Kapitel 89

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Am anderen Morgen war ich vor Leni wach und stand vor dem Spiegel. Ich begutachtete meine etwas geschwollene Nase und die aufgesprungene Lippe. „Na toll." murmelte ich vor mich hin und verliess das Bad. Und so würde ich später mit Leni in unseren Kurzurlaub fahren. Ich seufzte leise und ging dann zu Feli, die mir bereits einen Kaffee in die Finger drückte. „Danke." lächelte ich sie an und folgte ihr dann auf ihre Terrasse. Wir liessen uns in die Stühle sinken und quatschten etwas. Ich erzählte ihr alles was gestern noch mit Steffen war und trank nebenbei meinen Kaffee. Irgendwann hörten wir, dass Leni aufgestanden war. „Ich geh mal schauen." sagte Feli und ging zu ihrer Schwester. Ich gammelte etwas und sah dann zur Terrassentür, als da jemand auftauchte. „Na du kleine Schnapsdrossel?" schmunzelte ich zu Leni, die mich etwas gequält ansah. „Das ist nicht lustig." brummte sie und ich stand auf. „Alles okei?" fragte ich und ging zu ihr. „Verkatert..." nuschelte sie und sah mich dann genau an. „Was ist denn mit dir passiert?" fragte sie mich, als sie mein Gesicht bemerkte. Sie hob ihre Hand und berührte nur kurz und sanft meine Nase und danach meine Lippe. „Hatte ne Auseinandersetzung mit Steffen." zuckte ich die Schultern und griff nach ihrer Hand und liess mich wieder in den Stuhl sinken. Leni zog ich mit und direkt auf meinen Schoss. „Und die Auseinandersetzung hat geendet, als ihr euch geprügelt habt?" fragte Leni. „Ja so könnte man das gut beschreiben." nickte ich und strich sanft über den Arm meiner Freundin.

„Winni wir können los." kam Leni dann auf mich zu und blieb leicht lächelnd vor mir stehen. „Gut, dann lass uns fahren." lächelte ich und wir verabschiedeten uns von Feli. Die Fahrt zum Campingplatz war eher ruhig. Leni verschlief praktisch die komplette Fahrt und wachte erst wieder auf, als wir kurz vor dem Ziel waren. Ihre Augen weiteten sich, als sie checkte wo wir waren. Sie strahlte mich an und war auf einmal top fit. Bei unserem Parkplatz stellte ich das Auto ab und stieg aus. „Wir haben aber gar kein Zelt dabei!" sagte sie und sah mich an. „Brauchen wir auch nicht." schmunzelte ich, nahm unser Gepäck und ging voraus zu einem kleinen Bungalow, die sie erst seit kurzem hier hatten. „Wow!" flüsterte Leni als sie ins Innere trat und sich umsah. Ich stellte die Taschen hin und ging zu ihr. „Überraschung." lächelte ich dann und stellte mich hinter sie. Ich legte meine Hände auf ihre Schultern und massierte sie leicht, während Leni kaum mehr aus dem Staunen kam. „Gefällts dir hier?" fragte ich, nachdem ich mich zu ihrem Ohr gebeugt hatte und die Frage leise in ihr Ohr geflüstert hatte. „Und wie!" murmelte Leni und drehte sich dann zu mir. „Danke Wincent!!" sagte sie und lächelte mich an. „Gerne." antwortete ich ihr und zog sie dann langsam zu mir. „Lust auf nen kleinen Spaziergang? Würde dir und deinem Kopf gut tun." grinste ich meine Freundin an, die mir dann mit der Faust auf die Brust schlug. „Du bist doof! Steffen war schuld, dieser Vollidiot!" musste Leni dann doch lachen. „Du solltest dich einfach nicht von ihm provozieren lassen." schmunzelte ich. Leni kuschelte sich leicht grinsend an meine Brust, während ich meine Arme noch mehr um sie schlang und sie fest hielt.

Nachdem wir uns umgezogen hatten, gingen wir Hand in Hand und mit dem Handtuch bewaffnet los Richtung Strand. Wir mussten dann an unseren Plätzen von damals vorbei und blieben auf dem kleinen Weg zwischen den beiden Plätzen stehen. Beide waren sie leer und wir sahen uns an. „Hier hat alles begonnen." schmunzelte ich zu Leni welche nur verschmitzt lächelte. „Ja, hier begann der grosse Schreck für dich!" lachte sie und wollte damit auf den Abend hinaus, als ich mit ihr im Zelt verschwand und ich dann erfuhr wie alt sie war. „Ja... Das war ganz schön krass. Aber mittlerweile bist du alt genug." grinste ich und gab ihr einen schnellen Kuss. Ich griff dann nach ihrer Hand und beide gingen wir zum Strand.

Gerade legte ich mich auf mein Handtuch in die Sonne um mich zu trocknen, als Leni von ihrem Klobesuch mit zwei Eis zurück kam. „Hier!" lächelte sie und streckte mir meins entgegen. „Danke." lächelte ich sie an und richtete mich wieder auf. „Ich dachte, ein Eis bei der Hitze sorgt für Abkühlung." sagte Leni und schleckte nebenbei genüsslich ihr Eis. „Gut gedacht." schmunzelte ich und tat es ihr gleich. Wir mussten uns echt beeilen, da das Eis richtig schnell am schmelzen war und nach kurzer Zeit hatte ich meins verputzt. „Ahh kalt..." hörte ich dann Leni neben mir murmeln und sah wie sie gerade das restliche Eis ass und etwas vom Vanille Eis auf ihre Brust getropft war und sich nun den Weg weiter nach unten bahnte. Gerade wollte sie es sich wegwischen, als ich ihre Hand fest hielt. „Halt!!" sagte ich und grinste sie an. „Ich mach das schon." schmunzelte ich und beugte mich zu ihr und begann das Eis von ihrer Haut zu küssen. Leni kam mir mit ihrem Oberkörper etwas entgegen und kicherte leise während ich mich immer höher küsste, obwohl da gar kein Eis war. Ich suchte mir den Weg über ihr Schlüsselbein zum Hals und bis hin zu ihren Lippen. „Lecker..." murmelte ich gegen Lenis Lippen und verschloss diese dann mit meinen. Sofort vergrub sie eine Hand in meinen Haaren und erwiderte den Kuss zärtlich. „Hast du eigentlich das Stand Up Paddle mit genommen?" fragte mich Leni dann, als wir uns wieder gelöst hatten. „Wieso?" fragte ich und schmunzelte leicht. „Hast du?!" hakte sie nach und ich grinste. „Vielleicht?" lachte ich. „Gehen wir wieder zusammen raus auf den See?" fragte Leni dann und grinste mich frech an. „So wie vor nem Jahr?" fragte ich schmunzelnd und Leni nickte schweigend. „Von mir aus gerne. Aber nicht mehr heute." nickte ich dann und hauchte ihr einen Kuss auf den Mind.

Mittlerweile war es bereits Abend und ich holte uns aus dem kleinen Laden etwas zu Essen. Während Leni den Salat fertig machte, grillte ich unser Fleisch auf dem Grill der zur Ausstattung des Bungalows gehörte. „Ist das Fleisch schon fertig?" hörte ich dann Leni und spürte kurz danach, wie sie sich an meinen Rücken kuschelte und ihren Kopf unter meinem Arm hervor schob. „Bald.." grinste ich sie an und Leni rollte nur mit ihren Augen. „Ich hab aber Hunger." nuschelte sie dann und ich legte meinen Arm um sie. „Geduld Prinzessin!" schmunzelte ich und Leni kicherte nur leise. „Hier ist es total schön und ruhig." murmelte sie dann und sah sich um. „Ja oder? Das dachte ich vorhin auch. Und bequemer zum schlafen." sagte ich leise. „Aber Zelten ist halt schon toll." sah sie dann zu mir hoch. Ich nickte, sie hatte recht. Zelten war halt schon etwas total anderes, als in einem Wohnmobil oder Bungalow Urlaub zu machen. Nächstes Jahr vielleicht, wenn wir wieder unseren Urlaub hier machen, dann würde auch ich wieder im Zelt pennen. Dieses Jahr hatte es halt nicht gepasst. Während ich das Fleisch noch einmal wendete, löste sich Leni von mir und deckte schon mal den Tisch. Kurz danach kam dann auch ich mit dem Fleisch bei ihr an und wir genossen unser gemeinsames Abendessen in vollen Zügen.

Leni und ich hatten uns dazu entschieden, den Sonnenuntergang am Strand anzuschauen. Glücklicherweise fanden wir auch noch eine freie Feuerstelle wo ich kurzerhand ein Feuer machte. Leni breitete die Decke aus und stellte die Kühlbox daneben. Nachdem ich es geschafft hatte ein Feuer zu entfachen, setze ich mich hinter Leni und zog sie zwischen meine Beine und direkt an meine Brust. Leni kuschelte sich an mich und legte ihren Kopf an meine Schulter und sah aufs Wasser und dem Sonnenuntergang entgegen. Ich hatte meine Arme um sie gelegt und schloss sie automatisch etwas mehr um ihren Körper. Meinen Kopf legte ich an ihren und sah ebenso dem Schauspiel zu. Leni und ich schwiegen einfach während die Sonne unterging, das Wasser leise rauschte als die kleinen Wellen brachen und das Feuer was vor uns knisterte. Es war richtig entspannend und ich schloss meine Augen und vergrub meine Nase in ihren Haaren. Lenis sanftes Streicheln auf meinen Armen liess mich direkt noch mehr entspannen und ich konnte einfach abschalten. Leni bewegte sich dann vorsichtig und drehte ihren Kopf zu mir und sah zu mir hoch. Ich erwiderte ihren Blick und lächelte sie unwillkürlich an. „Du wirkst so zufrieden, Wincent." sagte sie dann leise und ich nickte. „Bin ich auch." antwortete ich ihr ehrlich und ohne lange zu überlegen. Leni lächelte mich dann an und legte ihre Hand in meinen Nacken und zog mich zu sich. „Ich liebe dich." sagte sie leise. „Ich liebe dich auch." murmelte ich und kurz danach verschlossen sich unsere Lippen zu einem gefühlvollen Kuss.

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