Kapitel 74

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„Wann ist mein nächster Termin?" fragte ich an meine Tour Managerin gewandt, während ich mich langsam von Leni löste. „Soundcheck um 15.00 Uhr." war ihre Antwort. Das waren noch gut 5 Stunden, die ich mit Leni tun und lassen konnte was ich wollte. „Komm mit hoch." lächelte ich meine Freundin an und zog sie an der Hand hinter mit die Stufen hoch. „Mein Koffer!" lachte Leni und stolperte mir hinterher. „Ich bring ihn." schmunzelte Amelie und folgte uns mit dem Gepäck von Leni. „Danke." grinste ich Amelie an, während ich Leni in meinen Raum schob und meiner Tour Managerin den Koffer abnahm. „Viel Spass!" lachte Amelie und ich schloss grinsend die Tür. „Was denkt sie, was wir nun hier drin machen?" sah Leni mich an, als die Tür zu war. „Wahrscheinlich nur unanständige Dinge." schmunzelte ich und ging zu meiner Freundin. Ich legte meine Hände an ihre Hüften und zog sie an mich. Leni legte ihre Hände an meine Arme und strich diese sanft auf und ab. „Schön bist du da." sagte ich leise und strich ihr eine Strähne hinters Ohr. „Danke, dass du mich her geholt hast." lächelte sie. „Nichts lieber als das." murmelte ich, ehe ich meine Lippen auf ihre legte und sie sanft küsste. Leni schob ihre Hände in meinen Nacken und vergrub sie direkt in meinen Haaren. Ich schloss meine Arme ganz um sie und vertiefte den Kuss. Ich genoss die erste Zweisamkeit mit meiner Freundin und kuschelte mich mit ihr in mein Bett.

Ich lag auf dem Rücken, einen Arm hinter dem Kopf und mit dem anderen hielt ich Leni und strich ihr immer wieder sanft über den Rücken. Sie lag mit ihrem Kopf auf meiner Brust und genoss meine Berührungen. „Wincent?" hörte ich dann von Leni. „Hm?" machte ich und sah zu ihr. „Gehen wir etwas raus?" fragte sie und ich hatte die ganze Zeit gehofft, dass diese Frage nicht kommen würde. „Wohin möchtest du?" fragte ich vorsichtig. „Gegenüber ist ein Eisladen. Ich will n Erdbeereis." richtete sie sich dann auf. „Leni draussen sind alles Fans. Wenn ich da raus geh ist es vorbei. Die können dicht an den Bus ran kommen, da keine Absperrung ist. Und wenn sie mich mit dir sehen, dann ist die Kacke am Dampfen hier." sagte ich zu ihr und sah sie an. „Wieso dürfen die dich nicht mit mir sehen?!" fragte Leni und setzte sich auf. „Das wird eine Szene nach der anderen geben. Die würden ausflippen, wenn die sehen, dass ich ne Freundin hab. Ich möchte das gerne noch etwas geheim halten irgendwie. Ich will dich einfach beschützen." sagte ich und strich ihr durchs Haar. „Meinst du die würden mir was antun?!" sagte Leni und ich merkte wie sie meine Fans irgendwie gerade nicht so mochte. „Nein. Aber ich weiss wie sie bei Insta abgehen können. Ich möchte nicht, dass sie dich irgendwie bei Instagram finden und dich anschreiben." sagte ich und sah Leni an. „Und nur wegen denen, da draussen sollen wir nun hier drin hocken?!" sagte meine Freundin und ich schloss kurz meine Augen. Eigentlich wollte ich keine solche Diskussion.

Irgendwann gab sich Leni damit zufrieden, dass wir rüber zur Halle gehen würden und wir da noch etwas im Backstage chillen würden. Die Frage war nur: ‚Wie bringe ich Leni rüber ohne von den Fans gesehen zu werden?!' Ich rief dann Amelie an. Sie hatte immer tolle Ideen und auch dieses Mal enttäuschte sie mich nicht. „Gib ihr n Team Shirt von dir. Ich hol sie gleich ab, dann ist sie übers Wochenende einfach unsere Praktikantin." schmunzelte Amelie. Gesagt, getan. „Hier, zieh das Shirt an. Es ist dir zwar etwas zu gross aber egal." schmunzelte ich und reichte Leni eines meiner Teamshirts. Ich weihte sie in den Plan ein und ohne Widerrede, zog sie sich das Shirt an und wurde kurz danach von Amelie abgeholt. Ich wartete noch einen Moment und sah den Mädels zu, wie sie in der Halle verschwanden. Ich zog mir dann meinen Teampulli an und zog die Kaputze über den Kopf. Mir war klar, dass mich meine Fans dennoch erkennen würden, aber ich fühlte mich so einfach etwas wohler. Ich stieg aus und ging um den Bus und wollte zur Halle. Kaum hatte ich einen Schritt ins Sichtfeld der Fans gemacht, kamen die ersten Rufe. Ich hob dennoch meinen Kopf und wollte sehen wie viele es waren. Da standen vielleicht so 10 Personen, die mir zuwinkten und mich anstrahlten. Ich winkte zurück und kurz vor dem Backstageeingang blieb ich stehen und drehte mich in die Richtung der Fans.

„Sind noch mehr da?" rief ich zu den Mädels. „Nein nur wir, die Anderen sind vor der Halle." kriegte ich die Antwort. Ich überlegte kurz und ging dann zu den Mädels die hier warteten. In der Hoffnung, das nicht gleich alle um die Ecke gerannt kamen, machte ich mit allen die da waren Fotos und quatschte kurz. Zum Schluss gab es für alle noch eine feste Umarmung und dann versbschiedete ich mich auch bereits schon. „Viel Spass heute Abend." lächelte ich den Mädels zu und verschwand dann Backstage. Ich ging durch die Gänge und summte vor mich her. Kurz bevor ich in unseren Aufenthaltsraum kam, kam mir Mani entgegen. „Ist Leni hier oder bei Amelie?" fragte ich ihn. „Die ist hier. Aber ich glaube sie ist mies gelaunt." schmunzelte Mani. „Wieso?" fragte ich und zog eine Augenbraue hoch. „Sie hat dir zugeguckt, wie du kurz bei deinen Fans warst. Fand sie gar nicht toll wie sich die Mädels an dich gekuschelt haben beim Fotos machen und bei der Umarmung." sagte Mani und da verdrehte ich die Augen. „Langsam nervt mich dieses Verhalten!" sagte ich und strich mir übers Gesicht. „Sorry ich hät nichts sagen sollen." entschuldigte sich Mani dann sofort. „Nee passt schon. Ich werd dann mal Schadensbegrenzung leisten gehen." sagte ich und betrat unseren Aufenthalsraum.

Leni sass auf der Couch und hing am Handy. Ich tat einfach mal so, als wüsste ich nichts von ihrem Eifersuchtsanfall von vorhin und liess mich neben sie sinken. „Na?" lächelte ich sie an. „Na?" lächelte auch Leni und legte ihr Handy weg. „Was machst du da?" fragte ich und zog sie in meine Arme. „Hab etwas Instagram gesuchtet." antwortete sie mir und kuschelte sich an mich. „Wo warst du so lange?" stellte sie mir die Frage. Am liebsten hätte ich ihr gesagt, dass sie es ja gesehen hatte. Aber ich liess es. Wieder umging ich eine Diskussion mit meiner Freundin wegen ihrer Eifersucht. „Noch kurz draussen." sagte ich und strich über ihren Arm. „Und was hast du da gemacht?", „Ich war kurz bei ein paar Fans und hab mit ihnen Fotos gemacht." antwortete ich ihr und versuchte etwas von ihrer Reaktion zu sehen. Und tatsächlich, sie dachte ich würds nicht sehen, aber ich konnte genau erkennen wie sie einmal mit den Augen rollte. Ich musste mich echt beherrschen nichts zu sagen, schob sie aber von mit weg und stand auf. Amelie die diese Szene gerade mit gekriegt hatte sah mich nur mit einer hochgezogener Braue an. „Wohin gehst du?" fragte Leni und sah mir nach. „Ich hol mir etwas zu trinken. Auch was?" fragte ich und ging zum Kühlschrank. „Ja bitte." sagte Leni und stand auf. Während ich mir ein Wasser und für sie eine Cola raus nahm, tauchte sie neben mir auf und kuschelte sich an mich. Sie war bereits wieder meine süsse Freundin und ich konnte ihr einfach nicht lange böse sein. Ich frass lieber alles in mich rein, als es mit ihr zu bereden und auszudiskutieren. Aber sie hatte gerade ihre Abiprüfungen geschrieben und sollte nun einfach entspannen. Und ich hatte sie echt vermisst die Tage und wollte jetzt einfach diese 3 Tage mit meiner Freundin geniessen.

Es war kurz vor dem Konzert. Leni hatte ich bei Tom in der Mitte der Halle parkiert und ich stand nun da, sang mich noch etwas ein und machte mich fertig fürs Konzert. Ich hielt eine kleine Motivationsrede und dann stiessen wir mit nem Kurzen an. Unser Ey-Büffel-Ritual wurde natürlich auch gemacht und dann gingen wir langsam in Richtung Bühne. „Wincent?!" hielt mich Amelie dann noch kurz auf. „Hm?" machte ich und sah die Rothaarige an. „Bei dir und Leni alles gut?" fragte sie. Ihr ernst?! Kurz vor dem Konzert fragte sie mich das? „Jaja." sagte ich kurz. „War aber heute ne ganz komische Situation." sprach sie den Moment an als Leni die Augen verdreht hatte. „Leni ist auf alles und jeden eifersüchtig, was weiblich ist und Brüste hat!" sagte ich leicht genervt. Ich ärgerte mich wirklich, dass Amelie genau jetzt dieses Thema ansprechen musste. „Oh." sagte sie leise und da liess ich sie stehen. „Bin arbeiten." sagte ich und folgte meiner Band die bereits ready waren um die Bühne zustürmen. Das Licht in der Halle ging aus und der Lärmpegel stieg sofort an. Meine Jungs gingen auf die Bühne und nur kurz danach, folgte ich.

Where Love FallsWhere stories live. Discover now