Kapitel 53

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Am nächsten Tag wurde ich tatsächlich durch die Helligkeit im Zimmer wach. Ich tastete zu meinem Handy und checkte noch im Halbschlaf die Uhrzeit. Ich legte das Handy wieder hin, schreckte aber Sekunden später wieder hoch. „Mist!" sagte ich als ich checkte das es bereits halb 12 war. „Was ist denn...." murmelte Leni und kuschelte sich wieder an mich. Ich wollte eigentlich schon am Morgen los fahren, jetzt würde ich erst im späteren Nachmittag bei meiner Mum ankommen. „Babe es ist kurz vor Mittag." sagte ich und wollte aufstehen, konnte mich aber einfach nicht von Leni lösen und sank wieder ins Bett und legte meinen Arm um sie. „Egal, bis heute Abend bist du schon bei deiner Familie." nuschelte sie und legte ihren Kopf auf meine Brust und döste weiter. „Ja aber ich sollte vorher da sein." sagte ich leise und griff nach meinem Handy. Ich machte den Flugmodus aus und da hagelte es nur so von Nachrichten. 90% waren von meiner Mum. Ich las sie alle durch und irgendwie tat es mir echt leid, wie das gestern abgelaufen war. Dennoch fand ich ihre Reaktion krass und es hatte mich halt einfach verletzt. Ich schob mich dann vorsichtig unter Leni hervor und zog mich an. Dann ging ich runter wo ich Johanna und eine verwunderte Feli vorfand. Mein Weg führte zu Lenis Mum. „Wo hast du Lenis Weihnachtsgeschenk? Ich würde es ihr gerne gleich geben." sagte ich zu ihr. Ich hatte das Weihnachtsgeschenk Lenis Mum abgegeben, damit sie es unter den Weihnachtsbaum legen konnte und Leni es heute Abend auspacken konnte. Aber nun war ich ja unverhofft da und wollte meiner Freundin ihr Geschenk selbst geben.

Bepackt mit dem Geschenk betrat ich wieder das Zimmer und sah wie Leni noch immer unter der Decke versteckt war und die Augen geschlossen hatte. „Hey... Aufwachen." sagte ich leise und legte mich zu ihr. „Aufstehn." sagte ich und strich ihr sanft über die Wange. Sie murmelte irgendwas und bewegte sich etwas. „Leni..." lachte ich leise und beugte mich zu ihr. Ich begann ihr ganzes Gesicht mit sanften Küssen zu bedecken und irgendwann drehte sie ihren Kopf so zu mir, dass ich natürlich auch ihre Lippen traf. Da begann sie meine Küsse zu erwidern und es kam Leben in ihren Körper. „Bist du nun wach?" sagte ich und sah ihr in die Augen, welche endlich offen waren. „Hhmm jaa." nuschelte sie und streckte sich. Ich griff nach dem Geschenk und reichte ihr die schwarze Box. „Frohe Weihnachten." lächelte ich sie an und legte ihr das Geschenk auf den Bauch. Sofort begann sie zu strahlen und setzte sich auf. „Und schon ist sie hell wach." sagte ich grinsend und eher zu mir selbst. „Geschenke sind immer toll!" grinste sie und zog langsam an der roten Schleife und hob dann den Deckel ab. Sofort sprang die Box auf und faltete sich komplett auf. „Eine Explosions Box!!" sagte Leni sofort und strahlte übers ganze Gesicht. „Ich muss dir aber dazu etwas sagen..." begann ich und Leni sah sich alle Fotos an und las die Sprüche durch. „Was denn?" sagte sie und sah zu mir. „Ich hatte Hilfe dabei... Ich bin ja schon kreativ, aber auf andere Art und Weise." sagte ich und Leni legte ihren Kopf schreg und lächelte sanft. „Amelie hat mir geholfen. Die Texte sind von mir, ich hab auch die Fotos mitgebracht. Sie hat aber die Texte aufgeschrieben, die kleinen Zeichnungen gemacht und gestaltet. Aber ich hatte die Idee und hab die Bilder rein geklebt!" sagte ich dann und musste natürlich sagen, dass ich auch noch was gemacht hab bei der Box.

Leni fiel mir um den Hals und drückte sich an mich. „Danke! Sie ist richtig toll! Ich liebe sie." nuschelte Leni und löste sich dann etwas. Sie drückte ihre Lippen auf meine und küsste mich lange. „Sie gefällt dir?" fragte ich trotzdem nochmal nach. „Ja das ist so ein tolles Geschenk! Der Wille und der Gedanke zählt. Ihr habt sie wirklich mega schön gestaltet." lächelte Leni und sah sich dann wieder die Bilder an. Wir liessen uns ins Bett sinken und sahen uns alles an. Es waren Bilder von unserem Urlaub damals, als wir uns kennengelernt hatten. Aber auch aktuelle, die vor kurzem entstanden waren. „Ich liebe es." nuschelte sie dann und sah zu mir. „Das freut mich." lächelte ich sie an und beugte mich dann zu ihr und küsste sie sanft. „Und ich liebe dich!" fügte sie dann noch hinzu, welches ich natürlich erwiderte.

Leni sprang dann auf und ich sah ihr nach. „Wohin gehst du?" fragte ich sie und sah wie sie zu ihrem Schrank ging. Sie sagte nichts sondern drehte sich zu mir und hielt ebenso ein Geschenk in den Fingern. „Frohe Weihnachten." lächelte sie und kam zu mir zurück. Ich sass angelehnt am Kopfende des Bettes da und sah zu ihr. Sie setzte sich auf meinen Schoss und hielt mir das Geschenk hin. „Du musst mir doch nichts schenken." sagte ich, nahm aber das Geschenk entgegen. „Doch." lächelte sie mich an. Ich hob den Deckel der Verpackung ab und nahm das Papier weg, welches noch drin war. Zum Vorschein kam ein silbernes Edelstahlarmband. Ich begann zu schmunzeln, es war eins mit nem kleinen Schraubverschluss. „Damit du es nicht ständig verlierst." lächelte sie und ich streckte mich zu ihr und küsste sie sanft. „Danke. Du bist süss." sagte ich und sah es mir dann nochmal genauer an. Auf der oberen Seite war etwas eingraviert. Es waren Koordinaten, die mir erstmal nichts sagten. „Was sind das für Koordinaten?" fragte ich und Leni grinste etwas. „Entweder du gibst sie bei Google ein, oder du liest das Kärtchen wos draufsteht." Ich schnappte mir mein Handy und suchte es so, es führte mich direkt zum Campingplatz wo wir uns kennengelernt hatten. Ich hob meinen Kopf und Leni lächelte mich verliebt an. „Das ist richtig toll." sagte ich leise und küsste sie erneut und dieses Mal gefühlvoll und voller Liebe.

Kurz vor 13 Uhr machte ich mich auf den Weg zurück zu meiner Familie. Eigentlich hätte ich gegen 16.30 da sein sollen. Aber natürlich kam ich in einen Stau. Als ich mitten auf der Autobahn stand und nichts mehr ging, checkte ich mein Handy. Erneut hatte ich Nachrichten von meiner Mum und langsam aber sicher konnte ich sie nicht mehr ignorieren. Ich schrieb ihr, dass ich pünktlich zum Abendessen da sein würde. Aber mehr nicht. Ich wusste, dass wir noch drüberreden mussten. Und ich wusste auch, dass mein Opa uns sehr schnell auf die Schliche kommen wird, zumal ich auch nicht auf heile Familie machen werde, wenn es nicht so ist. Ich seufzte leise und legte mein Handy weg. Ich hörte Musik und trommelte auf dem Lenkrad mit. Irgendwann gings weiter und plötzlich löste sich der Stau auf. Ich fragte mich jedes Mal, warum es überhaupt zum Stau kam, jedesmal war nach einer Zeit wieder freie Fahrt, als hätte man eine Barriere geöffnet und alles lief als wäre nichts gewesen.

45 Minuten später parkte ich das Auto vor dem Haus meiner Mum. Das Auto meiner Grosseltern war bereits da und ich stellte mich auf ein Gespräch ein. Zu 100% konnte meine Mum es nicht verbergen und mein Opa hatte sie bestimmt schon dazu gebracht zu erzählen was war. Ich seufzte leise und stieg aus. Ich ging langsam zur Tür und öffnete diese dann. „Bin da!" rief ich und zog meine Jacke und Schuhe aus. Verwunderlicherweise kam nicht meine Mutter um die Ecke, sondern mein Opa. Ich sah ihn etwas misstrauisch an und war angenehm überrascht als er mich einfach umarmte. „Schön bist du da." sagte er und klopfte mir dann auf die Schulter. „Ähm.. Hallo Opa." sagte ich und wuschelte durch mein Haar. Ich wollte dann los, da hielt mich mein Opa zurück. „Hättest du kurz Zeit?" fragte er mich und innerlich Seufzte ich. Wie ichs mir gedacht hatte. „Ja klar." nickte ich. Bei ihm zu Hause wären wir nun in den Keller wo er seine kleine Bar hatte, seine kleine Männerhöhle. Aber hier gabs das halt nicht, also stiegen wir die Stufen hoch und gingen ins Gästezimmer unter dem Dach.

Mein Opa setzte sich aufs Sofa und sah sich um. Ich setzte mich aufs Bett und sah zu ihm. „Das ist richtig schön geworden hier oben." lächelte er und sah dann zu mir. „Ja das war ein cooles Projekt und zusammen mit Mama hier dran arbeiten war ganz schön." nickte ich leicht und sah mich nun auch um. „Das habt ihr wirklich gut gemacht, aber ihr hattet sicher auch noch Hilfe oder?" fragte er. Ich schmunzelte, er begann das Gespräch mit Smalltalk, aber bald würde er ‚zuschlagen' und aufs eigentliche Thema kommen. „Ja klar, alles konnten wir nicht alleine machen. Wir hatten ein, zwei Handwerker hier, die gewisse Dinge gemacht haben. ansonsten ist vieles Selfmade." nickte ich. „Schön, ihr wart schon immer ein gutes Team." sagte er und ich nickte. Gleich wars so weit, der nächste Satz würde der Startschuss sein. „Aber gestern wart ihr wohl nicht einer Meinung?" fragte mein Opa dann vorsichtig und ich sah ihn einfach nur an.

Where Love FallsWhere stories live. Discover now