Kapitel 48

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Melis's POV
Hatte ich das gerade richtig verstanden? Er wollte, dass ich mich weiterbilde und er würde mich dabei unterstützen? Als er das alles ausgesprochen hatte, konnte ich das nicht glauben. Ich sah ihn schockiert an. Meinte er das alles Ernst? Hatte er deswegen gestern mit mir nicht darüber gesprochen? Weil er es akzeptiert hatte? ,,Du wirst also Anwältin?"fragte Eren's Mutter lächelnd.
,,Jaa"sagte ich lächelnd. ,,Es freut mich, dass du studieren möchtest. Heutzutage gibt es viele junge Leute, die einfach die Schule abrechen und dann nichts mehr in der Hand haben..."sagte Eren's Vater. Seine Eltern fanden meine Entscheidung zu studieren sehr bewundernswert. Ich fand es einfach scheisse, dass meine eigenen Eltern meine Entscheidung nicht akzeptieren wollten. Warum unterstützen sie mich nicht einfach? ,,Wie lange studierst du dann?"fragte Eren's Mutter. ,,Ich studiere jetzt 5 Jahre...."erzählte ich. ,,Und dann bist du Anwältin?"fragte sie bewundernswert. ,,Nein davor muss ich noch meine juristischen Prüfungen ablegen..." Alle sahen mich mit großen Augen an. ,,Das schaffst du! Wir glauben an dich!"sagte Eren's Vater. ,,Tja sie ist meine Tochter...."sagte meine Mutter stolz. Das brauchte sie nicht sagen. Ich wusste ganz genau, dass es sie überhaupt nicht interessierte und stolz war sie auch nicht auf mich. Sie spielte das einfach nur vor. ,,Sümeye wird hoffentlich auch bald Medizin studieren. Sie bemüht sich in der Schule und versucht ihre Noten gut zu halten."erzählte Eren's Vater. ,,Ach wirklich? Medizin...?"sagte mein Vater interessiert. Unsere Eltern unterhielten sich weiter über Sümeye und das Medizinstudium und wie schwer es doch war.
***
Als wir fertig mit dem Essen waren, stand ich auf und fing an den Tisch abzuräumen. Unsere Väter und Eren setzten sich ins Wohnzimmer und unterhielten sich diesmal über Fußball.
Ich hatte alles abgeräumt und sauber gemacht. Unsere Mütter saßen in der Küche und tranken Cay. ,,Melis wie alt bist du jetzt eigentlich?"fragte Eren's Mutter mich. ,,Ich bin noch 18, aber in einer Woche werde ich 19..."erzählte ich. ,,Du bist noch so schön jung. Genieß deine Zeit bis ihr so alt werdet wie wir"sagte sie lachend. Plötzlich hörte ich Selinay. ,,Ablaaa"kam Selinay auf mich zu gerannt. Ich zog sie sofort in eine Umarmung. Wie sehr ich sie vermisst hatte. ,,Woo warst du die ganze Zeit?"fragte ich. ,,Ich hab geschlafen..."sagte sie. ,,Selinay komm her, ich mach dir einen Teller..."sagte meine Mutter.
,,Ist Eren abi auch da??"fragte sie. ,,Ja, er ist im Wohnzimmer..." Sie ging aus der Küche und rannte dann zu Eren. Ich beobachtete beide aus der Küche. Er nahm sie lächelnd auf sein Schoß und umarmte sie. ,,Warum hast du nicht mit uns gegessen?"fragte er. ,,Ich habe geschlafen"lachte sie. Er kniff ihr die Wangen und sie musste lachen. Eren war so müde. Er hatte seine Augen nicht richtig offen und man sah auch deutlich seine Augenringe. ,,Selinay, komm dein Essen ist noch warm.."sagte meine Mutter und Selinay kam wieder in die Küche.
Ich setzte mich zu Ihnen und langweilte mich wortwörtlich. Meine Mutter sprach kaum mit mir, sowie mein Vater. Mir war das eigentlich egal. Ich wollte nur noch gehen.
***
Ich war wirklich müde geworden. Unsere Mütter unterhielten sich immer noch über so viele Sachen. Mode und teuren Schmuck. Dann noch hatten sie noch über die Braut gelästert, die letztens geheiratet hatte. Ich wollte mir das nicht mehr geben.
Plötzlich kam Eren in die Küche. ,,Melis sollen wir langsam aufstehen...?"sagte er. Die Rettung. Endlich konnten wir gehen. ,,Jaa, können wir..."sagte ich. ,,Wohin geht ihr? Bleibt noch ein wenig..."sagte meine Mutter. Als ob wir so viel ausmachen würden? ,,Anne ich bin wirklich müde. Ich hab nicht richtig geschlafen..."sagte er. Hatte er gerade zu meiner Mutter Anne gesagt? Waren wir schon so weit?
,,Tamam mein Sohn..."sagte sie. ,,Abi darf ich mitkommen bitte?? Du hast mir ein Eis versprochen!!"sagte sie. ,,Ja tamam"sagte er. Er nahm sie auf den Arm. ,,Selinay, du bleibst zuhause! Du störst sie die ganze Zeit"sagte meine Mutter. ,,Nein nein, alles gut. Sie kann bei uns übernachten...."sagte Eren. ,,Ist es wirklich okey?"fragte meine Mutter. ,,Ja natürlich..."sagte er. Ich stand auf und wir gingen zur Tür. Wir zogen unsere Schuhe und unsere Jacken an. ,,Es war schön euch gesehen zu haben! Kommt nochmal"sagte seine Mutter. ,,Meine schöne Tochter, komm mal her"sagte seine Mutter und zog mich in eine Umarmung. ,,Eren mach sie bloß nicht traurig...!"sagte sie aus Spaß. ,,Als ob er sie traurig machen würde. Sie passen perfekt!"sagte meine Mutter. Ach Anne wenn du nur wüsstest in welcher Lage ich nur war. Wir umarmten alle und gingen dann aus dem Haus. ,,Kommt gut nachhause!"sagte mein Vater und wir stiegen dann ins Auto ein. Selinay saß auf meinem Schoß und war kurz vorm einschlafen.
Es war leise, bis Eren anfing zu sprechen.
,,Selinay, was möchtest du für ein Eis essen?"fragte er. ,,Schokolade mit ganz vielen Streuseln"sagte sie. ,,Und was soll ich für eins essen?"fragte er. ,,Das gleiche..." ,,Abla was willst du??"fragte sie mich. Ich sah Eren an und realisierte es nicht, dass Selinay mir eine Frage gestellt hatte. Er musste grinsen und schaute dann zu Selinay. ,,Sie isst bestimmt auch einen Schoko Eis mit Streuseln"sagte er. ,,Achso....ja"sagte ich und sah dann wieder zu Selinay.
***
Selinay und ich warteten im Auto und Eren holte uns allen ein Eis. ,,Abla, warum ist Eren abi so traurig?"fragte Selinay. Das kam jetzt aber unerwartet. ,,Er ist nicht traurig. Er ist nur ein bisschen müde"sagte ich. Eren kam wieder zurück und stieg in den Wagen ein und gab Selinay ihr Eis mit Streuseln. Meins gab er mir auch und dann aßen wir unser Eis. ,,Und schmeckts?"fragte Eren. Sie nickte ganz stark. ,,So leckerrr"sagte sie. Selinay und ich waren einfach gleich. Wir beide liebten es zu essen. ,,Du bist wie deine Schwester..."lachte er. Selinay hörte nicht mehr zu. Sie war damit beschäftigt ihr Eis zu lecker. ,,In welchem Sinne?"sah ich ihn an.
,,Ihr seid nur am essen"sagte er lächelnd. ,,Achso hahah" da hatte er Recht.
Eren's POV
Als wir unser Eis gegessen hatten, fuhren wir nachhause. Selinay schlief schon auf der Rückfahrt ein. Melis und ich redeten nicht, bis wir ankamen. Wir stiegen endlich aus dem Wagen und liefen in unser Haus rein. ,,Gib sie mir. Ich leg sie in das Bett rein...."sagte ich und Melis gab mir Selinay in die Arme. Ich ging die Treppen hoch und lief dann ins Zimmer.
