a night to remember

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Schnell rannte ich aus unserem Zimmer in die Küche und trank ein Glas Wasser. Ich hatte schon seit Stunden nichts mehr getrunken und wäre sonst vermutlich innerhalb der nächsten paar Minuten umgekippt. Ich hatte ein luftiges Kleid an, pastelliges orange mit Blümchen. Ich schnappte mir eine Jeansjacke und meine Tasche und machte ein bisschen Stress. „Los geht's! Und da sagt noch einer Frauen sind langsam im Fertigmachen!", fügte ich hinzu, als Madi auf mich zugelaufen kam. Sie hatte ein rotes Kleid an, darunter ein langärmliges weißes T-Shirt mit Rollkragen. „Huch, da hätte es mich beinahe umgehaut, bei so einer Schönheit. Rot ist echt diene Farbe!", sagte ich laut. Endlich kam auch Owen aus dem Zimmer. Er hatte eine pinke Haube auf, obwohl es draußen ungefähr zwanzig Grad hatte. Ich wollte mich gerade über ihn lustig machen, als auch Charlie zu uns stoß und sich direkt Schulter an Schulter neben mich stellte. Wir waren beinahe auf Augenhöhe. „Wie groß bist du?", fragte ich unschuldig. Er kniff die Augen zusammen. „Wüsste nicht was dich das angeht. Außerdem haben deine Schuhe Absätze!" Ich presste die Lippen aufeinander und nickte, kurz davor laut loszulachen. Als Madi mir beim Rausgehen: „Er ist nicht größer als 165.", zuflüsterte, konnte ich mich nichtmehr zurückhalten. Ich schob meinen Lachanfall aber schnell auf einen Witz, da ich keine Lust auf noch eine Luftballon-Attacke wie vorhin hatte.

Endlich angekommen war es bereits zehn nach sieben. Wir entschuldigten uns und ich setzte mich rasch neben Savannah und Tori. Tori hatte ich erst einen Tag vor der Abreise kennengelernt, verstand mich aber sofort super mit ihr. Zu dritt redeten wir gleich eifrig los. Nachdem Kenny und die Produzenten der Show jeweils kurze Reden gehalten hatten, bestellte sich jeder etwas zum Essen. Ich musste zugeben, dass ich etwas wählerisch war, weshalb ich mich am Ende für eine Portion Nudeln mit Tomatensoße entschied. Das Gericht gab es nur im Kindermenü, weshalb ich ein kleines Spielzeug bekam. Es war wie bei einem Überraschungsei. Lachend packte ich es aus und probierte es sofort auf einer Serviette aus. Es war ein Stift in Form eines Affen. Sofort wollten auch Sav und Tori den Stift testen und wir lachten uns schlapp. „Was habt ihr da?", fragte Charlie und lehnte sich von der gegenüberliegenden Tischseite zu uns herüber. „Nat hat sich ein Kindermenü bestellt und jetzt haben wir ein Spielzeug bekommen.", erklärte Tori grinsend. Charlie hob eine Augenbraue. „Hey Nat! Zu welcher Wahrscheinlichkeit bestellst du eine Nachspeise auf Spanisch?", rief mir Owen zu. „Ich kann kein Spanisch! Und außerdem spiel ich nicht." „Du hast doch gesagt du hattest Spanisch in der High School?" Ich nickte. „Das heißt aber noch lange nicht, dass ich es sprechen kann." „Umso lustiger." Ich schüttelte den Kopf. Ich hasste dieses Spiel ich hatte bisher nur schlechte Erfahrungen damit gemacht. Im Gymnasium wurde ich sogar einmal fast nachhause geschickt, weil ich ohne Erlaubnis in den Wald gefahren bin, weil es eben eine Aufgabe war. Kopfschüttelnd sah ich auf die Speisekarte.

„Un helado de fresas?", sagte ich fragend. Der Kellner sah mich verwirrt an. „No hablo espanol.", sagte er. „Ein Erdbeereis?", fragte ich auf Deutsch. Wenn ich den anderen eine Show liefern sollte, dann richtig. Ich hörte, wie Owen sich auf die Oberschenkel klopfte. „Ich hätte gerne ein Erdbeereis.", erlöste ich den Kellner, als ich endlich Englisch mit ihm redete. Er notierte es sich und zischte mit knallrotem Kopf ab. Ich deutete eine Verbeugung an und alle applaudierten. „Nat, du bist ein Wahnsinn.", schmunzelte Kenny. „Du passt genau in diese Gruppe voller hyperaktiven Idioten." Ich verschränkte die Arme und grinste. Ja, ein Haufen von hyperaktiven, lustigen und süßen Idioten.

„Wer hat Lust auf einen Mitternachtssnack?", rief Charlie. ZU viert gingen wir gerade wieder zurück zu unserem Apartment. „Charlie es ist Mitternacht und wir waren noch nicht einkaufen. Wie haben außerdem gerade ein komplettes Menü gegessen." Er biss sich auf die Lippe. „Stimmt. Aber ich habe Hunger. Es muss hier doch irgendwas geben, wo man etwas zu essen bekommt, oder?" Ich zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, ich dachte du bist aus Kanada."

Noch völlig benebelt schlich ich leise in die Küche. Mein Hals war wie ausgetrocknet und ich brauchte dringend ein Glas Wasser. Auf dem Sofa sah ich einen Schatten und musste einen Aufschrei unterdrücken. Als ich sah, dass es nur Charlie war, atmete ich erleichtert aus. „Was machst du schon auf?", fragte er. „Konnte nichtmehr schlafen, du?" „Ja ich auch nicht." Ich setzte mich neben ihn und starrte ein paar Minuten einfach nur in die Dunkelheit hinein. Plötzlich grummelte Charlies Magen. Ich lachte auf. „Da hat aber wer Hunger. Wollen wir etwas einkaufen gehen?" Er nickte sofort. Ich sah an mir herunter. Ich hatte eine Jogginghose an und ein übergroßes T-Shirt. Aber ins Zimmer umziehen gehen konnte ich mich nicht. Da würde ich Madi sofort aufwecken. Also beschlossen wir, einfach nicht darüber nachzudenken und einfach im Penner-look einkaufen zu gehen.

one kiss less | charlie gillespieTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang