Kapitel 17- Wahrsagereien?

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POV. Cythia

,,Wow... das ist alles so groß hier! Und bunt!", rief Amadeus begeistert und tänzelte um Cynthia herum, die offensichtlich genervt war. Ein Lächeln wegen dem jungen Wolf konnte sie sich nur nich verkneifen. Amadeus blieb an einem Stand stehen und schaute sich die kleinen Porzellanfiguren mit großen Augen an. Neben ihr hörte Cynthia ein leises Lachen. ,,Auf den Kleinen muss man echt aufpassen!", stellte die Person neben ihr fest, der Kronprinz, wie se kürzlich erfahren hatte. Jerex war ein Phönix- Dyrman, weshalb er ein rot- blaues, feuriges Haar hatte, weswegen er auch einen Kapuzenumhang trug. Nur noch seine Augen konnten ihn wirklich verraten. Sein linkes war in einem dunklen Blau und sein rechtes in einem stechenden Rotton. Cynthia hoffte somit wenigstens einen vernünftigen an ihrer Seite zu haben, aber laut Luna, die schon wieder verschwunden war, bekam sie nicht gerade derartige Hoffnung.

Dennoch schien er jetzt ruhig... anders als ein gewisser Wolf- Dyrman, der schon wieder zum nächsten Stand sprang. ,,Amadeus!", rief ihm das Chinchilla nach. Schnell machte sie sich daran ihm zu folgen und griff nach seinem Arm, um ihn etwas auszubremsen. Erschrocken fuhr Amadeus zusammen und sah entschuldigend auf. Leise seufzte Cynthia. ,,Es tut mir leid! Aber vielleicht lässt du es etwas langsamer angehen! Wir sind neu hier und sollten vielleicht nicht gleich... ausflippen...", versuchte sie ihn zu beruhigen, wobei sie etwas schief lächelte. ,,Tschuldige!", murmelte der Kleinere und sah unschuldig auf. Dennoch machte er den Eindruck, als wenn er es nicht hundertprozentig ernst meinte. Nochmals seufzte das Mädchen. Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrem Rücken. Mit einem Blick zur Seite erkannte sie Jerex, der sanft lächelte. ,,Er ist jung! Nimm ihn das nicht übel," sprach er leise. Cynthia nickte nur leicht und sah sich selbst ein wenig um. Sie konnte es dem Kleinen gar nicht übelnehmen. Ihr ging es genauso, nur hielt sie sich zurück. So vieles war neu für sie. Manches sah etwas abschreckend aus, aber vieles eben auch sehr interessant. Bereits am Hafen hätte sie sich schon Stunden mit den Leuten unterhalten können, doch sie wusste, dass sie dafür nicht die Zeit hatten.

Ehe sie weiter darüber nachdenken konnte, erkannte sie Amadeus, wie er Schweifwedelnd an einem Stand hockte, der ihr sofort suspekt vorkam. Er war von roten Samttüchern bedeckt, hier und dort hingen Laternen, die ein sanftes Licht verbreiteten und überall hingen seltsame Büschel von der Decke, die einen seltsamen Geruch freisetzten. Lavendel, wenn sie tippen müsste. ,,Amadeus, was machst du da?", fragte sie und trat zu ihm. Er sah nur lächeln auf. ,,Die Frau meinte, sie kann mir etwas über meine Zukunft erzählen," meinte er unschuldig, was das Mädchen schon wieder nur seufzten ließ. ,,Ich kann das für sie auch mein Kind," krächzte die alte Dame, die auf der anderen Seite des Tisches saß und ein breites Lächeln auf dem Gesicht hatte. Sie passte perfekt in das Bild dieses Standes hinein. Sie hatte nur violette Samttücher um sich gewickelt, anstatt rote. Sie wirkte sehr klein, was vielleicht aber auch daran liegen konnte, dass sie saß. Was Cynthia jedoch stutzig machte war, dass sie so keine Tierischen Merkmale an ihr erkennen konnte. Auf dem ersten Blick sah sie wie ein ganz normaler Mensch in seinen späteren Jahren aus. Graue Haare, graue, tiefe Augen und so einige Falten. Dennoch schrie in Cynthia irgendwas, dass sie ihr bloß nicht trauen sollten, auch wenn sie sehr freundlich aussah. ,,Nein danke, ich verzichte... und du solltest das auch!", sagte sie schließlich auch an Amadeus gewandt. Dieser sah nur sie nur bitten und mit großen Augen an. Sie zögerte und gab schließlich auf. ,,Na gut!", seufzte sie. ,,Jack ist eh noch nicht wieder da..." Glücklich jauchzte der Wolf, ehe er sich zu der Dame wandte, die ihn auch schon ein Kartendeck aufgefächert hinhielt. ,,Du brauchst drei Karten, junger Mann," meinte sie und forderte ihn somit auf die Karten auf dem Deck zu ziehen. Cynthia drehte sich weg, aber hörte dennoch mit einem Ohr zu. Ihren Blick ließ sie durch die Gasse an den vielen Ständen vorbei streifen und zu Jerex, der neugierig bei einigen immer mal wieder anhielt und sich austauschte.

Hinter sich hörte Cynthia, wie die drei Karten hingelegt wurden und die erste umgedreht wurde. ,,Diese Karte beschreibt seine Vergangenheit," sprach die alte Dame leise. Kurz raunte sie. ,,Der Teufel!", sprach sie verhängnisvoll. ,,Es muss nichts Schlechtes heißen! Er steht für eine Veränderung in deiner Vergangenheit. In deiner Familie ist dir etwas Schlimmes widerfahren, was sich nicht wieder gut machen lässt, aber auch, dass du etwas Übles abgeschüttelt hast und weitergemacht hast... Die nächste Karte ist deine Gegenwart: Der Gehängte..." Kurz machte sie eine Pause und ein leises Schlucken war zu hören. Ob es von Amadeus oder der Dame kam, konnte das Mädchen nicht beurteilen. ,,Diese Karte bedeutet, dass sich dein Leben an einem Scheidepunkt befindet. Du hast ein großes Opfer gebracht und bist dabei dich neu zu finden!" Wieder eine Pause. ,,Diese Karte hier ist deine Zukunft. Sie ist besonders wichtig! Drehe sie selbst um. Ich kann sie nicht für dich entscheiden!" Ein kurzes Zögern kam von Amadeus, was Cynthia erkennen konnte, als sie nun doch neugierig über ihre Schulter schaute. Als Amadeus die Karte umdrehte, erkannte sie zwei Gestalten darauf. Eine Frau mit braunen, schulterlangen Haaren hielt einen kleinen Jungen im Arm, der ängstlich nach vorne sah. Sie sah stolz und erhaben aus. Unten erkannte sie einen kleinen Schriftzug. ,,Die Herrscherin!", stellte die Dame mit einem Lächeln fest. ,,Sie bedeutet, dass deine Tätigkeiten Früchte tragen werden und du vorankommst, besonders familientechnisch. Aber auch so wirst du immer die Leute auf deiner Seite haben und se werden dir zuhören."

Zeitwelten- Es gibt so viel mehr als ihr denktWhere stories live. Discover now