Kapitel 64

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Severus blieb einen Schritt von ihr entfernt stehen und blickte sie abschätzend an. Er war in diesem Moment wirklich das Ebenbild von ihrem Tränkemeister. „Wie lange machst du das schon?“

„Seit dem Vorfall in der heulenden Hütte.“, erwiderte Hermione wahrheitsgemäß.

„Das war der Tag an dem wir zusammen gekommen sind.“, erwiderte Severus erstickt und für einen Moment konnte sie den Verrat in seiner emotionslosen Maske sehen.

Hermione machte einen Schritt auf ihn zu. Severus wich zurück. „Ich… Ich… Ich dachte…“, stammelte Severus nun mit Tränen in den Augen, die er krampfhaft versuchte zu unterdrücken.

„Nein! Remus hat nichts mit uns zu tun.“, protestierte Hermione und ging wieder auf Severus zu. Diesmal blieb er stehen. Skepsis und Hoffnung blinzelten in seinen Augen. Hermione sah ihm fest in die Augen. „Ich liebe dich, Severus. Ich liebe dich wirklich. Ich braue diesen Trank für Remus, weil er ein guter Freund von mir ist und die Tatsache, dass er keine Kontrolle bei Vollmond über sich selber hat, ihn fertig macht. Aber diese Heiltränke, die braue ich, weil ich dich liebe und es nicht ertrage dich mit Schmerzen zu sehen.“ 

Severus blickte Hermione prüfend an. Seine Gesichtszüge wurden weicher, als er die pure Liebe ihm gegenüber in ihren Augen sah. Er beruhigte sich etwas, dennoch hatte er immer noch Angst das ihm dasselbe wieder passieren würde, wie mit Lily. Er wollte Hermione nicht verlieren und er verstand einfach nicht, was sie an ihm fand. „Was liebst du an mir?“

Hermione legte eine Hand sanft an seine Wange und blickte ihn liebevoll an. „Deine Augen. Ich liebe deine Augen, wie sie mir oft deine Emotionen verraten, auch wenn du sie zwanghaft versuchst zu verstecken. Ich liebe deinen Gesichtsausdruck, wenn du neue Erkenntnisse in deinen Forschungen errungen hast. Deine Augen strahlen dann wie die eines kleinen Kindes, dass zu Weihnachten endlich sein Fahrrad bekommen hat und deine Nase zuckt dabei so goldig, wie die von einer Maus. Ich liebe dein Lächeln, nicht das, was du aufsetzt, wenn du Lucius oder irgendeinen anderen deiner Freunde triffst, sondern das was du hast, wenn wir im Raum der Wünsche liegen und uns gegenseitig etwas Vorlesen. Ich könnte ewig so weiter machen…“

Severus wusste nicht was er darauf antworten sollte. Er fühlte sich in diesem Moment so unglaublich dumm, hatte er erwartet, dass ihr nichts einfallen würde. Also schlang er seine Arme fest um sie und küsste sie.

Der Kuss dauerte an, bis der nächste Kessel sich zu Wort meldete. Diesmal lösten sie sich Beide gleichzeitig und kümmerten sich um den Trank.

Erst nachdem sie die Tränke fertig gestellt hatten, sahen die Beiden auf die Uhr. Erschrocken darüber, wie schnell die Zeit vergangen war, eilte das Paar zum jeweiligen Unterricht.

Erst in den letzten beiden Stunden sahen sie sich zum Verwandlungsunterricht wieder. Hermione nahm ihren gewohnten Platz neben ihrem Slytherin ein und begrüßte ihn mit einem Kuss.

Kurz darauf betraten die Rumtreiber und Lily den Raum. „Ich hoffe doch, dass ihr nicht wieder auf die Idee kommt im Wald klettern zu gehen. Ihr wärt das letzte Mal fast drauf gegangen!“, beschwerte sich Lily bei den Jungs lauthals, während sie ihre Plätze einnahmen.

Ewige Liebe? - Harry Potter FF /Platz 1. #PotterAward2019Where stories live. Discover now