16 | Küsse und Peinlichkeiten

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„Geht es?", fragte ich Adriano, als wir aus dem Wagen austiegen, den ich auf unserer Einfahrt geparkt hatte. Insgesamt hatten wir doch noch eine halbe Stunde länger im Krankenhaus bleiben müssen, da die Entlassung nicht so einfach gewesen war, wie wir beide angenommen hatten.
Zwischen durch hatte ich deswegen einmal Bryan anrufen müssen und ihm Bescheid gegeben, dass es doch noch etwas länger dauern würde.

Glücklicherweise stand das Haus auch noch, als wir ankamen und im dunkeln die Treppenstufen hochliefen zur Haustür. Irgendjemand musste hier draußen auf jeden Fall mal das Licht reparieren, denn sonst hatten wir hier gleich den nächsten Unfall.
Und dies wollte ich gerne vermeiden.

Sobald ich die Haustür aufgeschlossen hatte, konnte man von drinnen auch schon lautes Kindergeschrei vernehmen, was meine Miene dazu brachte sich in ziemlicher Lichtgeschwindigkeit zu verändern.
„Oh shit", murmelte ich nur, nachdem ich die Haustür wieder hinter uns geschlossen hatte. Hoffentlich war nichts schlimmes passiert und sie spielten nur Pirat oder sowas in der Art.

Schnell lief ich durch den Flur gefolgt von Adriano um im Anschluss auf ein ziemlich verwüsstetes Wohnzimmer schauen zu dürfen.
Der Fernsehr lief, wo mein kleiner Bruder es sich gemütlich gemacht hatte zusammen mit einer Chipspackung sowie den Controllern, wobei er aber regelrecht am Ausrasten war, weil er es nicht hinbekam in dem Spiel zu gewinnen.

Lucia unc Felicia dagegen hatten anscheinend das ganze Spielzeug aus dem Zimmer meiner Schwester geholt und dieses nun auf dem Boden verteilt. Dazu trugen sie auch noch zwei Prinzessinenkleider von denen meine Schwester unendlich viele besaß. Ab und zu flog mal eine Barbie durch den Raum oder eine der kleinen Plastikteetassen.

Celestina dagegen lag in ihrem Laufstall und hatte anscheinend einen heiden Spaß ab und zu immer wieder ihr Spielzeug herauszuwerfen und sich dabei glucksend auf den Rücken zu rollen.
Bryan, der ziemlich gestresst aussah, war so nur noch damit beschäftigt, dass ganze Zeug wieder einzusammeln. Wobei es eigentlich nicht wirklich etwas brachte. Schließlich sah das gesamt Wohnzimmer schon so aus, als wäre eine Bombe eingeschlagen.

Lucia war die Erste, die uns im Türrahmen des Wohnzimmers entdeckte und hatte sich in sekundenschnelle vom Boden erhoben, um auf ihren Bruder zu zustürmen und ihn in die Arme zu schließen.
„Adriano", konnte man sie kreischen hören und sehen, wie sie ihren Bruder aus strahlenden Augen anschaute, der ihr nur mit einem kleinen Schmunzeln den Kopf tätschelte.

Bryan, der uns nun auch bemerkt hatte, schaute uns nur so verwirrt an, wie noch nie zu vor, wobei ihm das kleine Spielzeug aus der Hand fiel, was er wahrscheinlich gerade noch vom Boden aufgehoben hatte.
Verdattert wanderten seine Augen zwischen uns her, wobei es so aussah, als würde er etwas sagen wollen, aber aus seinem Mund nichts herauskam.

„Wollt ihr mir vielleicht genauer erklären, was hier wirklich los ist?", konnte man ihn schließlich sagen hören, wobei mein Blick zu Adriano wanderte, der mich aber ebenfalls anschaute.
„Ähm...ja, aber ich denke dazu brauchen wir etwas mehr Ruhe", murmelte ich nur und nickte einmal zu meinen Geschwistern, die immer noch ihren Spaß hatten das Wohnzimmer zu verwüsten.

Bryans Blick veränderte sich darauf ziemlich, was mir nur ein kleines Schmunzeln entlockte. „Deine Geschwister sind echt unberechenbar", murmelte er, wobei ich nickte. „Jap, du bist nicht der Erste, der das sagt"

„Na dann", unterbrach uns Adriano aber auch schon. „Bringen wir die Rabauken mal ins Bett"
„Das ist leichter gesagt als getan", entgegnete ich nur, aber da hatte er sich schon an mir vorbei gequetscht und steuerte auf meinen Bruder zu. „Fangen wir mit dem Schwersten an", konnte ich ihn noch sagen hören, bevor er sich meinen kleinen Bruder schnappte und über die Schulter legte, der darauf vor Schreck die Controller aus der Hand fallen ließ und wie wild aufkreischte.

PlaygirlWhere stories live. Discover now