Aufgeben oder Kämpfen?

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Ich ging zur Tür und probierte sie mit einem einfachen 'Alohomora' zu öffnen. Natürlich klappte das nicht, es wäre zu einfach gewesen. Also musste ich mir etwas anderes überlegen.

„Hey, alle herkommen und eure Zauberstäbe richten!"

Und wie sich später herausstellte, war meine Idee mehr oder weniger brillant.

„Wir versuchen es mit Deprimo, macht euch bereit."

Alle richteten ihre Zauberstäbe auf die Tür und waren konzentriert. Ein Nicken von Draco verdeutlichte mir, anzufangen.

„1......2.......3!"

Deprimo!" kam es von allen gleichzeitig, woraufhin die Tür gesprengt wurde. Wir freuten uns riesig, doch jetzt war keine Zeit für Jubel.
Wir mussten sie aufhalten.
Und zwar so schnell wie möglich.

„Ich gehe voran, folgt mir zügig und bleibt nicht stehen!" wies ich sie streng an, ich kam mir schon wie Percy Weasley vor. In Eiltempo ging ich den dunklen Gang entlang, diesmal jedoch mit etwas Licht von den Zauberstäben. Dieses Mal kam mir der Gang sogar etwas kürzer als hinzu vor, sogar deutlich kürzer. Im Null-Komma-nichts stand ich auch schon vor der großen Holztür, die sich weitläufig vor mir erstreckte. Ein kurzer Blick nach hinten verriet mir, dass alle mitgekommen waren, und ich ließ einen erleichterten Seufzer aus.
Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen probierte ich den 'Alohomora' , wieder einmal, war mir jedoch ziemlich sicher, dass es nicht klappt. Zu meinem Erstaunen öffnete sich die Tür doch und sofort stürmten alle hinaus.

„So, alle Erst-und Zweitklässler kommen bitte vor"

Daraufhin schritten gehorsam alle zu mir her.

„Ihr wisst was ihr zu tun habt, enttäuscht mich nicht." flüsterte ich ihnen mit einem Zwinkern zu.

Sie machten sich sofort auf den Weg die Lehrer zu suchen. Ich hatte ein gutes Gefühl dabei, bis jetzt. Denn jetzt wurde mir bewusst, was für ein großer Fehler diese Idee war.

Was, wenn die Todesser die Lehrer überwachten?

Was, wenn sie die Kleinen schon auf dem Weg fangen und fol-

Nein, so durfte ich nicht denken.
Sie werden sie nicht foltern.
Scabior würde das nicht zulassen.
Lucius wüsste, wie ich mich dann fühlen würde.

Und meine Eltern?

An die will ich jetzt nicht denken, sie hätten so einen Angriff auf Hogwarts nie zugelassen, hätten sie mich geliebt.

Tolle Eltern.

Aber wir mussten uns jetzt auf diese Sache hier konzentrieren, sonst hätten wir gleich verloren. Doch meine Kraft ließ nach. Mein ganzer Enthusiasmus war wie erloschen. Wie ich mir am Anfang hundertprozentig sicher war, dass wir gewinnen und keinem etwas passieren würde, so war ich mir jetzt ziemlich sicher, dass wir verlieren werden. Wegen mir werden Menschen sterben, zumindest sagt mir das mein Gefühl. Und dieses irrt sich für gewöhnlich nie. Immerhin ist vor kurzem erst mein Lieblingsprofessor wegen mir getötet worden.

„Wie gehen wir weiter vor, Amelia?"

Draco schaute mich fragend und ein bisschen panisch an. Kurzzeitig starrte ich ihn noch an, war wie in Trance. Doch als ich nach zwei Minuten immer noch keinen Ton von mir gab, versuchte er es erneut.

„Amelia, was machen wir jetzt?"

„Ich weiß es nicht. Ich weiß nichts. Wir werden sterben."

Langsam rutschte ich die kühle Wand hinunter und vergrub mein Gesicht in meinen Armen. Trotz dessen spürte ich Draco's durchbohrenden Blick auf mir. Ich brauchte jetzt Zeit zum Überlegen, sonst schaffte ich das alles nicht. Von der Seite bekam ich bloß mit, wie Draco die Anderen beruhigte und Blaise meine derzeitige 'Lage' erklärte.
Mein Kopf wanderte nun nach hinten an die Wand, meine Augen waren geschlossen. Für eine kurze Zeit dachte ich an nichts; ich befreite meinen Geist. Und plötzlich, ganz plötzlich, hatte ich den Entschluss getroffen:

Ich werde das allein durchziehen.

Ich werde allein mit den Todessern reden.

Ich werde mich opfern.

Als hätten meine Beine den Befehl bekommen, stand ich wie automatisch auf und lief los. Wohin wusste ich nicht, Hauptsache zu den Todessern. Von hinten rief Draco noch nach mir, ich ignorierte es einfach. Doch als nun auf Getrampel zu hören war, rannte ich weg. Geblendet von meinem Egoismus lief ich Korridore entlang, die mir komplett fremd vorkamen. Ich kannte das Schloss in-und auswendig, also musste ich diesen Teil kennen.

Weiter und weiter rannte ich, bis meine Beine schlapp machten. Also kauerte ich mich schließlich an eine Wand und atmete erst einmal tief durch. Es war hier so still,- zu still. So beschloss ich, meine Augen kurz auszuruhen. Doch auch dieses angenehme Gefühl hielt nicht lange an. Von Weitem hörte ich jemanden schluchzen, also stand ich auf und schaute, wo dieses Geräusch herkam.

Tatsächlich musste ich nur um eine Ecke biegen, und wen ich da weinen sah, zerbrach mir das Herz....

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Hey!
Also wahrscheinlich werden nur noch 2 Kapitel online kommen, sorry übrigens für die Verspätung:( ich habe nur zur Zeit nicht viel Zeit zum Schreiben.

Aber bald werden auch die ersten 2 Kapitel des Barty-Buches online kommen!

Stay tuned:)
xx

Die Todesserin | Harry Potter ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt