Kapitel 20- dunkle Gänge

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Ich glaube, ich sollte eine kleine Warung vor dieses Kapitel packen, ja ich glaube das sollte ich!
Also: Lesen auf eigene Gefahr! Der Autor übernimmt keine Haftung!

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POV. Cynthia

Nervös folgte Cynthia den beiden Jungs. Der Instinkt der beiden schien stärker als die Vernunft zu sein, so schien es ihr. Ihr war das alles viel zu unheimlich und am liebsten würde sie wieder gehen, einfach auf dem Absatz kehrt machen. Jedoch konnte und wollte sie die beiden nicht allein lassen. Die Gasse wurde immer dunkler, die Wände immer feuchter zu werden. Schmale Stufen führten nach unten und das Unwohle Gefühl in dem Mädchen stieg. Sie sollten definitiv nicht hier sein. Hier sollte niemand sein und doch sah es so aus, als wenn dieser Weg regelmäßig benutzt wurde. Das dämmrige Licht kam aus kleinen Laternen, die in unregelmäßigen Abständen an den steinernen Wänden hingen.

Eine Stelle an der Wand schien dunkler als die anderen zu sein, als wenn etwas daran herunterlief. Unsicher trat Cynthia näher und betrachtete es. Dank ihrer feinen Nase konnte sie einen eisernen Geruch ausmachen, jedoch konnte sie ihn nicht einordnen. Langsam streckte sie ihre Finger danach aus, doch wurde von der Stimme von Jack aufgehalten. ,,Das ist Blut," hauchte er nur leise warnend. Sofort schreckte das Mädchen zurück. ,,Was machen wir hier?", flüsterte sie genauso leise und genauso warnend. Die anderen beiden schienen sie jedoch zu ignorieren, weswegen sie langsam die Geduld verlor. ,,Hey! Was wird das hier?", fragte sie also etwas lauter. Synchron drehten sich die beiden um, den Zeigefinger an den Lippen und leise schischend. Entsetzt sah Cynthia die beiden an, bis sie ebenfalls die Stimmen hörte, die immer näherkamen. Der Gang machte einen Knick und genau dort wurde das Licht immer heller und die Schritte immer lauter.

Es waren mindestens zwei Personen, denn sie unterhielten sich leise. Jack und Amadeus haben sie wahrscheinlich schon früher gehört ihrer Reaktion nach. Alle drei jungen Dyrman drängten sich an die Wand, gegenüber von dem Blut, in der Hoffnung übersehen zu werden, zumindest erstmal. Ihr Pan schien aufzugehen, denn die beiden Personen liefen an ihnen vorbei. Sie waren in blutroten Roben gehüllt, die ihre Gesichter versteckten. Cynthia hörte ihr Blut in den Ohren rauschen, dann ging alles ganz schnell. Jack trat hinter die beiden und nach geübten Schlägen sanken die beiden Gestalten zu Boden. Cynthia selbst würde am liebsten mit der Wand in ihrem Rücken auf den Boden rutschen, doch Jack hielt sie fest. ,,Hey! Alles ist gut! Sie sind nur bewusstlos. Allerdings nicht für lange, wir sollten hier weg!", sprach er mit beruhigender Stimme. Das Mädchen nickte langsam. Sie hatte nicht bemerkt, wie sie ihre eigene Hand auf ihren Mund gepresst hatte, um sich selbst vom Schreien abzuhalten. Was verflucht war hier los? Sie war doch sonst nicht so empfindlich! Vielleicht lag das mit ihren Instinkten zusammen. Als Chinchilla schien sie ziemlich schreckhaft geworden. Sie musste sich zusammenreißen, ja das musste sie!

Nochmal tief durchatmend stellte sie sich gerade hin und nickte Jack zu. Sie mussten hier weg. Jedoch anders, als sie vielleicht gewollte hatte, hatten die beiden Jungs den beiden Bewusstlosen die Roben ausgezogen und selbst übergeschmissen. ,,Wenn du nichts dagegen hast, kannst du in meiner Kapuze mitkommen. Wir haben nur die zwei. Mit ihnen werden wir unauffälliger sein!", erklärte Jack und hielt dem Mädchen seine Hand hin. Seufzend griff sie sie. ,,Wehe ihr stellt zu viel Unsinn an!", brummte sie nur. Dann verwandelte sie sich und kletterte seinen Arm hoch, über die Schulter und in die warme Kapuze. Sie schien förmlich für das Chinchilla gemacht sein, da sie genau reinpasste, ohne sich eingesperrt zu fühlen. Jedoch siegte ihre Neugierte und sie krabbelte auf die Schulter des Schakals. ,,Wir sollten weiter," murmelte Amadeus und deute weiter den Gang entlang. Jack nickte und zog sich die Kapuze der Robe über seine angelegten Ohren und versteckte somit auch Cynthia zum Teil. Mit einem letzten Blick auf die beiden Gestalten musste Cynthia feststellen, dass diese keinerlei tierische Merkmale hatten, dafür aber überall Verbände hatten. Die eine Gestalt hatte über den ganzen Kopf einen Verband, genauso wie über den Bauch. Diese waren alle strahlend weiß, anders als die Verbände der anderen Gestalt. Seine Verbände waren am Rücken dunkelrot vor Blut, ebenso wie die an seinen Oberarmen. Diese Gestalt schien nur aus Verbänden zu bestehen und irgendwie war sich Cynthia sicher, dass noch mehr Blut zu sehen war, wenn sie ihn umdrehen würden. Was zur Hölle war das hier?

