Kapitel 1

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„Hatschu!“, schniefend suchte Hermine in ihrer Rocktasche nach einem Taschentuch, die genervten Blicke der Slytherins vom anderen Tisch ignorierend. 

Ron hielt ihr ein Taschentuch hin. Dankend nahm sie es an, wandte sich vom Frühstückstisch ab und putzte sich so gleich die Nase. 

Blöde Erkältung,dachte sie und steckte das Taschentuch in ihre Rocktasche.

Gleichzeitig schenkte ihr Ron noch etwas Kräutertee nach. Dankend nahm sie den Tee und lächelte. Der warme Kräutertee taute ihre eiskalten Hände auf und wie gut es sich erst anfühlte, als die warme Flüssigkeit ihre Kehle runter wanderte. Das Sandwich vor ihr rührte sie gar nicht erst an. Alles was sie im Moment wollte war sich in ihr Bett zu kuscheln, mit etwas Nasenspray ihre Luftwege von jeglichem Schnodder befreien und bei einer warmen Tasse Tee sich in den Schlaf zu lesen. 
Doch sie hatte nun Verteidigung gegen die dunklen Künste bei Professor Snape, der, um sich wieder mehr Respekt zu verschaffen, bei Verstößen noch härter Eingriff als sonst. Um Snapes Namen rein zu waschen, gab Harry nach dem Fall von Voldemort alles von Severus Snape preis. – Konnte ja aber auch wirklich Keiner ahnen, dass dieser Naginis Attacke überleben würde. So kam es, dass Snape nun in der Zauberwelt als Held und hoffnungsloser Romantiker gefeiert wurde. Sehr zum Leidwesen Snapes, der von allen einfach nur in Ruhe gelassen werden wollte. Daher kam es öfters vor, dass so mancher Schüler „versehentlich“ von ihm den einen oder anderen Zauberspruch einstecken musste. Bei diesem Fach viel das ja nicht sonderlich auf. Konnte man so was doch ganz einfach als Unfähigkeit der Schüler sich zu verteidigen und damit als Versagen in diesem Fach verkaufen. Das Bett musste also warten. 

Sie sah sich um. Die große Halle leerte sich. „Wir kommen noch zu spät.“, brachte sie mit ihrer krächzenden Stimme hervor. Für in ihrer Lage schnell stand sie auf und machte sich auf den Weg in den Kerker.

Ron packte schnell ihr Sandwich in eine Tüte. Später wird sie bestimmt Hunger haben. Oder ich. ,dachte Ron. Dann folgte er ihr mit Harry. Auf dem Weg dort hin schwor sich Hermine in ihrer Freistunde Madam Pomfrey aufzusuchen. 
Im Kerker angekommen fing Hermine an zu zittern. Obwohl es für den Frühling sehr warm war, fror sie. Vielleicht lag es allerdings auch einfach an ihrer Erkältung. Ron – der bemerkt hatte, dass seine Freundin fror – zog sofort seinen Umhang aus und legte ihn um sie. Was für einen führsorglichen Freund ich doch habe, ging es Hermine durch den Kopf. Da fiel ihr ein, dass sie ihren Aufsatz für heute nicht fertig gestellt hatte. Wollte sie ihn doch am gestrigen Abend machen, doch hatte ihr da ihre Erkältung einen Strich durch die Rechnung gemacht. 

„Ich beende noch schnell meinen Aufsatz für heute. Bin gleich wieder da.“, flüsterte sie Harry und Ron zu.

Die beiden Jungen waren Hermines Zeitreisen bezüglich des Unterrichts bereits gewohnt, so betraten sie ohne Hermine den Raum und lenkten Professor Snape mit einem Streich - zu Draco Malfoys Nachteil - ab. Hermine nutzte diesen Moment um aus dem Kerker zu gelangen. Im Erdgeschoss angekommen sah sich Hermine in den Gängen um. Keine Schüler. Keine Lehrer. Sie war allein. Schnell zupfte sie den Zeitumkehrer, den sie für ihr letztes Schuljahr noch einmal benutzen durfte, aus ihrer Bluse. Fünf Umdrehungen dürften langen, ging es ihr durch den Kopf und sie begann das Stundenglas vorsichtig zu drehen. 

Eins, zwei, drei, vier – „Hatschu!“ 

Erschrocken beobachtete Hermine, wie das Stundenglas anfing in Höchstgeschwindigkeit  zu rotieren. Um nicht in der Steinzeit zu landen, hielt sie das Glas mit ihren Fingern an. 
Ein Ticken war zu hören und alles um sie herum verschwamm. Ihr wurde schlecht. Um sich nicht übergeben zu müssen machte sie die Augen zu. Als sie sie wieder öffnete befand sie sich im selben Gang. Einzig ihr überhitzter Zeitumkehrer deutete darauf, dass sie in der Zeit gereist war. Vielleicht komme ich zurück, wenn ich ihn in die andere Richtung drehe. , dachte sich Hermine und streckte ihre Finger zum Stundenglas aus. „Autsch!“, schrie sie, nachdem sie sich die Finger an dem Stundenglas verbrannt hatte. Sofort steckte sie ihre Finger in den Mund um der schmerzenden Haut etwas Abkühlung zu verschaffen. 
Hilfesuchend sah sie sich um. Niemand in Sicht. 
Was nun? Was soll ich tun? , ging es Hermine panisch durch den Kopf. 

Ewige Liebe? - Harry Potter FF /Platz 1. #PotterAward2019Where stories live. Discover now