Dementoren

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Noch drei Tage, dann sind Ferien. Der Drang, Barty zu küssen oder einfach mal wieder mit ihm zu sprechen, wurde immer größer. Aber glücklicherweise war Tom jetzt immer bei mir, er konnte mich auf andere Gedanken bringen.

Ich machte mich auf den Weg in die Große Halle, denn mein Hunger zerfraß mich fast. In letzter Zeit bin ich nicht so gern dort, da ich dann immer wieder in Bartys trauriges Gesicht blicken muss. Dieser Blick voller Sehnsucht, Traurigkeit und Angst. Früher hatte es ihm wenigstens noch Spaß gemacht, Schlammblüter zu ärgern, aber selbst das scheint ihn nicht zu ermuntern. Ich setzte mich an den Slytherintisch zu Blaise und Goyle. Wie immer saß Pansy weiter vorne am Tisch mit ihren neuen 'Freundinnen', aber das störte mich mittlerweile nicht mehr. Die Jungs sind in der Zeit echt gute Freunde geworden, und ich hab ja noch Tom. Dieser war übrigens nicht mit hier am Tisch, ebenso Draco. Aber bei meinem Cousin lag es daran, dass er der Aufgabe des Lords nachgehen muss, wo ich ihm hin und wieder half. Wo Tom war wusste ich nicht, aber wahrscheinlich in der Bibliothek. Da war er oft, nur leider durfte ich nie mit.

Ich aß noch gemütlich mein Essen auf, redete mit den beiden Jungs und wollte mich schon wieder auf den Weg machen. Doch kurz vor den Türen der Großen Halle musste ich abrupt stehen bleiben. Sie fielen vor meiner Nase einfach zu. Empört versuchte ich sie aufzudrücken, aber es waren ja magische Türen, da war das nicht so einfach. Und kurz darauf klirrte Dumbledore mit seinem Glas. Vielleicht erklärte er das Ganze jetzt?

„Liebe Schülerinnen, liebe Schüler, es bleiben bitte alle in der Großen Halle. Dementoren greifen Hogwarts an und es ist nur zu eurer Sicherheit. Bitte verfallt nicht in Panik, wir regeln das." WAS? Das konnte doch jetzt nicht sein Ernst sein. Draco und Tom sind noch irgendwo da draußen!

Ich lief schnellen Schrittes hoch zu den Lehrertischen und ging zu Snape, da ich ihm am meisten vertraute. „Professor! Draco und Tom sind noch da draußen, was wenn die Dementoren sie schnappen?" sagte ich panisch zu ihm und versuchte, die Nervosität in meiner Stimme zu verbergen. Nervös deshalb, weil Crouch genau neben Snape saß. Ich schielte leicht rüber zu ihn, was Snape anscheinend merkte, denn er gab mir einen Klaps auf den Arm. „Vorsicht. Und wissen Sie, wo die Beiden sich befinden?" „Draco im Raum der Wünsche und Tom wahrscheinlich in der Bibliothek." rasselte ich hinunter. Daraufhin stand Snape auf und deutete Crouch mit einer Kopfbewegung, dass er mitkommen solle. „Entschuldigen Sie, aber was haben Sie vor?" fragte ich zögerlich. „Malfoy und Riddle holen, was denken Sie denn." es war keine Frage, das war mir bewusst. Aber ich werde ganz sicher nicht hier sitzen bleiben und nichts tun. „Ich komme mit." Snape schaute mich ernst an und wie Barty guckte, wusste ich nicht, da ich etwas Angst hatte, ihn anzuschauen. „Von mir aus, aber falls Sie sterben, ist das nicht mein Problem." „Gut." und so gingen wir aus der Großen Halle hinaus.

„Zuerst Raum der Wünsche, ist kürzer." meinte Crouch nervös. Es ist komisch, ihn wieder reden zu hören, er war in letzter Zeit so still. Also rannten wir dort hin und öffneten die Tür. Ich lief als Erste hinein und suchte meinen Cousin, den ich zum Glück schnell fand. „Oh, hey, alles gu-" „Dementoren greifen uns an! Komm schnell mit!" unterbrach ich ihn. Er war sichtlich überfordert aber machte letztendlich das, was ich von ihm verlangte. Und so rannten wir weiter zur Bibliothek. Wir durchforsteten jedes Regal, von Arithmanthik bis Zaubertränke, aber fanden ihn nicht. Erschöpft ließen wir uns jeder auf einen Sessel nieder. „Wir haben alles durchsucht, er ist hier nicht." meinte Draco. Doch dann hatte ich einen Geistesblitz. „Nicht alles!" sagte ich nur und sprang auf, um in die Verbotene Abteilung zu gehen. Die Anderen folgten mir, und so suchten wir auch hier alles ab.

Als ich zum letzten Regal lief, hatte ich die Hoffnung eigentlich schon aufgegeben. Meine Augen waren müde und hier in der Verbotenen Abteilung war es ohnehin schon düster. Doch als ich in das letzte Abteil hineinlief, konnte ich schwach einen Umriss erkennen. „Tom!" rief ich, und der Besagte kam auf mich zu. „Komm sofort mit, Dementoren greifen uns an!" er verstand sofort und kam dann auch mit.

Die Todesserin | Harry Potter ffWhere stories live. Discover now