Weiter konnte sie jedoch nicht darüber nachdenken, da sie weiter den Gang entlangliefen. Ihre großen Chinchilla-Augen konnten eindeutig besser sehen, als ihre menschlichen, weswegen sie jetzt auf das seltsame Wappen erkennen konnte, welches in genauso unregelmäßigen Abständen an den Wänden hing, wie die Laternen. Es war ein orange- rotes Muster auf blutrotem Grund, weshalb es im dämmrigen Licht nur schwer zu erkennen war, aber das, was sie sah, ähnelte einem Tropfen, der zwischen zwei seltsamen Geweihen schwebte. Erst jetzt viel Cynthia auf, dass es dasselbe Symbol wie auf dem Rücken von Amadeus' Robe war und somit auch auf der von Jack. Sie schienen da in etwas großes gestolpert zu sein und Cynthia wusste noch nicht, wie sie das einschätzen sollte... Doch, eigentlich schon. Sie hatten hier nichts verloren!

Der Gang war lang, jedoch nicht unendlich. Nach einer Weile hörte Cynthia leise Stimmen, die immer lauter wurden. Genauso wurde es heller und schließlich standen sie im Eingang zu einem großen Saal. Überall standen Gestalten in denselben dunklen Roben umher. Als die zwei Jungs den Raum betraten, blieben sie stehen und sahen sich unauffällig um. Cynthia rutschte weiter nach hinten um sich so gut wie es ging zu verstecken.

Ein paar der Robengestalten drehten sich zu ihnen um und nickten leicht. Daraufhin machten sich zwei andere auf den Weg den Gang entlang. Wie es schien wurden Jack und Amadeus für die beiden Gestalten gehalten, die sie bewusstlos hinterlassen hatten. Nervös schluckte Cynthia. Was passiert, wenn sie die anderen beiden entdecken? Sie wollte definitiv nicht hier sein, jedoch hatte sie da gerade kein so großes Mitspracherecht.

Jack und Amadeus traten zu den anderen Gestalten und suchten mit ihren Blicken nach dem Grund, weshalb sie alle hier waren. Man schien sie einfach zu akzeptieren. Die Gesichter unter den Kapuzen, die das Chinchilla erkennen konnte, sahen leer aus. Sie wirkten leblos, depressiv oder auch fast schon krank. Was ihr aber auch auffiel war, dass niemand hier tierische Merkmale hatte, dafür hatte aber jeder Verbände um den Körper gewickelt.

Plötzlich wurde das leise Murmeln, welches vorher den Raum erfüllt hatte, unterbrochen und es wurde totenstill. Nur leichte rhythmische Schritte waren zu hören. Eine Gestalt, kleiner als alle anderen tauchte in der Mitte auf. Mit jedem Schritt, den er tat, teilte sich die Menge um ihn durch zu lassen. Die erste, kleine Gestalt trug ein schweres Buch in seinen Händen. Zwei Gestalten, die ihm folgten trugen ausschließlich Kerzen. Als das Gespann an den drei Eindringlingen vorbeikam, hielt Cynthia fast schon die Luft an, doch niemand schien etwas zu merken. Als das Dreiergespann vorne ankam, trat die Gestalt mit dem Buch hinter eine Art Altar.

Das Buch landete laut auf dem Altar. ,,Meine Freunde," hörte Cynthia die Gestalt plötzlich sagen, laut genug, damit es jeder im Saal hören konnte. Seine Stimme klang ruhig, aber auch beherrschend. Er schien offenbar der Anführer zu sein. ,,Wir sind heute hier versammelt, nicht nur um in unseren Reihen neue Mitglieder willkommen zu heißen, sondern auch um zwei verirrten Seelen den Weg zurück ins Licht zu zeigen!" Zwei Gestalten in denselben blutroten Roben wurden neben die Gestalt hinter dem Alter gestellt. Wieder sprach der Anführer: ,,Diese beiden jungen Seelen haben ihren Weg zu uns gefunden und somit den Weg zur Erlösung auf der Suche zurück zu den Menschen. Jeder von uns war einmal an ihrer Stelle und von daher werden wir ihnen helfen!"

Cynthia sah, wie sich Amadeus zitternd an Jack drückte. Unbewusst hatte sie dasselbe getan. ,,Also helft mir. Da vires ad faciendum quod non adues. Reperio nobiscum iter tuum, revertere ad populum." Mit einem Mal stimmte der gesamte Saal mit ein. ,,Da vires ad faciendum quod non adues. Reperio nobiscum iter tuum, revertere ad populum! Da vires ad faciendum quod non adues. Reperio nobiscum iter tuum, revertere ad populum!" Cynthia drückte sich noch näher an Jack und sah sich mit großen Augen ängstlich um. Als ihr Blick auf die beiden neuen Gestalten vorne sah, stockte ihr Atem und ihre Kehle schien sich zuzuschnüren. Den beiden Neulingen wurde die Kapuze abgenommen. Unter ihnen waren zwei blonde Gestalten zu erkennen. Die eine hatte einen Verband um Kopf und Ohren, doch diese lilanen Augen würde Cynthia überall wiedererkennen, jedoch schienen sie leer. Die andere hatte blonde Haare, eine helle Haut, eine feuchte Stupsnase eines Bären und blaue Augen... Lars...

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