Kapitel 5- Willkommen in Patrie

16 3 4
                                    

POV. Jack

Müde trottete der Schakal neben dem Wolf und dem Eisbären her. Er konnte seine Augen kaum noch offenhalten und torkelte mehr, als er kontrolliert lief. Das Chinchilla auf dem Kopf des Eisbären schlief bereits ruhig und seufzte leise. ,,Ich habe dir gesagt, dass du dir deine Kraft einteilen solltest!", seufzte Syresh neben ihn. Jack brummte leise, hatte aber keine Kraft mehr groß etwas zu erwidern. Schließlich konnten ihn auch seine Pfoten nicht mehr halten und er brach auf den weichen, mit Gras bewachsenen Boden zusammen. Nur noch dumpf geraten die Geräusche zu ihm durch. Wie in Trance spürte er, wie sich Syresh unter ihn schob, sodass der Schakal über seinem Rücken hang. Etwas unbequem war es schon, dennoch war der junge Dyrman sehr dankbar für diese Hilfe. Schaukelnd ging es für Jack weiter und die kleine Gruppe machte sich weiter auf den Weg. Leise hörte der Schakal noch, wie sich Syresh und Lars unterhielten, doch schon bald fielen ihm die Augen zu und es wurde schwarz.

Blendend fiel das Licht auf den schlafenden Jack, welches ihn weckte. Brummend kniff er seine Augen weiter zusammen, doch das half nicht viel. Seufzend setzte er sich auf und rieb seine Augen. Nachdem er es endlich schaffte, diese auch zu öffnen, sah er sich in dem Zimmer um. Es war etwas altmodisch, aber dennoch nicht schlecht und vor allem war das Bett super gemütlich. Am liebsten hätte er sich nochmal hingelegt und hätte weitergeschlafen, doch er krabbelte aus dem Bett und tapste etwas verloren durch den Raum. Vor einem Spiegel blieb er stehen und musterte sich selbst. Seine straßenköterblonden Haare waren komplett durcheinander und standen ihm teilweise vom Kopf ab. Jemand musste ihn wenigstens zum Teil ausgezogen haben, denn er trug nur noch seine Hose und sein rotes Shirt. Über dem Shirt hing die Kette seines Vaters. Vorsichtig nahm Jack sie zwischen seine Finger und hielt den Anhänger vor sich. ,,Hyde", stand dort in Großbuchstaben. Ob er es jemals geschafft hätte, in seine Fußstapfen zu treten?

Gerade, als er sich umdrehen wollte, um seine Jacke, seine Schuhe und seinen Schal zu suchen, wurde die Tür neben ihm schwungvoll geöffnet. In der Tür stand Lars mit verschränkten Armen. ,,Ist Dornröschen auch endlich aufgestanden?", fragte er etwas schnippisch. Verwirrt sah Jack zu ihm. ,,Dir auch einen guten Morgen!", sagte er mit einer noch rauen Stimme. Im Augenwinkel sah er seine Jacke auf einem Stuhl liegen, weswegen er zu ihm ging und sich endlich wieder vollständig einkleidete. Lars, der immer noch in der Tür stand, seufzte einmal. ,,Tschuldige... aber wir bekommen alle kein Frühstück, wenn du jetzt nicht mit mir runter gehst!", erklärte er sich kurz. Als der straßenköterblonde zu dem Eisbären sah und sich einen Schal umband, sah sich Lars kurz auf dem Flur um. ,,Wenn du mich fragst, sind die hier etwas seltsam!", flüsterte er Jack zu, nachdem dieser zu ihm getreten war. Verwirrt sah Jack zu ihm, doch Lars wank nur ab. ,,Wenn du sie siehst, wirst du mich verstehen!", versicherte er und die beiden jungen Dyrman machten sich auf den Weg, die Holztreppe runter zu dem kleinen Essenssaal.

An einer langen Tafel saßen auf einer Seite Cynthia und Syresh, während auf der anderen saßen drei andere Gestalten saßen. Auf den ersten Blick, erkannte Jack zwei von ihnen nicht als Dyrman, doch nach näherem Hinsehen, erkannte er es. Ihre Augen sahen fast komplett schwarz aus und ihre Beine waren keine menschlichen, sondern die von Vögeln, was gut zu erkennen war, da sie beide kurze Hosen trugen. Die beiden sahen sich von der Kleidung her sehr ähnlich, nur hatte der kleinere von beiden komplett weiße Haare und der größere komplett schwarze. Die dritte Person war im Gegensatz zu den Vögeln recht groß gewachsen und hatte große, blassbraune Ohren auf dem Kopf. Auch wirkte er noch relativ jung, vielleicht Mitte 20. Seine Augen waren hellblau, doch irgendwas störte Jack an ihnen. Sie sahen sehr blass aus. Konnte es sein, dass er blind war?

Zögernd sah Jack zu Lars, doch der hatte sich bereits neben Cynthia gesetzt. Ohne weiterhin groß darüber nachzudenken setzte sich Jack schließlich neben Syresh. ,,Ist Dornröschen auch wach? Hat dich dein Prinz endlich geweckt?", fragte der Wolf neckend. Jack brummte nur leise und sah auf den Tisch. Die leichte Röte in seinem Gesicht versuchte er zu unterdrücken, doch da ihm das nicht gelang, versuchte er es zu verdrängen. ,,Was habt ihr alle mit Dornröschen?", murmelte er beleidigt, was Syresh kurz zum Lachen brachte. Kurz darauf trat eine weitere Person in den Raum. Sie war klein, hatte graue Haare, einen großen flauschig aussehenden Schweif und sah bereits etwas älter aus. Jack vermutete, dass sie ein Eichhörnchen war. Sie trug ein Tablet mit mehreren Tellern darauf vor sich, von denen ein wunderbarer Geruch aus ging. Etwas holperig stellte sie das Tablet auf den Tisch und verteilte dann die Teller. Drei Teller stellte sie auch noch an leere Plätze.

Zeitwelten- Es gibt so viel mehr als ihr denktWo Geschichten leben. Entdecke jetzt