Wie peinlich....Alle Rosenblätter und Kerzen waren noch auf dem Boden verteilt. Melis hatte alles gesehen. Wie unangenehm es mir war. Ich legte Selinay ins Bett rein und machte danach die Türe zu.
Als ich wieder runter ging, zog Melis ihre Sachen aus. ,,Gehst du nicht zu Almina?"fragte ich. ,,Warum sollte ich? Selinay schläft doch hier..."sagte sie. Ich lief dann in die Küche und holte mir was zu trinken. Ich war so tot müde und wollte mich gleich hinlegen. Melis kam dann in die Küche zu mir. ,,Eren, hast du vielleicht auch Hunger?"fragte sie mich. ,,Nein, warum?"sagte ich müde. ,,Hast du Hunger?"fragte ich. Sie nickte. ,,Ich hab nicht wirklich vorhin was gegessen..."sagte sie.
,,Wenn du möchtest, können wir etwas bestellen"schlug ich vor. ,,Ja, bitte"
,,Was möchtest du essen?"fragte ich. ,,Wie wäre es mit Nudeln?"schlug sie vor. Ich bestellte dann uns beiden Nudeln.
Wir liefen danach ins Wohnzimmer und setzten uns auf die Couch. Ich lehnte mich nach hinten und schaute die ganze Zeit auf die Decke hoch. ,,Warum bist du so müde?"fragte sie mich plötzlich. Ich sah zu ihr rüber. ,,Ich hab nicht wirklich viel geschlafen..."sagte ich nochmal. ,,Ist es wegen der Sache von gestern?" ,,Was-nein, doch nicht deswegen..."log ich. Na klar war es wegen gestern. Aber das musste sie nicht wissen.
Als er gerade wieder leise wurde, fing sie anzusprechen. Ich rieb mir die Augen.
,,Danke..."sagte sie leise. Ich hörte auf mir die Augen zu reiben und schaute sie fragend an. ,,Wofür?" ,,Beim Essen meintest du, dass du mich beim studieren unterstützen würdest..."sagte sie. ,,Achso...ja....hätten wir gestern noch gesprochen, dann hätte ich es dir auch noch sagen können..."sagte ich. Sie sah mich bemitleidet an. ,,Kannst du es mir dann jetzt sagen?"sagte sie. Ich musste grinsen. Warum jetzt und nicht gestern?
,,Ich wollte sagen, dass du studieren darfst und das ich es bewundere, wie sehr du dein Ziel erreichen möchtest. Nach allem was ich gemacht habe, ist es das mindeste, was ich tun kann und natürlich unterstütze ich dich dann auch dabei...."sagte ich. ,,Eren...-„ ,,Ich weiß ich hätte es von Anfang an erlauben sollen, aber ich bin ein Idiot, was soll ich machen..."sagte ich und rieb mir wieder die Augen. ,,Nein, ganz im Gegenteil-„ unterbrach sie mich. Dann klingelte es an der Haustüre bevor sie zu Ende sprechen konnte.
,,Ich geh schon"sagte ich und lief zur Türe.
Ich bezahlte den Mann und nahm ihm alles aus der Hand.
,,Steht der Tisch noch auf der Terrasse?"fragte mich plötzlich Melis. ,,Ja, warum?"
,,Können wir da essen? Ich fand es da richtig schön..."sagte sie. Ich bejahte und wir gingen zusammen nach oben auf die Terrasse. Als wir uns hinsetzten, legte ich alles auf den Tisch. ,,Es ist richtig schön hier..."sagte sie.
Als sie mich ansah, glänzten ihre Augen. Es war so dunkel und dennoch sah sie atemberaubend aus. Ich durfte sie wirklich nicht anschauen, sonst konnte ich ihr nicht widerstehen. Ein so wunderschönes Mädchen.
