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„Wollen wir nicht vorher einen Plan schreiben, was wir die Woche essen wollen?", fragte ich. Ich liebte es, organisiert zu sein und zu wissen, worauf ich mich einstellen konnte. „Nein, wir kaufen einfach was uns anlacht, oder?", sagte Charlie und schnappte sich einen Einkaufswagen. Er schnappte sich sofort zwei Packungen Müsli. Ich blieb vor dem Regal stehen und nahm mir ebenfalls zwei Packungen. Müsli war das einfachste Frühstück und auch ein guter Snack. Während wir durch den Supermarkt gingen, füllte sich der Einkaufswagen mit diversen Lebensmitteln. Von Gemüse bis hin zu Chips war alles dabei. Als er fast bis zum Rand gefüllt war, fiel uns auf, dass wir noch kaum Dinge gekauft hatten, die man kochen konnte. Da weder Charlie noch ich Chefköche waren, füllten wir den Einkaufswagen mit Nudeln, Pesto, Tiefkühlpizza und Tacos. Als wir uns an der Kasse anstellten, grinste ich Charlie an. „Ich muss noch schnell etwas holen." Ich wusste, wie blöd es war, wenn man alleine bei der Kasse stand. Eigentlich musste ich nichts holen, ich wollte ihn nur ein bisschen nerven. Ich schnappte mir ein Hipp-Gläschen, das mit Banane und Erdbeeren, mein Lieblingssnack. Es war zwar eigentlich Babynahrung, aber es war mir egal. Es schmeckte gut. Ich kam zum perfekten Zeitpunkt zurück. Charlie sah sich schon gestresst nach mir um. Ruhig stellte ich mein Glas auf das Förderband und lächelte ihn unschuldig an. „Das hast du absichtlich gemacht, oder?", fragte er. Ich schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, wovon du sprichst."

„Guten Morgen ihr Langschläfer!", rief ich laut und sprang auf Madis Bett. Sie zog ihre Decke über den Kopf. „Es ist schon zehn Uhr! Wir müssen heute um zwölf am Set zur Besichtigung am Set sein!" Owen kam verschlafen aus dem Zimmer. „Zieh dir ein T-Shirt an!", rief ich und warf einen Polster nach ihm. Ich setzte mich an den Tisch und nahm mir ein Müsli mit Milch. „Woher kommt das Essen?", fragte Madi, als sie den Kühlschrank öffnete und die ihn vollgefüllt vor sich sah. „Nat und ich haben schon unsere gute Tat für den Tag getan.", sagte Charlie und legte mir den Arm um die Schulter. Ich grinste. „Ohh, ein Shoppingdate.", rief Owen, während er sich in seinem Zimmer etwas anzog. „Genau!", rief ich mit vollem Mund zurück.

„Wow, heute mal pünktlich!", scherzte Kenny, als wir zu viert ankamen. Jeremy kam gleich zu uns, um uns zu begrüßen. Auch wenn er nicht bei uns wohnte, verstanden wir uns alle super. Die anderen kannten sich natürlich schon viel länger, aber ich hatte nicht das Gefühl irgendwie ausgeschlossen zu sein. „Hey Kenny, kann ich kurz mal mit dir reden?" Er nickte und wir gingen ein paar Schritte weg von den anderen. „Ich wollte fragen, was ich von der Serie und hier vom Set posten kann. Ich habe schon relativ viele Follower, vor allem deutsche, die sich natürlich Content von mir wünschen. Aber ich will nichts machen was nicht erlaubt ist, also wollte ich dich fragen." Er nickte. „Du kannst natürlich alles posten was ihr außerhalb vom Set macht. Hier am Set aber bitte keine Fotos oder Videos machen, und wenn, dann nur für dich selbst. Sonst könntest du nämlich die Handlung spoilern, und das wäre ungünstig." Ich nickte und bedankte mich schnell. „Okay, kommt mal alle her! Hier wird Paule euch jedem euer Script geben und jeder bekommt den Drehplan aufs Handy geschickt. Schaut euch gut an wann ihr zum Drehen dran seid, wir haben einen straffen Zeitplan." Heute müssen nur Madi, Savannah und Natalie hierbleiben, der Rest kann nachhause gehen und das Script durchgehen."

