Die Todesserin | Harry Potter ff

Für immer.

Wir alle rannten so schnell wir konnten in Richtung Große Halle. Es waren etliche Korridore und massig Treppen. Wir mussten noch in etwa zwei lange Korridore lang, dann hätten wir es geschafft. Doch auf einmal sog irgendetwas meine Kraft aus. Ich sackte mit den Knien auf den Boden, ich konnte mich nicht mehr aufrechterhalten. Es fühlte sich an, als würde meine ganze Seele herausgezogen werden. Ein schreckliches Gefühl. Ich hatte zu kämpfen, meine Augen auf zu halten, mein Körper fühlte sich schon wie eine einzige Hülle an. Eine Hülle ohne jegliche Funktionen.

„Amelia! Scheiße, Professor!" Das war Draco. Plötzlich griff eine Hand nach meiner. Sie zerrte mich weg und auf einmal spürte ich wieder Leben durch meinen Körper fließen. Ich richtete mich langsam auf und schaute direkt in Bartys wunderschöne Augen.
Er hatte mich gerettet.
Gerettet vor was auch immer.

„Amelia, egal was ist oder sein wird, ich werde dich immer lieben. Immer." flüsterte er mir zu, bevor er nach hinten kippte und reglos zu Boden fiel.

Er hatte mich gerettet und dafür sein Leben riskiert.

Ich kniete mich neben ihn auf den Boden und weinte. Ich weinte und schrie. Und das so doll, dass ich fast keine Luft mehr bekam. Aber das war mir egal. Ich hatte gerade die Person verloren, die ich über alles liebte. Mehr als alles auf der Welt. Er hatte mich getröstet, wenn es mir schlecht ging. Er konnte mich immer aufmuntern, egal was war. Er konnte mir alles anvertrauen, und ich ihm auch. Er vertraute mir, und ich vertraute ihm. Er liebte mich, und ich liebte ihn. Er war alles für mich. Er war meine Welt. Und jetzt war er tot. Einfach so. Nur wegen so einem dämlichen Schwur.

„Ms Lestrange, kommen Sie mit. Er-" „JA, ER IST TOT, ICH WEISS! UND DAS NUR WEGEN IHNEN! WEGEN DIESEM DUMMEN SCHWUR!!" brüllte ich Snape an und weinte schließlich noch mehr, wenn das überhaupt ging. Dann legte aber jemand seine Hand auf meine Schulter. „Amelia, beruhig dich. Er hätte es nicht gewollt, dass du wegen ihm so traurig bist. Komm schon mit." redete Tom auf mich ein. Er hatte doch keine Ahnung. „Was weißt du schon." brachte ich unter Tränen hervor. Ich werde jetzt bei Barty bleiben, so lange wie nötig. Er darf hier nicht allein bleiben. „Amelia hier sind immer noch überall Dementoren, wir können sie nicht ewig zurück halten." schaltete sich nun auch Draco ein. Also drückte ich Barty noch einen letzten Kuss auf seine Lippen.

„Ich liebe dich auch. Für immer."

Und sofort riss mich eine Hand hoch und ich musste ihn verlassen. Tom zerrte mich weiter Richtung Große Halle, bis wir schließlich ankamen. „Professor, warten Sie mal kurz." probierte ich ruhig zu sagen. Tom und Draco schauten diesen kurz an, woraufhin er nickte und die Beiden in die Große Halle gingen.
„Was ist, Ms Lestrange?" fragte er mich gezwungen nett. Und jetzt kommt es nur noch auf meine Schauspielkünste an. „Dementor! Dementor!" schrie ich panisch und zeigte hinter ihn. Er drehte sich natürlich sofort um und ich übte den Stupor-Fluch an ihm aus. Der Professor schleuderte gegen die Wand und verzog sein Gesicht vor Schmerz. Ich lachte daraufhin nur, er hatte es so verdient. „Und das war das mindeste, Sie hätten eher den Cruciatus verdient!" sagte ich bedrohlich zu ihm und ging in die Große Halle.

Sofort kam Dumbledore auf mich zu, er sah etwas besorgt aus. „Amelia, ist alles gut? Ich hab-" „Seien Sie ruhig! Denken Sie allen Ernstes, dass alles gut ist? Haben Sie denn überhaupt schon mal eine Person verloren, die Sie liebten? Dann wüssten Sie nämlich, wie ich mich fühle!" bei den letzten Sätzen schrie ich ihn an. Voller Wut und Trauer ging ich zum Slytherintisch, obwohl ich allein sein jetzt eher bevorzugen würde. Und natürlich wurde ich sofort mit Fragen wie „Wie geht es dir?", „Ich habe davon gehört, echt schrecklich!" oder „Ihr ward zusammen, oder?" überhäuft. Zum Glück war Tom da, er hat sie alle runderneuert und gesagt, sie sollen mich in Ruhe lassen.

„Was wolltest du vorhin eigentlich von Snape?" fragte mich mein Cousin nach einigen Minuten des Schweigens. Die Wahrheit erzähle ich ihm lieber nicht, sonst dreht er durch. Also brauche ich eine Notlüge. „Ich habe mich nur bei ihm entschuldigt, weil ich ihn so angeschrien hatte." erklärte ich ihm glaubwürdig. Und tatsächlich schluckte er es. „Und wie hat er reagiert?" fragte Tom nun misstrauisch. Mist, er merkt echt sofort wenn ich lüge. Er kennt mich einfach zu gut. „Er war natürlich nicht sonderlich erfreut, aber er versteht meine Reaktion." Draco nickte verständlich und Tom scheint es auch für wahre Münze zu nehmen.

Zum Glück.