Kapitel 28

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~Umzug~

Heute war es also soweit, der Tag, der Tage. Heute zog ich also nach Berlin. Es war noch sehr früh am Morgen und ich war bereits wach. Die Dusche hatte ich schon hinter mich gebracht und nun schleppte ich meine gepackten Koffer die Stufen runter und stellte bei der Tür ab. Als ich mich umdrehte, stand Shayenne da und sah mich mit langem Gesicht an. „Was ist los?" fragte ich sie und ging zu ihr. „Ich hab dir zwar schon oft zugesehen, wie du deine gepackten Koffer bereit gestellt hast. Da wusste ich aber auch, dass du nach ein paar Wochen wieder nach Hause kommst. Und nun weiss ich, dass du nicht nach ein paar Wochen wieder heim kommst." sagte sie leise. Wow, das traf mich direkt ins Herz und ich zog meine kleine Schwester in meine Arme. „Aber ich bin doch nicht aus der Welt. Und ich komm immer mal wieder heim. Aber es wurde nun doch langsam Zeit, dass ich mir wieder was eigenes suche." sagte ich und sah Shayenne an. „Jaa ich wusste ja, dass das mal wieder kommen würde. Nur hab ich halt irgendwie gehofft, dass es noch dauert. Ich hab mich so dran gewöhnt, meinen grossen Bruder wieder bei mir zu haben." seufzte Shayenne. „Du machst es mir nicht gerade leicht zu gehen Shay." seufzte ich genau so und umarmte meine Schwester nochmal fest.

Nachdem wir gefrühstückt hatten, dauerte es auch nicht mehr lange und Marco kam mit dem Transporter angefahren. Steffen und Jens, kamen separat mit einem Auto her und halfen beim Unzug. Voller Tatendrang, begannen wir dann den Transporter zu füllen und während wir Kerle die Schweren Sachen schleppten, luden Shayenne und meine Mum, Steffens Auto voll mit meinen Koffern und kleineren Sachen. Wir kamen gut voran und kurz vor Mittag, waren wir fertig. Meine Mum bekochte uns dann noch, bevor wir uns auf den Weg nach Berlin machten. Ich kletterte zu Marco und Shayenne, die unbedingt mit wollte, in den Transporter und Steffen und Jens würden uns im PW folgen. Kurz schrieb ich Leni eine Nachricht, dass wir uns nun suf den Weg machten und so in dreieinhalb oder vier Stunden in Berlin ankommen würden. Leni, Feli und Sophia würden uns in Berlin empfangen und uns da auch tatkräftig zur Hand gehen, damit wir so schnell wie möglich alles in die Wohnung bringen konnten.

Aber irgendwie sollte das alles nicht so funktionieren wie erhoffte. Wir hatten gerade die Hälfte der Strecke hinter uns gebracht, als wir auf dem Rastplatz ne nurze Pause machten. Wir holten uns kurz was zu Essen und trinken und nach einer halben Stunde wollten wir weiter. Doch unser Transporter sprang einfach nicht mehr an. Wir versuchten zu überbrücken, aber auch das funktionierte nicht mehr. Also mussten wir wohl oder übel den Pannendienst rufen. Während Marco das tat, rief ich Leni an.

„Hi Winni." hörte ich Leni am anderen Ende. Ich musste automatisch lächeln und drehte mich etwas weg, denn meine Schwester beobachtete mich. „Hey Süsse, ich wollte dir nur sagen, das wir ne Panne hatten und es etwas länger dauert bis wir in Berlin sind." sagte ich. „Oh, aber sonst ist alles in Ordnung?" wollte Leni wissen. Ich beruhigte sie und erzählte ihr, dass wir auf den Pannendienst warteten, der aber bald da sein sollte. Nach dem ich Leni die aktuelle Situation geschildert hatte und sagte, dass ich mich melden würde wenn wir in der Nähe von Berlin waren, ging auch ich mal wieder zu den Anderen und wartete brav aber relativ ungeduldig auf den Pannendienst.

