Prolog

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Es war ein kalter Morgen, der Wind wehte kühl in D/n's Zimmer und ließ sie somit zusammenzucken. Sie stöhnte vor Müdigkeit auf und kuschelte sich tiefer in ihre Decke, den Kopf fest ins Kissen gedrückt.

-Deine Sicht-
Ich zog meine Beine an mich und kniff meine Augen fester zusammen, um erneut in meine Traumwelt zu fliehen. Mein Wunsch funktioniert jedoch eher gegenteilig, da mir meine Decke unerwartet weggezogen wird.

Ich murmele unverständliche Worte und versuche erfolglos mit geschlossenen Augen, nach dem Laken zu greifen. Doch die Wärme bleibt weg. " Nichts da, du musst aufstehen. Dein blöder Wecker hat wieder nicht geklingelt, wir sollten dir endlich einen Neuen besorgen".

Und wie fast jeden Morgen höre ich die verägerte Stimme meines Vaters. "Ist ja gut-" murmele ich müde, verstecke mein Gesicht in meinem Kissen und hoffte vergebens auf ein paar weitere Minuten in meinem Bett.

"Komm schon, es ist Freitag. Der letzte, langersehnte Schultag. Fieber einfach aufs Wochenende hinaus, so wie jeder andere Teenager in deinem Alter! Und da wir gerade vom Wochenende reden, hast du schon Pläne?"

Bei diesen Wörtern schlage ich schnell meine Augen auf und erhebe mich eher unelegant von meinem Bett. " Ja, habe ich. Scott und die anderen haben mich zu einer Übernachtungsparty eingeladen."

Während ich den Gesichtsdruck meines Gegenübers begutachte, hoffe ich innerlich, dass er meine Lüge nicht erkennt. Ich kann ihm ja schlecht von meinem eigentlichen Vorhaben - Scotts Rudel zu helfen diesen gefährlichen Freigeist "Void" zu vernichten- erzählen.

"Das ist eine schöne Idee. Deine Mutter und ich müssen nämlich über das Wochenende zu einem geschäftlichen Termin." Als er sich meinem Fenster zudreht, verdrehe ich heimlich die Augen. " Oh, ist sehr unerwartet. Gar nicht, wie die letzten Wochen. Geht Lilly mit?"

"Ich denke nicht, sie hat mir erzählt, dass sie heute bei einem Schulfreund übernachtet. Denny war sein Name, denke ich. Kennst du ihn?" Als er sich wieder zu mir dreht und meinem Blick begegnet, schaut er mich erwartungsvoll an.

"Danny? Ja, er ist in meinem Biologie-Kurs. Und keine Sorge Dad, er ist schwul." Streckend erhebe ich mich von dem Bett, eine Gänsehaut breitet sich bei der plötzlichen Kälte auf meiner Haut aus.

Ich kann die Erleichterung in seinen Augen sehen, als ich das Wort "schwul" ausspreche und innerlich muss ich lachen. Dann räuspert er sich, versucht unauffällig seine Emotionen zu verstecken.

"Aber es wäre natürlich auch kein Problem, wenn er nicht schwul wäre. Zu eurer Zeit hatte ich auch schon eine Freundin. Aber behaltet immer einen gewissen Sicherheitsabstand zwischen euch. Du weißt was ich damit meine." Augenverdrehend nicke ich.

"Natürlich, Dad." antworte ich, laufe in meinem Zimmer unher und durchwühle meinen Kleiderschrank, auf der Suche nach meiner blauen Jeans und einem schönen Oberteil.

"Frühstück steht unten auf dem Tisch, ich muss jetzt auch los. Übrigens, deine Mutter ist schon zur Arbeit gefahren und deine Schwester wollte mit dir mitfahren. Ist doch kein Problem oder?" Fragend steht er im Türrahmen.

"Okay. Sag ihr, dass wir in 20 Minuten losfahren können." antwortete ich müde und schaue fordernd in Richtung Tür, damit er sie schließt.

"Richte ich ihr aus. Ich wünsche dir einen schönen Schultag, Liebling und ein tolles Wochenende. " Mit diesen Worten schließt er die Tür und ich höre seine Schritte, die sich von meinem Zimmer entfernen.

"Falls ich das Wochenende überlebe." murmele ich noch leise und ziehe mich um. Ach, was rede ich da? Meine Freunde werden das schon hinkriegen. Kein Grund zur Sorge. 

𝑬𝒗𝒊𝒍 𝑷𝒍𝒐𝒕𝒔Место, где живут истории. Откройте их для себя