Kapitel 59

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Es war bereits gegen frühen Abend als wir bei meiner Mutter ankamen. Wir sassen nun in meinem Auto, vor dem Haus meiner Mum. „Bereit?" fragte ich Leni, die immer ruhiger wurde, je näher wir unserem Ziel kamen. „Ich weiss nicht.." nuschelte sie und sah mich nervös an. „Ich hab etwas Angst. Was wenn sie mich wirklich nicht mag?" fragte Leni und ich nahm ihr Gesicht sanft in meine Hände und sah ihr in die Augen. „Hab keine Angst. Meine Mum ist eigentlich nicht so voreingenommen. Wir kriegen das hin." lächelte ich sie an. „Sei einfach du selbst. Du bist toll. Du bist wunderschön und ich liebe dich. Egal was meine Mum sagt und wie dieses Treffen enden wird." sagte ich leise und küsste sie sanft. „Ich liebe dich." wiederholte ich diese Worte nochmals und liess sie dann los.

Leni zerdrückte beinahe meine Hand als wir zum Haus gingen und kurz bevor ich die Tür öffnete, lächelte ich sie nochmals aufmunternd an. Natürlich war ich selbst auch scheiss nervös, aber das wollte ich Leni nicht spüren lassen. Ich wollte ihr Sicherheit geben und nicht noch eine zusätzliche Unsicherheit. Dann betraten wir das Haus und ich zog meine Schuhe aus. „Wir sind da!" rief ich und zog Leni etwas mehr ins Haus. Ich hing unsere Jacken auf und da tauchte meine Mum vor uns auf. „Hallo ihr zwei." sagte sie und lächelte etwas angespannt, was aber nur mir auffiel. Ich griff nach Lenis Hand und zog sie neben mich. „Hallo." kam es leise über ihre Lippen und ich drückte sanft ihre Hand. Wir gingen dann auf meine Mum zu und ich schloss sie in meine Arme. „Mama? Das ist Leni. Leni, das ist meine Mum." sagte ich und lächelte einfach in der Hoffnung die Anspannung die gerade in der Luft lag zu durchbrechen. „Ich bin Angela." sagte meine Mum leicht lächelnd und bat uns dann herein. „Wie war die Fahrt?" fragte meine Mum und in dem Moment klingelte mein Handy. Ich liess die beiden einfach ins kalte Wasser springen und ging ran. Ich blieb in der Nähe und beobachtete die beiden etwas, sie schienen sich zu unterhalten, während beide aber eher zurückhaltend waren.

„Sorry, da musste ich ran." entschuldigte ich mich, als ich wieder zurück kam. Es war Manu, der noch ein paar Dinge wissen wollte, da wir bald die erste Probewoche, für die Frühjahrstour haben werden. Leni sass bereits mit einem Glas Cola am Tisch, während sich meine Mum einen Kaffee gemacht hatte. Ich holte mir ebenso ne Cola und setzte mich dann zu den beiden hin. „Du bist also Leni." sagte dann meine Mutter und ich sah sie mit gerunzelter Stirn an. „Ähm.. Ja." nickte Leni leicht. „Okei. Irgendwie ist das Ganze hier unentspannt. Können wir einfach so tun, als ob diese Auseinandersetzung vor Weihnachten nicht war? Bitte?" fragte ich und sah zu meiner Mum und diese seufzte. „Ja Wincent. Du hast recht. Leni es tut mir leid was ich gesagt habe. Ich weiss Wincent hat dir alles erzählt und du weisst bescheid, was ich alles gesagt habe. Es tut mir leid, aber für mich ist das alles sehr ungewohnt..." begann meine Mama und redete sich alles von der Seele. „Dennoch ist es für mich einfach komisch und ich weiss noch nicht genau was ich davon, also von eurer Beziehung halten soll. Jedenfalls möchte ich dir dafür danken, dass du so für meinen Jungen da warst, als es ihm schlecht ging." sagte meine Mama und Leni nickte leicht. „Schon okei." sagte sie leise und ich merkte wie nervös Leni immer noch war. Unter dem Tisch rieb sie sich die Hände oder spielte mit ihren Fingern.

„Okey. Wir haben jetzt 2 Tage Zeit, damit ihr euch kennenlernen könnt." sagte ich dann und sah die beiden an, als ich die Unsicherheit in der Luft bemerkte. Es machte mich selbst auch völlig nervös, aber ich wusste, das meine Mum Leni eine Chance geben wollte. Das hatte sie mir versprochen. „Ich mach nachher nen Nudelauflauf, wenns recht ist?" fragte meine Mum und beide nickten wir. „Ja essen, ich hab hunger." nickte ich. „Du hast sowieso immer Hunger." sagten Leni und meine Mutter wie aus einem Mund und beiden begannen sie zu lachen. Das Eis schien somit langsam zu bröckeln und zufrieden stand ich auf. „Komm wir gehen hoch." sagte ich dann zu Leni und ging dann mit ihr nach oben ins Dachzimmer und stellte vor dem Bett unsere beiden Taschen hin. Dann zog ich Leni an mich und strich ihr durch die Haare. „So den ersten Schritt haben wir getan. Lief doch ganz gut." lächelte ich meine Freundin an und sie nickte, während sie mich leicht anlächelte. „Hey entspannst du dich nun auch langsam bitte?" schmunzelte ich und stellte mich hinter sie.