„Wir beginnen direkt mit der ersten Folge. Ihr drei dürft mithelfen, die Outfits eurer Charaktere auszusuchen. Ihr beide kennt das ja alles schon, bitte zeigt Natalie alles." Sofort hakten sich Madi und Savannah bei mir unter und wir gingen in eine große Halle voller Kleiderstangen. Ich blieb staunend stehen. Es war eine komplette Reizüberflutung. Eine kleine frau kam direkt auf mich zu. „Natalie, stimmts. Ich bin Clara. Ich werde deinen Charakter, also Marlee stylen. Komm gleich mal mit, dass hier sind die geplanten Outfits. Ich hol nur schnell ein Maßband, dann bin ich gleich wieder bei dir." Ich fuhr langsam mit den Fingern an den Kleidern entlang. Ich blieb bei einem Kleiderhaken hängen, auf dem ein grüner Cardigan hing. „Gefällt dir der? Den hätte ich sogar gleich für die erste Episode geplant. Nimm mal deine Haube ab, dann kannst du ihn probieren." Ich nahm widerwillig meine Haube ab. Ich hatte eine viel zu große Stirn für meinen Geschmack. Die versteckte ich gerne unter Hauben oder Hüten. Der Cardigan war mir etwas zu groß. „Kein Problem, den kann ich enger nähen.", sagte Clara und war schon fast verschwunden. „Aber reale Menschen, haben ja auch nicht immer Maßgeschneiderte Sachen. Marlee ist doch sogar in einem Waisenhaus aufgewachsen, da ist es doch nur normal, wenn sie Klamotten besitzt, die ihr nicht passen.", warf ich ein. Sie nickte langsam. „Du hast recht. Ich hätte auch gedacht, dass sie sich vielleicht vom Style her etwas verändern sollte. Ich habe hier auch ein paar Sachen aus dem Second Hand Laden. Marlee könnte zu Beginn ausgeleierte Sachen tragen, und dann später ein bisschen mutiger werden und auch engere und weiblichere Klamotten anziehen. So ähnlich war es bei Julie in der ersten Staffel ja auch." Ich nickte begeistert und griff nach einem übergroßen, weißen T-Shirt. Clara reichte mir eine zu weite, zu lange Hose. Ich griff nach meiner Haube. „Kann Marlee die aufhaben?", bat ich. Sie nickte grinsend.

Nachdem wir den ganzen Nachmittag beim fitting verbracht hatten, gingen Madi und ich erschöpft zurück zu unserem Apartment. „Also morgen um sieben Uhr am Set?", fragte ich nochmal nach. Sie nickte und gähnte. „Schau, ich bin jetzt schon müde!" Ich grinste sie an. Gerade dachte ich darüber nach, wie schön es jetzt wäre, sich einfach nur auf das Sofa legen zu können und einen Film anzusehen. Doch da hatte ich die Rechnung ohne Charlie, Owen und Jeremy gemacht. Die drei hatten den Nachmittag genutzt, um ihre Texte zu lernen und waren jetzt entspannt. „Wir gehen wandern!", riefen sie, als wir die Wohnung betraten. Madi schnaubte und ich schüttelte den Kopf. „Ihr habt nicht einen ganzen Nachmittag beim Fitting hinter euch.", sagte Madi müde. „Ja das haben wir morgen, aber wer weiß, wann wir das nächste Mal alle einen drehfreien Tag haben. Wir sollten was unternehmen!", argumentierte Owen. Ergeben ging ich in mein Zimmer und zog mir ein Schwarze Nike Hose und ein T-Shirt von meinen Zeiten als ich im Österreichischen Nationalteam war. Es war schon traurig, dass es mir mit 14 gepasst hat und nun noch immer. „Brauchst du keinen Rucksack?", fragte Charlie sarkastisch. Ich schüttelte den Kopf. „Ich habe mir schon gedacht, dass du so lieb sein wirst und eine Trinkflasche und mein Handy für mich einstecken wirst. Danke Charlie, das ist echt sehr lieb von dir!", grinste ich und er hielt mir den Rucksack entgegen. „Weil ich so nett bin.", sagte er und schüttelte leicht den Kopf. Ich bedankte mich und ging leichtfüßig hinaus. Plötzlich hatte ich extrem viel Motivation für diese Wanderung.

one kiss less | charlie gillespieWhere stories live. Discover now