er war eigentlich ein Langschläfer. „Äh.. ich hatte ein Gespräch mit Dumbledore." irgendein Gefühl in mir sagte mir, dass er lügt. Ich kannte ihn halt gut. Also beschloss ich, ihn mit Fragen zu testen. Ja, eigentlich war das falsch, doch wenn er mir schon (wahrscheinlich) eine Lüge auftischte, würde er mir definitiv nicht die Wahrheit sagen.
„Und was habt ihr besprochen?" fragte ich mit interessierter Stimme. Er zögerte, bis er dann antwortete. „Ach, das Übliche eben. Ob mich die anderen Schüler noch für gefährlich halten würden und wie es mir geht." meinte er gelangweilt. Gut, das machte Sinn. Also akzeptierte ich das, kuschelte mich noch ein wenig an ihn und schloss die Augen.

‚Er ist nicht der, für den du ihn hältst, Amelia. Er ist gefährlich. Du musst ihn verlassen! Er zieht dich mit in den Untergang! Versteh das doch endlich!' ‚Aber ich liebe ihn! Und er mich auch! Er ist nicht der, für den DU ihn hältst. Und gefährlich schon gar nicht!' ich weinte so sehr, während ich meine beste Freundin anschrie. Und dann passierte es. ‚AVADA KEDAVRA!' schrie ich, und sie fiel reglos zu Boden.

Ich schreckte hoch. „PANSY!!" rief ich panisch, sodass Tom auch hochschreckte. „Prinzessin, beruhig dich, es ist mitten in der Nacht. Du hast bestimmt nur schlecht geträumt." redete er sanft auf mich ein. Ich schaute mich um und merkte, dass ich mit Tom in seinem Bett lag. Waren wir vorhin nicht noch auf dem Sofa im Gemeinschaftsraum? Und als könnte er meine Gedanken lesen, beantwortete er meine Frage. „Ich habe dich, nachdem du auf mir eingeschlafen bist, mit hier her gebracht. Ich hoffe, das war auch okay für dich." ich nickte zaghaft und legte mich wieder hin. Vorsichtig rückte ich näher zu Tom, da ich immer noch ein wenig geschockt war. Er legte seine Arme um mich und zog mich näher an sich heran. Meinen Kopf platzierte ich auf seine Brust, sie war sehr schön warm. Ich lauschte noch seinem Atmen, es war so beruhigend dass mich wieder eine Welle der Müdigkeit übermannte.

Doch plötzlich wachte ich wieder auf, ich hatte den selben Traum noch einmal gehabt. Doch diesmal war es schlimmer. Ich musste auf einmal anfangen bitterlich zu weinen und zu zittern. Als Tom das merkte, zog er mich wieder zu sich und versuchte, mich zu beruhigen. „Hey, Prinzessin, alles ist gut. Ich bin bei dir. Dir kann nichts passieren." flüsterte er mir zu, während er mich umarmte und meinen Kopf streichelte. Irgendwann konnte ich mich beruhigen, und schlief an Tom gekuschelt diesmal ruhig ein.

Die Todesserin | Harry Potter ffWhere stories live. Discover now