Ich begann ihre Schultern zu massieren und hauchte ihr sanfte Küsse in den Nacken. „Das wird schon." murmelte ich und spürte wie die Anspannung langsam von Leni abfiel. Sie liess ihren Kopf gegen meinen sinken und genoss meine sanften Liebkosungen in ihrem Nacken. „Meinst du wirklich?" fragte mich Leni leise und da löste ich mich von ihr und drehte sie wieder zu mir. „Sie hats mir versprochen dir eine Chance zu geben. Und ich weiss, dass du meine Mum ganz leicht von dir überzeugen kannst, in dem du so bist, wie du bist. Leni ich hab mich nicht einfach so in dich verliebt. Du bist wahnsinnig toll, hilfsbereit und liebevoll. Du bist klug und du weisst was du willst." lächelte ich sie an, während ich ihr eine Strähne hinters Ohr strich. „Du schaffst das, ich weiss es. Du bist toll!" sagte ich und näherte mich dann ihren Lippen. „Du bist noch toller." sagte Leni leise, bevor ich meine Lippen auf ihre legte und ihr sanfte Küsse auf den Mund hauchte. Sie schmiegte sich an meinen Körper und hielt sich an mir fest. Durch das Vibrieren meines Handys löste ich mich von Leni und kramte nach dem Gerät. „Hey Kumpel." ging ich ans Handy und begrüsste Marco. „Hey Wince, alles klar?" fragte mich dieser und es entstand ein kleiner Smalltalk, während sich Leni aufs Bett fallen lies und auf ihrem Handy rumtippte. Ich unterhielt mich einen Moment mit Marco und wir verabredeten uns spontan in unserer Lieblingsbar in Eutin. „Dann bis später." verabschiedete ich mich und legte mein Handy weg. „Bis später?" fragte Leni und ich krabbelte zu ihr aufs Bett und direkt über sie. Leni legte ihr Handy weg und liess sich mehr ins Bett sinken. „Jap. Nach dem Abendessen treffen wir uns mit Marco und ein paar Freunden." nickte ich und begann sie wieder zu küssen, während ich mich links und rechts von ihr mit den Händen abstützte.

„Aber dann wissen die, dass du ne Freundin hast." murmelte sie, während sie mit ihren Händen über meine Seiten strich. „Egal. Irgendwann werden sie es erfahren." nuschelte ich und knabberte an ihrer Lippe. „Aber ich dachte du willst vorsichtig sein?" fragte mich Leni und da löste ich mich von ihr. „Du kannst von mir aus auch hier bei meiner Mum bleiben wenn du willst. Aber ich fahr nach Eutin." sagte ich und setzte mich neben sie. „Nein ich will mit." sagte Leni leise. „Na also. Das mit dem vorsichtig sein meinte ich halt einfach in Berlin und so. Klar kennen mich in Eutin wahrscheinlich alle. Aber da habe ich keine grosse Angst, dass das gleich alles ausgeplaudert und rumgetragen wird. Und ausserdem müssen wir uns ja nicht ständig die Zunge in den Hals stecken." schmunzelte ich. Leni kicherte und setzte sich dann auch auf. „Wer kommt den alles?" wollte sie dann wissen. „Hauptsächlich die vom Silvester und wahrscheinlich noch Jens und Steffen." sagte ich und da spannte sich Leni etwas an. „Steffen?" fragte sie knapp und ich nickte. „Lass den labern, das is eh ein Idiot." sagte ich und sah zu ihr. „Ach und... Da werden auch Mädels dabei sein." zwinkerte ich ihr zu und Leni senkte kurz ihren Blick. Sie wusste genau worauf ich hinaus wollte. „Auch diese Blonde?" fragte sie mich und ich zuckte die Schultern. „Wahrscheinlich. Ich weiss es nicht. Und diese Blonde heisst Emma und ist wirklich nett." sagte ich und sah meine Freundin an. „Leni ich sags dir nochmals. Vertrau mir einfach! Wenn du jetzt schon so abdrehst, dann wird's nicht leichter für dich, wenn ich erst Mal auf Tour bin und von Fans umringt werde." sagte ich und sah Leni an. „Ja ich weiss ja." nuschelte sie und nickte leicht.

„Es wird halt mal Situationen geben, in denen mich Frauen anfassen. Vor allem wenn ich durch die Menge geh. Dann bin ich wie ein Tier im Streichelzoo. Versuch es einfach irgendwie zu kontrollieren. Ansonsten könnte die Eifersucht ziemlich viel zerstören." sagte ich zu Leni und küsste sie dann sanft. Sie nickte erneut, ich wusste, dass sie sich versuchte zusammen zu reissen. Ich wusste aber auch, dass es nicht immer funktionieren wird. Kurz nach unserem Gespräch rief meine Mum uns zum Abendessen und mir grossem Hunger setzten wir uns an den Tisch und assen mit meiner Mutter zu Abend.

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