„Kannst du auch mal 1 Minute ruhig stehen bleiben?" sagte Shayenne dann, als ich schon wieder umher tigerte. „Das nervt mich! Der soll endlich kommen!" sagte ich und sah erneut auf mein Handy un die Uhrzeit zu checken. Dann endlich kam der Pannendienst angefahren und Marco schilderte dem Typ das Problem. Er hatte die Ursache schnell gefunden und brachte alles wieder in Ordnung, so dass wir mit 45 Minuten Verspätung weiter fuhren. „Mit wem hast du vorhin telefoniert?" fragte mich Shay dann, als wir wieder auf der Autobahn waren. „Was?" sagte ich und sah sie an. „Mit wem du vorhin telefoniert hast." sagte meine Schwester nochmals. „Wieso? Geht dich nichts an." sagte ich und sah kurz zu Marco. „Wie heisst sie?" fragte Shayenne dann einfach. „Woher willst du wissen, ob es ne Frau war?" hakte ich nach und sah im Augenwinkel wie Marco vor sich hin grinste. „Weil du so gelächelt hast. Und du lächelst nie so wenn ein Kerl anruft. Also! Wie heisst sie?!" bohrte Shayenne weiter. Ich schwieg, doch sie hatte mich mit ihrem Blick fixiert. „Wincent!" sagte sie dann und da begann Marco zu lachen. „Alter du wirst ihr nicht standhalten können!" sagte er und Shay sah kurz zu meinem besten Kumpel und dann wieder zu mir. „Also ist es wirklich eine Frau!" grinste Shay. Nachdem Shayenne noch 10 weitere Minuten genervt hat mit der Frage wer sie war gab ich auf. „Es ist Leni! Okey?! Die Kleine vom Urlaub!" sagte ich ubd sah zu Shayenne die mich einfach nur anstarrte. „Die 17 Jährige?!" fragte sie und ich nickte. „Das ist nicht dein Ernst." sagte Shay und ich liess meinen Kopf gegen die Kopfstütze sinken und schloss die Augen. Das konnte ja noch was werden. „Shay! Lern sie nachher einfach kennen und gib ihr ne Chance! Bitte!" sagte ich und sah wieder zu meiner Schwester. „Also seid ihr zusammen?!" wollte Shayenne wissen. „Nein.. noch nicht." sagte ich und das Ganze ging mir schon gehörig auf den Keks.

Als wir vor meiner Wohnung ankamen, waren Leni, Feli und Sophia bereits da und warteten auf uns. „Na dann wollen wir das Mädel mal kennenlernen!" sagte Shayenne. „Shayenne!" sagte ich und hielt sie am Arm zurück. „Leni ist toll. Bitte gib ihr ne Chance und ignorier einfach das Alter. Bitte Shayenne!" flehte ich die letzten beiden Worte und sah sie genau so an. Meine Schwester seufzte und nickte leicht. Dann gingen wir auf die Mädels zu und begrüssten sie. Feli und Sophia nahm ich kurz in den Arm und Leni zog ich an mich ran und hielt sie einen Moment länger in meinem Arm. „Hi." sagte ich leise und zwinkerte ihr lächelnd zu als wir uns von einander lösten. „Kein Kuss?" fragte sie leise. „Später." antwortete ich ihr und schob sie dann vor mir her auf meine Schwester zu. „Ich will dir jemand vorstellen." sagte ich zu Leni die mich unsicher ansah. „Shayenne? Das ist Leni. Leni, das ist meine Schwester Shayenne." stellte ich die beiden einander vor. Die grosse Klappe meiner Schwester von vorhin war weg und beide standen sie eher schüchtern voreinander. Von beiden Seiten erklang ein eher leiseres „Hi." und ich sah einfach nur zwischen den beiden hin und her. „Okei. Ähm... Shay, Leni, Feli und Sophia? Ihr könnt mal Steffens Auto ausladen. Das sind die leichteren Sachen. Stellt sie einfach mal rein, Leni zeigt euch den Weg." sagte ich dann und ging zu den Jungs rüber. „Und wir bringen jetzt einfach mal alle Möbel rein. Viele Räume hats da nicht." schmunzelte ich und wir begannen den Transporter leer zu räumen.

Wir waren alle in meiner neuen Wohnung zu Gange, es schepperte und hämmerte. Wir quatschten und lachten. Die Mädels spielten uns schon die ganze Zeit Streiche und Leni und Shayenne hingen schon seit ner Weile ständig zusammen. Zufrieden sah ich den beiden zu, wie sie Marco mit nassen Papierkügelchen bewarfen und immer wieder kicherten. „So ihr zwei. Zurück an die Arbeit." Grinste ich dann und scheuchte sie zurück in die Küche, wo sie das Geschirr einräumen sollten. Ich hatte ein gutes Gefühl bei Leni und Shayenne, lag vielleicht auch daran, weil sie halt auch fast gleich alt waren, was bei mir wiederum ein etwas komisches Gefühl auslöste, so eine junge Freundin zu haben. Ich schob den Gedanken weg und beschäftigte mich wieder, das Regal zusammen zu bauen. Auf einmal klirrte es in der Küche und kurz darauf hörte ich Shayenne die nach mir rief. „Wincent!!!!" Sofort liess ich alles fallennund rannte in die Küche. Leni sass auf dem Boden und hatte ein Tuch um ihre Hand gewickelt. „Was ist passiert?" sagte ich sofort und schob alle weg die bei Leni waren. Ich kniete mich vor sie und sah sie an. „Was ist passiert? Hast du dich geschnitten?" fragte ich als ich die Scherben auf dem Boden sah. „Das Brett ist gebrochen und ich wollte die Teller festhalten. Und dann ist alles klirrend runtergefallen." sagte Leni und ich öffnete das Tuch. Sie blutete ziemlich an der Hand und ich legte das Handtuch wieder drauf. „Geh weg." sagte Shay und schob mich bei Seite. Meine kleine Schwester verarztete dann Leni. Zum Glück wars nur ein Schnitt der einfach nur mega blutete, aber nicht sonderlich tief war.

Where Love FallsWhere stories live. Discover now