Sie fing anzuessen und ich ebenfalls. Es war echt lecker und wir beide genossen es. ,,Was ich noch sagen wollte...ehm...ich danke dir wirklich dass du dich für mich eingesetzt hast. Hätten meine Eltern gewusst, dass ich studiere, dann würden sie mich da sofort wieder rausholen...."sagte sie. ,,Ja...ich weiß. Ich hab das schon an deinem Blick vorhin gemerkt, wie unangenehm es dir war."sagte ich. ,,Ehm und das wegen gestern. Tut mir Leid, dass ich einfach gegangen bin. Du hast dir so viel Mühe-„
,,Ist schon, okey"unterbrach ich sie. Ich wusste wie viel Mühe ich mir gegeben hatte und das musste sie mir nicht extra sagen, sonst würde ich wieder ein schlechtes Gewissen haben.
Sie sah wieder auf ihr Essen und aß weiter.
Ich wollte nicht kalt sein, aber ich wollte nicht über gestern sprechen. ,,Eren ich verstehe, dass du kalt zu mir bist wegen gestern, aber hör doch auf so zu tun, als würde ich nicht hier sein wollen..."fing sie an. Aber das wollte sie doch auch nicht? Oder hatte ich es falsch verstanden? Bevor ich etwas sagen konnte, sprach sie weiter. ,,Es tut mir Leid, okey? Ich vermisse dich und möchte das alles vergessen und von vorne anfangen..."sagte sie.
,,Melis, ich bin nur müde-„
,,Ich denke die ganze Zeit an dich und halte es einfach nicht mehr aus!!"unterbrach sie mich. Sie redete eindeutig zu viel und hörte mir nicht zu. ,,Warum bist du so süß?"unterbrach ich sie. Sie sah mich mit ihren Glubschaugen an.
Ich strich ihr mit meinem Daumen über die Wange. Sie hielt meine Hand an ihrer Wange fest. ,,Lass es so..."sagte sie. Ich glaub ich hielt es nicht mehr aus. Ich ging ihr näher und zog sie an mich ran. Nein nein, das würde falsch kommen. Ich durfte den einfach nicht bringen. Als ich mich langsam wieder entfernte, näherte sich Melis mir und legte dann ihre Lippen auf meine. Sie ließ die Bombe endlich platzen. Ich erwiderte den Kuss direkt....
Wie sehr ich ihre Küsse vermisst hatte...
Als sie sich entfernte, sah sie mich lächelnd an.
,,Wieso hast du mich nicht einfach geküsst?"fragte sie. ,,Ich weiß nicht..."sagte ich und zog sie in eine Umarmung und verteilte ihr  dann ganz viele Küsse auf die Wange. Sie fing an zu lachen. ,,Hörr auff...."lachte sie. ,,Du weckst gleich Selinay auf!!"sagte sie lachend. Ich hörte auf sie zu küssen. Dann sahen wir uns wieder in die Augen. ,,Lass mich nie wieder los..."sagte sie. ,,Mach ich nicht...Nicht nochmal..."sagte ich selbstsicher.
Als sie sich entfernte, räumten wir es noch auf. ,,Können wir runter, mir ist richtig kalt..."sagte sie. Ihr wisst gar nicht wie glücklich ich war, sie wieder bei mir zu haben...
Wir gingen wieder runter und räumten es auch in der Küche auf. Als wir fertig waren, hob ich Melis hoch und trug sie ins Wohnzimmer. Dort ließ ich uns auf die Couch fallen. ,,Ahh Eren was machst duu"rief sie lachend. ,,Sei leise, Selinay schläft"sagte ich und kuschelte mit ihr. Ich stand kurz auf und ging noch schnell die Lichter ausmachen. Dann ging ich wieder zu Melis. Sie öffnete ihre Arme und ich ließ mich zu ihr fallen.
Ich zog ihren Geruch ein. ,,Ich liebe dich..."sagte ich. ,,Ich dich auch..."sagte sie und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich schloss meine Augen und sie ging durch meine Haare.
Wie ich alles an ihr vermisst hatte.....

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Mal ein längerer Kapitel!🥳🥳🥳
Hoffe es gefällt euch🥰🥰

𝑫𝒂𝒔 𝑽𝒆𝒓𝒔𝒑𝒓𝒆𝒄𝒉𝒆𝒏Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt