Kapitel 15

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-Deine Sicht-
Ich habe mich in ihn verliebt... Habe ich das? Sind das nur überbrückte Gefühle für Stiles? Während ich rot werde da ich an weitere Liebessituationen denke kommt mir ein weiterer Gedanke in den Sinn. Mag er mich auch? Ist das geplant? Nein, so gierig wie er im Moment auf mich ist kann das nur echt sein. Oder ist er einfach ein guter Schauspieler? Was ist wenn er mich wirklich haben will, Zeit mit mir verbringen, mein Freund sein will? Wenn ich ihn mit ihm zusammen sein kann, wenn mich Stiles nicht  haben will kann ich dann ihn haben? Kann ich das? Kann ich einen Dämonen als Freund haben, den alle hassen und bei dem alle versuchen ihn zu töten, weil er ein gefährliches Wesen ist? Nein kann ich nicht...

Oh doch kann ich, denn wenn er mit mir eine Beziehung eingehen will und ich ebenfalls, dann sollte uns doch nichts mehr im Wegen stehen, nicht wahr? Selbstsicher über meine Feststellung laufe ich im Zimmer umher und bleibe anschließend vor der Tür stehen. Ich werde nicht abhauen, ich will nur mal die Gegend erkunden. Merkwürdigerweise nicht zögernd öffne ich die Tür und trete in den dunklen, kühlen Gang. Gänsehaut entsteht auf meiner Haut und lässt mich meinen Pullover dichter um mich herum ziehen. Leise tappsend streiche ich durch die Gänge und erkunde diesmal munter meine Gegend. Bei den Gedanken an das letzte mal bleibe ich kurz stehen und denke an die Folgen die meine Neugier mit sich bringen könnte. " Ich will nicht weglaufen...nur etwas umsehen" rede ich mit mir selbst und höre meine Stimme durch die Gänge klingen. Kurz warte ich, bekomme jedoch nur den leise rauschenden Wind als Antwort. Mit großen Augen die sich langsam an die Dunkelheit anpassen gehe ich durch den Gang der warscheinlich mehrere Zimmer miteinander verbindet. Gerade bei diesen Gedanken kommt ein Zimmerrahmen in Sicht. Aufgeregt laufe ich der Tür entgegen, stoppe kurz davor und drücke die Klinke hinunter. Ein kräftiger Windstoß lässt mich zurück stolpern, geradewegs gegen jemanden. Schnell drehe ich mich um und fange schon mit meiner Ausrede an "Ich wollte nicht weg, wirklich ich war nur neugierig. Ich würde nicht- " will ich weiter erzählen bis ich die Person erblicke, mein Atem stockt augenblicklich. "Du willst nicht zurück?" dringt Scotts Stimme leise durch den Gang. Mit offenem Mund starre ich ihn an, doch schnell fasse ich mich wieder. "D-du musst hier weg! Er kann jede Sekunde wiederkommen!" spreche ich ihm hysterisch entgegen. " Ich werde gehen. Mit dir. " fügt er hinzu. "Aber ich kann nicht-" will ich einlenken, werde jedoch unterbrochen. " Keine Zeit zu diskutieren" stellt er klar fest und sagt leise " du kannst gerade nicht klar denken". "Scott!" schreihe ich als er mich über seine Schulter wirft und schnell seine Hand vor meinen Mund schiebt. "Shh!" grummelt er aufgebracht. Zappelnd versuche ich mich zu wehren, doch plötzlich spüre ich etwas nasses an meinem Hals herunterlaufen und mein Körper erstarrt. " Tut mir leid" kommt es entschuldigend von dem Werwolf. Hat er mir gerade ernsthaft Kanima-Gift auf meinen Hals getröpfelt? Oh, du bist sowas von Tod wenn ich mich wieder bewegen kann Scott McCall. Rauschende Luft zischt an mir vorbei, dies veranlasst mich mit großen Augen aus meinen Beschimpfungsgedanken zuerwachen. Verwundert über meine neue Umgebung bemerke ich meinen Gegenüber erst, als ich durch eine bekannte Stimme zusammenzucke. "Hast du sie? Ich denke nicht das wir ihn länger aufhalten könn-!" Isaacs Stimme stockt als er mich erblickt, sein Gesicht wird blass als hätte er gerade einen Geist gesehen. Auch die Bewegungen der anderen geraten ins Stocken bei meinem Anblick, augenverdrehend schnaube ich und versuche mit aller Kraft einen Muskeln in meinem Körper zu bewegen, doch erfolglos. Eine Stille breitet sich auf dem Platz aus, keiner sagt etwas, zu verunsichert den richtigen Ansatz an das Geschehen zu erfassen. "Na wen haben wir denn da" augenblicklich stellen sich meine Nackenhaare auf, ich merke wie Scott sich versteift seine Augen blinken gefährlich rot und ein bedrohliches Knurren ertönt in der Arena in der wir uns befinden. Mit weit aufgerissenen Augen blicke ich so gut es gut auf meine Umgebung, geschockt von der Erkenntnis so einfach flüchten zu können. Der Ort ist groß, zwei Tore stehen einander gegenüber, grüne dicke Ranken ragen sich an den Pfosten empor, Schutt und Asche verwandeln die Luft in eine schmutzige Atmosphäre und nur vereinzelte, tiefe Atemzüge durchdringen die Stille. Ich merke wie der Griff um mich herum lockerer wird, langsam werde ich auf meine Füße gestellt jedoch stets von starken Händen festgehalten da meine Beine immernoch drohen nachzugeben. "Wolltet ihr etwa unbemerkt fliehen? Ich gebe zu, der Trick mich abzulenken indem ihr mir die ONI aufhetzt hat kurzzeitig funktioniert, aber glaubt ihr wirklich damit kommt ihr so einfach davon? Sie unterstehen immernoch mir, war euch das nicht bewusst?" kopfschüttelnd huscht sein Blick von einem zum anderen, beobachtet jegliche Bewegungen des Rudels bis seine Augen schließlich bei mir stehen bleiben. Augenbrauen hochziehend mustert er mich, bis er schließlich skeptisch zu mir spricht "Liebling du wolltest doch nicht etwa abhauen, oder?" Erneut weiten sich meine Augen, aber ehe ich ihm antworten kann spricht Scott. Seine Alphastimme, laut und bedrohlich, ertönt in der Luft und lässt mich unbemerkt zittern " Sie bleibt nicht länger hier. Denkst du, du bist der einzige mit einem Plan?" Grinsend betrachtet er mich, sein Blick niemals von meiner Gestalt nehmend. "Lassen wir sie doch wählen, faire Sache nicht wahr? Ihre Entscheidung, bleibt sie hier geht sie fort..." seine Stimme wird zum Ende hin leiser und schließlich wendet er seine Gestalt von mir ab. "Sie kann nicht klar denken" knurrt Scott sofort, wobei ich mich empört räuspere und sofort einen bemitleidigten Blick von Lydia erhalte. " Scott lass uns einfach abhauen" zischt Allison ihm aufgebracht entgegen, zustimmendes Nicken folgt daraufhin " Nein" bestimmt hallen seine Worte von den Wänden ab, rote Augen wenden sich an mich. Sein Blick durchbohrt mich, fordernd ertönt leise seine Stimme zu mir, wohl darauf bedacht mich nicht zu erschrecken. " Hör mir zu, es ist sehr wichtig dass du jetzt nachdenkst und mir genau erzählst wo Stiles zu finden ist, okay? Hast du irgendeine Ahnung wo er sein könnte, hat Void irgendwas erwähnt....?" seine verzweifelten Augen huschen unruhig hin und her, große Hände finden Halt an meinen Schultern. Umsicher kopfschüttelnd hallt meine Stimme das erste mal leise über den Platz " Ich...Ich weiß es nicht. Ich habe ihn seitdem ich...weg bin nicht mehr gesehen. Heißt das er ist immer noch nicht aufgetaucht?" Das altbekannte schnelle Herzklopfen bei der Erwähnung seines Namens macht sich bei mir bemerkbar und eine Kälte durchzieht meinem Körper an den Gedanken ihn als verschollen zu betrachten. " Schhh,  hab keine Panik bitte. Wir werden ihn finden, versprochen. Wir geben nicht auf und er wird das auch nicht, es ist Stiles. Glaubst du er würde je daran denken aufzugeben?" Erneut kopfschüttelnd schaue ich schließlich an ihm vorbei, ein Lächeln entsteht auf meinem Gesicht bei dem Anblick meiner Freunde. Ich habe sie so vermisst. Allein bei dem Gedanken erneut von ihnen getrennt zu werden, zieht sich mein Innerstes zusammen. " Wie rührend dieses Zusammentreffen auch ist, aber ich habe nicht den ganzen Tag Zeit. D/n." spricht er mich nun mit lauter Stimme direkt an. "Komm zu mir" sein Ton lässt keine Möglichkeit für eine andere Entscheidung übrig und wie von allein wollen sich meine Beine zu ihm hinüber bewegen doch ein Gewicht an meinen Schultern lässt mich zur Besinnung kommen. Den Kopf nach oben ziehend schaue ich meinen Alpha an, ehe ich mit tapferer Stimme zu dem Nogitsune spreche. " Ich habe dir doch gesagt, dass du keine Ahnung hast wozu mein Rudel fähig ist. Ich komme nicht zu dir zurück, ich wollte es nie, ich werde es nie wollen. Ich weiß das dein Plan war, dass ich mich in dich verliebe und dir zu nutzen komme. Aber der einzige dem mein Herz gehört ist ein tollpatschiger, herzensguter Mensch namens Stiles Stilinski." Wütend starre ich in seine Richtung, meine Augen prüfend über sein Gesicht huschend. In meinem Blickwinkel findet sich das Rudel zusammen, eine Formation bildend in der ich Zuflucht finden kann, ein Zuhause das immer für mich da sein wird und Leute denen ich wichtig bin. Kichernd schaut er mir ohne jegliche Emotionen, seinen nächsten Satz sarkastisch sagend in die Augen "Glaubst du wirklich, dass du eine Wahl hast?" "Man hat immer eine Wahl" ertönt es bestimmerisch von Lydia und ehe ich mich versehe ertönt ein durch Mark und Knochen gehender Schrei. Was hat das zu bedeuten? ist der letzte Satz den ich fassen kann, ehe ich mein gesamtes Rudel mit Klingen an den Hälsen um mich herum sehe. " Erinnerst du dich noch, was ich zu dir gesagt habe als du in deinem Zimmer aufgewacht bist und fliehen wolltest?" seine heisere Stimme erklingt leise in meinem Ohr was mich vor Todesangst schreihen lässt. Flinke Hände finden ihren Weg zu meiner Taille, drehen mich herum sodass ich schwer atmend und mit dicken Tränen die meine Wangen runterkullern vor ihm stehe und noch nie habe ich mich machtloser gefühlt. " Ich sagte, wenn du deinen Körper auch nur ansatzweise irgendwo anders hin bewegst als in diesem Zimmer..." seine Stimme wird eine Oktave leiser, nur ich kann sie jetzt noch wahrnehmen " sind deine Freunde Tod."
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Was glaubt ihr wird jetzt passieren?
Nächstes Kapitel wird auch wieder etwas dauern!

𝑬𝒗𝒊𝒍 𝑷𝒍𝒐𝒕𝒔Where stories live. Discover now