Kapitel 73

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1977 – 22 Jahre in der Vergangenheit, aus Hermiones Ausgangszeit gesehen

„Zeitreisen – Wahrheit oder Mythos!?"

„Das große Mysterium der Zeitreisen"

„Wir sehen uns in der Vergangenheit"

„Der Verlauf der Zeit – unbrechbarer eiserner Kreis oder veränderbare Kupferschlaufe!?", Hermiones Finger verhaarte am letzten Titel. Vorsichtig entfernte sie das Buch aus dem großen Regal der Schulbibliothek. Man sah dem Buch an, dass es sehr alt war. Das rot-braun gesprenkelte Cover ließ den Betrachter nur noch erahnen, in welchem hellen roten Ton es einst mal gestrahlt hatte. In ehemaliger goldener – nun dunkel-brauner – altertümlicher Schrift war der Titel geschrieben. Das Material fühlte sich so zerbrechlich an, dass Hermione Angst hatte, dass das Buch jeden Moment in Staub zerfallen würde.

Leise schlich sie zu ihrem gewohnten Platz in der Bibliothek von Hogwarts. Es war halb sechs Uhr am Morgen und das an einem Samstag. Weit und breit war kein Schüler in Sicht. Hermione konnte also in Ruhe lesen. Vorsichtig schlug sie das Buch auf. Eine große Staubwolke kam ihr entgegen, worauf sie erst einmal kräftig husten musste. Dann erst fing sie an zu lesen:

Als eine Zeitreise bezeichnet man eine Bewegung in der Zeit, die vom gewöhnlich gerichteten Zeitablauf abweicht. Die Muggle erklären Zeitreisen in die Zukunft – anhand ihrer Relativitätstheorie – für möglich. Zeitreisen in die Vergangenheit schließen sie jedoch aus. Bis heute ist jedoch noch kein Muggle bekannt, der eine Reise durch die Zeit gemacht hat.
Die magische Welt ist was Zeitreisen angeht jedoch anderer Meinung. Die Möglichkeit in der Zeit zu Reisen wird weder für die Vergangenheits- noch die Zukunftsebene ausgeschlossen..."

„Miss Granger.", Hermione bekam die Stimme gar nicht mit, die auf einen Funken ihrer Aufmerksamkeit hoffte.

Rowena Ravenclaw machte im 11. Jahrhundert das Unmögliche möglich: Sie hatte den ersten Zeitumkehrer der Welt erschaffen und war damit die erste Hexe, die durch die Zeit gereist war. Eine Stunde hatte ihr Zeitumkehrer sie in die Vergangenheit geschickt..."

„Miss Granger!", ertönte die Stimme nun laut neben der Leserin ihrem Ohr. Vor Schreck fiel die junge Gryffindor glatt vom Stuhl. Nur um daraufhin verwirrt in die Augen ihres Schulleiters zu schauen.

Professor Dumbledore entschuldigte sich bei seiner Schülerin und half ihr auf. Die junge Hexe richtete ihre Uniform – die durch den Fall etwas verrückt war – und lächelte dann ihren Schulleiter an. „Tut mir leid, Professor. Ich habe Sie nicht gehört. Wie kann ich Ihnen helfen?"

Der Schulleiter blickte seine Schülerin mitleidig an. „Es ist Zeit.", sagte er mit fester Stimme.

Es dauerte ein paar Minuten, bis Hermiones Gehirn die Informationen verarbeiten konnte und somit verstand, was diese drei – eigentlich kleinen – Worte zu bedeuten hatten. Entsetzt starrte die junge Schülerin ihren Schulleiter an. Sie wusste, dass dieser Zeitpunkt irgendwann kommen würde, hatte sie jedoch gehofft noch mehr Zeit mit ihren Freunden zu haben. „Nein. Nein! D-D-Das geht nicht, nicht jetzt! Ich brauche mehr Zeit."

Professor Dumbledore blickte sie mitfühlend an. „Es wird nie genug Zeit sein, Miss Granger. Ich habe ihre Abreise für heute Abend geplant."

„A-Aber Severus, e-er wird es nicht verstehen.", schluchzte Hermione.

„Minerva und ich haben uns eine plausible Erklärung für Mr. Snape und ihre Freunde ausgedacht.", erwiderte der Schulleiter sofort.

Ich werde nicht da sein, wenn Severus zu Voldemort muss... Noch schlimmer: Ich werde nicht da sein, wenn er von dem Treffen zurück kommt! „Nein! Sie können mich nicht zwingen zurück zu gehen. Ich bleibe!"

Der alte Professor baute sich nun autoritär vor seiner Schülerin auf. „Ich fürchte, dass kann ich nicht zulassen. Miss Granger, Sie wissen, warum Sie gehen müssen!"

„Ich konnte bis jetzt die Zukunft für mich behalten. Ich werde es auch die nächsten Jahre für mich behalten können. Bitte, Professor.", erwiderte Hermione verzweifelt.

„Miss Granger, Sie müssen gehen. Sie wissen zu viel. Was wenn Sie dem dunklen Lord in die Hände fallen? Er würde in Ihren Gedanken lesen, wie wir den Krieg gewinnen würden.", erwiderte Dumbledore energisch.

Hermione hörte dem Professor kaum noch zu, dachte sie an das bevorstehende Todessertreffen. „Ich kann Severus noch nicht verlassen. Es ist wichtig. Ihn wird nach dem Treffen sonst Keiner verarzten! Und ich brauche nur noch mehr Zeit, dann habe ich vielleicht eine Lösung gefunden zumindest Sirius und Remus zu retten."

Dumbledore blickte seine Schülerin streng an. „Sie verraten jetzt schon zu viel. Wir sehen uns heute Abend."

Ewige Liebe? - Harry Potter FF /Platz 1. #PotterAward2019Where stories live. Discover now