Das Todessertreffen

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Wir standen in der Eingangshalle des Manors.
Mein Herz klopfte wie wild, obwohl ich schon bei vielen Treffen mit dem dunklen Lord war. Viele hatten Angst vor ihm, ich hingegen hatte nur Respekt. Er würde mich sowieso nicht töten, da ich, wie Scabior schon schrieb, das klügste Köpfchen der Todesser war. Apropos Scabior; den werde ich jetzt endlich auch mal wieder sehen. Darauf freute ich mich gerade am Meisten.

„Bereit?" fragte Draco mich flüsternd, woraufhin ich nur nickte. Schließlich griff er meine Hand und führte mich mit in den Salon. Kurz bevor wir durch die Tür gingen, blieb er kurz stehen und drückte meine Hand so fest, dass es fast weh tat. Dann ließ er sie los und stolzierte in den Raum zu den Todessern. Ich folgte ihm ebenfalls mit erhobenem Haupt und blickte schon in die Gesichter der Anderen. Mein Blick blieb bei Scabior hängen, der mich ebenfalls anschaute, und ich lächelte ihn unauffällig an.

„Draco, Amelia, ich dachte schon, ihr hättet euch verlaufen. Zu eurem Glück habe ich euch zwei Plätze freigehalten." sagte der Lord gespielt freundlich zu uns. Draco setzte sich zwischen seine Eltern und ich setzte mich neben meine Mutter, dadurch saß ich gleichzeitig auch neben dem Lord. Mein Vater saß weiter hinten am Tisch, neben Antonin Dolohow und Pius Thicknesse. Anscheinend herrschte wieder einmal dicke Luft zwischen meinen Eltern, aber das war ich mittlerweile gewohnt.
‚Hallo mein Schatz, wie war die Schule? Tut mir leid, dass ich bei deiner Abfahrt nicht mit da war.' sagte eine Stimme in meinem Kopf zu mir. Unauffällig schaute ich zu meinem Vater, der mich leicht anlächelte. Ich wollte gerade in Gedanken antworten, als der Lord ihn ermahnte. „Lieber Rodolphus, du kannst dich später mit deiner Tochter unterhalten, jetzt aber gilt deine Aufmerksamkeit ganz mir." „Natürlich, mein Herr." antwortete mein Vater respektvoll. Ich drehte mich wieder dem Tisch zu und sofort fing der Lord mit seiner 'Rede' an.

„Meine lieben Todesser, heute müssen wir mal wieder viele Themen besprechen. Ich würde sagen, wir fangen gleich mal mit dem Wichtigsten an." er unterbrach kurz seine Rede und schaute mich durchdringend an. „Liebste Amelia, wie läuft es denn mit der Mission?" er wusste ganz genau, dass ich es noch nicht geschafft hatte. Er wollte mich bloß vor den anderen blamieren.
„Ich habe es noch nicht geschafft, mein Herr." antwortete ich ihm emotionslos. Der dunkle Lord lachte bloß, was die anderen Todesser natürlich anspornte, mitzumachen. Irgendwann hatten sie sich wieder in den Griff bekommen und der Lord sprach weiter.

„Gut, dann weißt du ja, was dir bevorsteht, oder? Ich lasse dir sogar die Wahl: den Cruciatus oder lieber gleich den Todesfluch?" grinste er mich gehässig an. Jetzt war es soweit, ich musste meine Notlösung einsetzen. Also grinste ich ebenfalls so hässlich wie es nur ging und sprach „Sie können mich umbringen, aber wozu? Ich bin eine treue Todesserin, und werde es auch bleiben. Allerdings wüsste ich da wen, der ganz andere Pläne hat."

Erwartungsvoll aber auch wütend sah der Lord mich an. Ich hielt seinem Blick stand, bis er sich wieder zu Wort meldete. „So so, du behauptest also, wir hätten einen Betrüger unter uns?" fragte er mich interessiert. „Ganz genau, mein Herr." antwortete ich kühl. Für einen kurzen Moment schaute ich zu den Anderen und diese blickten nur geschockt. Unauffällig schielte ich zu Snape, der versuchte ruhig zu bleiben, aber man konnte merken, dass er gleich explodierte.

„Und wen meinst du da, wenn ich fragen dürfte?"

„Snape. Severus Snape, mein Herr."

Der dunkle Lord machte so große Augen, dass sie ihm vermutlich gleich raussprangen.
Meine Mutter zuckte zusammen, als ich dies sagte.
Draco sah aus, als würde er gleich losheulen.
Scabior sah mich traurig, aber gleichzeitig auch warnend an.
Mein Vater starrte geschockt auf den Tisch.
Mein Onkel zitterte am ganzen Leib, meine Tante ebenso.
Die anderen Todesser waren einfach nur sprachlos.

Und Snape?
Ja, er saß stumm und emotionslos da.
Er machte keine Anstalten, sich in irgendeiner Form zu verteidigen.

Nach einiger Zeit des Schweigens ergriff nun der Lord wieder das Wort. „Stimmt das, was das Mädchen gesagt hat, Severus?" fragte er und hatte schon einen leicht aggressiven Unterton. Doch jetzt kam das, mit dem ich und alle anderen wohl am Wenigsten gerechnet hatten.

„Es stimmt, mein Herr."

Man konnte deutlich das Zittern in Snapes Stimme hören.
Wutentbrannt stand der Lord auf und ging auf Snape zu. „Wie kannst du es wagen, mich zu hintergehen, mich zu belügen?" sagte er laut und legte eine 'Künstlerpause' ein. „Wie kannst du es wagen, den mächtigsten Zauberer der Welt zu betrügen, Severus??" schrie er den Professor an.

Und dann passierte es.

Ich hasste mich für alles, was ich je gesagt hatte.

„AVADA KEDAVRA!"

Und Snape war tot.
Mein Lieblingsprofessor war tot.

Und das allein wegen mir.

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Heyyy!
Kurze Zwischeninfo: ich versuche jetzt jeden Tag mindestens 1-2 Kapitel hochzuladen, da es auch immer sehr lange dauert bis ein Kapitel fertig ist.
Es wird meist gegen Abend kommen, da ich abends einfach die meiste Zeit hab xd

Und es wäre wie immer schön, wenn ihr mir sagen könntet, wie ihr die Geschichte bis jetzt findet, beziehungsweise Kritik da lasst.

xx

Die Todesserin | Harry Potter ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt