11 - Fieber/A

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Überglücklich starrte ich den gutaussehenden Mann vor mir an. War das nur ein Traum? Ich konnte nur träumen. Weshalb würde sich ein Mann wie Jason in eine Person wie mich verlieben? Ich dachte nicht an das Hier und Jetzt. Ich dachte an die Zukunft. Eine Zukunft zwischen Jace und mir würde es niemals geben. Deshalb versuchte ich ihn von mir wegzudrücken, jedoch machte er keine Anstalten sich von mir zu lösen.

„Worüber denkst du nach?", fragte er mich traurig.

„Das ist falsch, Jace. Es wäre besser, wenn du mich loslassen würdest. Wenn uns jemand sieht, dann gibt es Konsequenzen."

Er zog mich nur noch näher an seinen warmen Körper.

„Ich werde dich niemals loslassen, hörst du? Du gehörst an meine Seite! Vergiss das niemals, Arlena!"

Moment, Arlena? Jace nannte mich nur so, wenn er wütend auf mich war.

„Arlena? Steh auf!", hörte ich eine Stimme.

Schnurstracks war ich wach und blickte verwirrt um mich. Ich lag schweißgebadet in meinem Bett und sah Prinzessin Sierra. Verbittert stellte ich fest, dass alles nur ein Traum war. Jace hatte mich nicht geküsst, noch hatte er mir seine Gefühle gestanden. Ich hatte es einfach nur geträumt.

„Hey, ist alles in Ordnung mit dir? Du siehst ziemlich blass aus!", fragte mich Sierra besorgt. Ich stieg schwankend von meinem Bett auf und sagte: „Alles gut."

Sie kam auf mich zu und legte ihre Hand auf meine Stirn. Entsetzt zog sie diese zurück, als hätte sie sich verbrannt.

„Du hast Fieber! Leg dich auf der Stelle hin, ich rufe sofort einen Doktor."

Sie verließ mein Gemach und lies mich allein. Da ich es hasste, auf irgendjemanden angewiesen zu sein, verließ ich mein Zimmer ebenfalls und machte mich auf dem Weg nach draußen. Ein kühles Bad, ich brauchte nur ein kühles Bad, um mein Fieber zu senken. Dann wäre ich in Kürze wieder auf den Beinen. Jedoch wurde mir von Schritt zu Schritt immer schwindeliger und ich musste mich an der Wand stützen. Ehe ich mich versah, wurde ich hochgehoben. Automatisch entspannte ich mich und schloss meine Augen.

„Wieso läufst du weg? Weißt du nicht, welche Sorgen ich mir um dich mache?", hörte ich Jace' leise Stimme. Ich blieb still und ließ mich zurück ins Zimmer tragen. Dort legte er mich behutsam ins Bett und deckte mich zu.

„Sie hat hohes Fieber!", hörte ich seine besorgte Stimme.

„Ich sehe mir das mal an."

(...)

„Sie liegt schon seit zwei Tagen mit Fieber im Bett! Wieso geht es ihr nicht besser?", hörte ich von der Ferne jemanden panisch fragen. Langsam versuchte ich meine Augen zu öffnen, scheiterte jedoch am hellen Tageslicht.

„Eure Hoheit, ich versuche mein Bestes. Jedoch dauert es einige Tage, bis die Kräuter wirken."

„Wie lange?", fragte eine Stimme ungeduldig.

„Einige Tage, jedoch kann ich nicht garantieren, ob es bei ihr wirkt. Viele sterben an dieser Krankheit."

„Was kann ich tun? Gibt es kein anderes Heilmittel?" Dieses Mal klang die Stimme flehend und verzweifelt.

„Ich möchte Euch nicht belügen. Es gibt eine Pflanze, jedoch wächst diese in den Bergen. Dort leben gefährliche Tiere. Die Chance, dass man unverletzt oder gar heil daraus kommt ist kaum vorhanden."

„Wie sieht diese Pflanze aus?", fragte die Stimme, ohne zu zögern.

„Eure Hoheit, es ist viel zu gefährlich für Euch. Es...-„

Meine Müdigkeit siegte und schließlich fiel ich wieder ins Land der Träume.


(...)


Erzähler P.O.V.

Fast bewusstlos ritt der junge Mann auf das Schloss zu. Seinen linken Arm spürte er kaum noch. Seine Kleidung war halb zerfetzt und blutübersudelt. Die Angst um die Frau, die er liebte, brachte ihn dazu nicht ohnmächtig zu werden. Ihm war sein Leben gleichgültig. Sein einziges Ziel bestand darin, dass es seiner Arlena wieder gut ging.

„Der Prinz ist verletzt!", schrie eine der Wachen entsetzt. Nachdem sie den Hengst gebremst hatten, halfen sie den verletzten Mann auf den Beinen.

„Holt den Doktor!", brüllte jemand. Der junge Prinz schüttelte seinen Kopf. Er überreichte die Heilpflanze einem der Wachen und sagte leise: „Bring das direkt zum Doktor. Er muss das Arlena verabreichen."

„Eure Hoheit, euer Leben ist wichtiger als ihres."

Wütend packte Jason dem Mann am Kragen. Obwohl er kaum noch auf den Beinen stehen konnte, sprach er drohend: „Wenn du noch einmal sagst oder gar denkst, dass mein Leben mehr wert ist als ihres..." Jedoch konnte er den Satz nicht zu Ende führen, da seine Kraft ihn verließ und er bewusstlos wurde.

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Nächste Woche geht es weiter.

Die Kriegerprinzessin (Jason & Arlena)Where stories live. Discover now